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Aus purer Liebe?

Aus purer Liebe?

Titel: Aus purer Liebe?
Autoren: K Gold
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euch?"
    Raina verdrehte die Augen. "Mom, ich habe dir doch schon gesagt, dass dich meine Beziehung zu Dharr nichts angeht. Wir sind erwachsene Menschen und können tun und lassen, was wir wollen."
    "Ich mache mir Sorgen um dich, Raina. Ich fürchte, dass du dich da in etwas hineinziehen lässt."
    Raina wusste, dass ihre Mutter Recht hatte, dennoch widersprach sie ihr. "Ich bin reif genug, um das für mich allein zu entscheiden, Mutter."
    "Du sprichst von Reife, Raina?" Carolyn schüttelte verzweifelt den Kopf. "Dabei benimmst du dich wie ein liebestoller Teenager. Du triffst dich mitten in der Nacht mit einem Mann, der dir im Grunde ziemlich fremd ist."
    "Dharr ist kein Fremder, ich kenne ihn schon, seit ich ein kleines Mädchen war."
    "Mag sein. Aber wie gut kennst du ihn jetzt, als Frau?"
    Raina war zu müde, um noch länger um die Wahrheit herumzureden. Dazu gab es auch keinen Grund. "Er ist mein Liebhaber, Mutter. Bist du jetzt zufrieden?"
    Wenn das ein Schock für ihre Mutter war, so verstand sie es sehr gut, das zu überspielen. Raina war beeindruckt von ihrer Selbstbeherrschung.
    "Willst du ihn heiraten?" fragte Carolyn nur.
    "Nein, daran habe ich im Traum noch nicht gedacht."
    "Aber du bist in ihn verliebt, nicht wahr?"
    Allmählich verlor Raina die Geduld. "Wie kommst du denn auf die Idee?"
    "Weil man es dir ansehen kann, mein Schatz."
    Raina wusste nichts darauf zu erwidern. Verstohlen betrachtete sie sich im Spiegel der Frisierkommode. Sie sah doch aus wie immer.
    Ihre Mutter stellte sich jedoch hinter sie und legte ihr die Hand auf den Arm. "Glaub mir, ich kenne diesen Blick. Damals sah ich genauso aus. Dich hat es ganz schön erwischt."
    Raina starrte wieder ihr Spiegelbild an, aber ihr fiel beim besten Willen nichts Besonderes auf. Nur wenn sie mit Dharr zusammen war, dann glühten ihre Wangen, und sie hatte Schmetterlinge im Bauch.
    "Ich gebe ja zu, dass ich ihn sehr nett finde", sagte sie. "Aber das ändert nichts daran, dass es nur eine Beziehung auf Zeit sein soll. Wir haben es von Anfang an so vereinbart. Keiner von uns möchte sich binden." Ihr fiel selbst auf, wie hohl ihre Stimme klang.
    Voller Mitleid schaute Carolyn ihre Tochter an. "Ach, mein Liebes, es tut mir so weh, dass er dein Herz gebrochen hat."
    "Mein Herz ist vollkommen intakt, Mom."
    Ihre Mutter stemmte die Hände in die Hüften. "Ich sollte ihm gehörig die Meinung sagen, weil er sich so … rücksichtslos benimmt. Vielleicht wäre es noch besser, wenn ich es deinem Vater sagte, damit er Dharr ins Gewissen redet."
    Bei Raina läuteten die Alarmglocken. "Du darfst Papa nichts davon erzählen, Mom! Er soll es nicht erfahren. Im Übrigen ist Dharr nicht allein dafür verantwortlich. Wir haben es beide gewollt."
    "Aber du bist diejenige, die sich verliebt hat."
    Raina war zu erschöpft, um noch weiter zu diskutieren. "Bitte, Mom, lass mich jetzt allein. Ich brauche ein paar Stunden Schlaf. Heute Abend ist doch dieser Empfang."
    Carolyn tätschelte ihrer Tochter die Wange. "Gut. Schlaf ein wenig. Wenn du mit mir reden willst, kannst du ja zu mir kommen."
    Bevor sie hinausging, fiel Raina etwas Seltsames an ihrer sonst immer so sorgfältig gekleideten Mutter auf. Aus ihrem Hosenbund schaute das Etikett heraus. Bei näherem Hinsehen stellte sie fest, dass Carolyn die Innenseite ihrer Jerseyhose nach außen trug. "Mom, noch eine Frage!"
    Carolyn war schon an der Tür und drehte sich zu ihrer Tochter um. "Was gibt es denn noch, mein Kind?"
    "Warst du heute Nacht mit Papa zusammen?"
    "Wie meinst du das, Raina?"
    "Du trägst zwar die gleiche Hose wie gestern Abend, aber falsch herum. Also musst du sie irgendwann ausgezogen und sehr hastig wieder angezogen haben. War das etwa in Papas Suite?"
    "Ach …" Carolyn schaute betreten an ihrer Hose hinunter. Es war ihr sichtlich peinlich. "Wir sind noch verheiratet", erklärte sie schließlich.
    Irgendwie mochte Raina die Vorstellung nicht, dass ihre Mutter wieder Sex mit ihrem Vater hatte. Sie hatte all die Jahre sehr unter der Trennung ihrer Eltern gelitten, doch dass ihre Mutter sich gerade jetzt wieder mit ihrem Vater versöhnte, konnte sie nicht so einfach akzeptieren. "Du solltest wenigstens an Vaters krankes Herz denken", sagte sie vorwurfsvoll.
    "Vater ist gar nicht herzkrank, Raina. Er leidet an einem Zwerchfellbruch. Das hat er schon viele Jahre. Wenn er seine Medizin nicht nimmt, bekommt er Beklemmungen wie ein Herzkranker, besonders von scharfen Speisen. Aber die liebt er ja
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