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Aus der Spur

Aus der Spur

Titel: Aus der Spur
Autoren: Gregory Smith
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das Opfer damit angegeben hatte, dass er ihr zu einem einmaligen Deal für einen neuen Minivan verhelfen würde. «
    » Einen Honda? « Nelsons Stimme klang gedämpft.
    » Darauf würde ich wetten. Wir sollten nicht zu lange bleiben. Bestimmt müssen wir nur einen Blick auf den Tatort werfen, um die Sache zu unserem Freund Shamus zurückverfolgen zu können. «
    » Es wäre wohl besser gewesen, ich hätte nicht mit ihm gesprochen. Denkst du, wir können ihn beschatten lassen? «
    Chang hielt das Auto an und drehte sich um, um direkt mit dem Deckenberg hinter seinem Sitz zu sprechen. » Vergiss die Kavallerie erst mal. Byrd wird sich nicht darauf einlassen, und dann verlieren wir ihn vielleicht noch ganz. Ich traue in dem Laden niemandem mehr. «
    Stille. Die Zahl der Opfer wuchs zu schnell. Die Erinnerungen schienen Chang schier zu erdrücken. Selbst im wachen Zustand konnte er die Toten riechen, und seine Wut schwoll zu einer gewaltigen roten Flutwelle an.
    Chang ließ Nelson in seinem Versteck im Auto zurück. Nachdem er wie in Trance die übliche Prozedur zum Einlass hinter sich gebracht hatte, betrat er den Tatort.
    Chang nahm den Seiteneingang zur Garage. Der Geruch von verbranntem Fleisch hing noch immer in der Luft. Sonnenlicht fiel in das Atelier, und Chang blickte auf die weißen Haare einer Frau, deren lebloser Kopf nach vorne gekippt war. Er fragte sich, wie viel Lebensweisheit wohl mit ihr gestorben war. Kein Respekt vor dem Alter…
    Als Chang weiter in den Raum hineinging, fielen ihm die kunstvollen Ausstellungsregale auf. Sie waren leer, bis auf den grausigen Schädel, der der Frau gegenüberstand. Die deformierten Augenhöhlen schienen Chang anklagend anzustarren.
    » Ich war zu langsam « , sagte er und musste an den glücklichen Mann auf den Fotos in Stiles’ Haus denken.
    Ein Haufen Tonscherben lag zu den Füßen der toten Frau. Auf der Spitze des Scherbenhaufens balancierte ein langes Bruchstück, das fast die Form eines Messers hatte und voller Blut war. Chang achtete darauf, nicht auf das Blut am Boden zu treten. Die Arme des Opfers waren mit silbrigem Isolierband gefesselt. Von einem Tennisball war nichts zu sehen.
    Chang ging wieder nach draußen und fragte sich, wie wenig Zeit ihm bis zum nächsten Ansturm der Presse wohl blieb. Das Interesse an dem Fall wuchs von Tag zu Tag. Und warum auch nicht? Schließlich wurde den Aasgeiern regelmäßig frisches Fleisch zum Fraß vorgeworfen. Chang riss sich den Schutzanzug vom Körper.
    ***
    » Ist es so schlimm, wie es klingt? « , fragte Nelson, der sich immer noch im hinteren Teil des Wagens unter seiner Decke versteckt hielt.
    Die Schneefelder, die Chang heraufzubeschwören versuchte, waren blutrot, die Berge riesige Haufen von Tonscherben.
    » Schlimmer. « Chang zog die Autotür hinter sich zu. » Das muss aufhören. Wir müssen ihn schnappen, egal, ob wir unsere Beweise finden oder nicht. Und wenn er sich wehrt… « Chang vollendete den Satz nicht.
    Nelsons Handy piepste. Einen Moment lang war Chang verwirrt; eigentlich war er der Einzige, der Nelson auf dieser Nummer anrief. Dann aber fiel ihm ein, dass sie das Handy darauf programmiert hatten, anzuzeigen, wenn jemand Nelson auf seiner Dienstnummer eine Nachricht hinterließ. Die Suspendierung betraf ja nicht sein Telefon.
    Nelson gab die Nummer und das Passwort ein und hörte sich die Nachricht an. Er wurde blass und reichte das Handy an Chang weiter.
    » Mr. Rog… ähm, Nelson, hier spricht Shamus Ryan. Ich sollte Sie doch anrufen, wenn mir noch was einfällt. Ich war über Mittag zu Hause und habe einen Nachrichtenbeitrag über diese Morde gesehen. Sie haben Fotos von den Opfern gezeigt, und ich habe zwei von ihnen wiedererkannt. Sie waren bei uns im Autohaus und haben mit Hank Grant gesprochen, unserem stellvertretenden Manager. Könnte ich mich heute gegen fünf in Ihrem Büro mit Ihnen treffen? Hank soll nicht mitkriegen, dass ich noch mal mit Ihnen rede. Ich mache früher Schluss. Rufen Sie mich bitte zu Hause an, wenn Sie Zeit haben. « Shamus hinterließ seine Nummer, und damit endete die Nachricht.
    » Was hältst du davon? « , fragte Chang.
    Nelson nahm sein Handy wieder in Empfang. » Das ist alles erstunken und erlogen. «
    » Ja, natürlich. Aber glaubst du, dass er uns einfach nur verwirren will? Oder will er das Ganze diesem Hank in die Schuhe schieben? «
    » Vielleicht beides. «
    » Ruf ihn zurück und sag ihm, dass du dich gerne mit ihm treffen willst. Ich werde das
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