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Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
Autoren: Gotamo Buddhos
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den anderen erspähen lassen, werden ihre Geister aneinander nicht trübe. Aneinander nicht trüben Geistes geworden, bleiben ihre Schwingen unermattet, unermattet ihre Geister. So schwinden jene Götter nicht aus ihrem Reiche hinweg: sie sind unvergänglich, beständig, ewig, unwandelbar, ewig gleich werden sie immer so bleiben; während wir, die wir sinnig im Dämmerlicht gewesen, über die Zeit hinaus einer den anderen erspähen ließen. Weil wir über die Zeit hinaus einer den anderen erspähen haben lassen, sind unsere Geister aneinander trübe geworden. Aneinander trüben Geistes geworden sind aber unsere Schwingen ermattet, ermattet unsere Geister, und wir sind aus unserem Reiche hinweggeschwunden, vergänglich, unbeständig, kurzlebig worden, müssen sterben, hienieden zur Welt gekommen.‹ Das ist, ihr Mönche, der dritte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behaupten, Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich auslegen.
    Zum vierten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und behaupten teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit, legen Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich aus? Da ist, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester ein Grübler, ein Forscher; der trägt eine grüblerisch vernagelte Lehre vor, wie er selbst sie ersonnen und ausgedacht hat: ›Was man da bezeichnet als Gesicht, als Gehör, als Geruch, als Geschmack, als Getast, das ist eine Seelenkraft, die vergänglich, unbeständig, zeitlich, wandelbar ist; was man aber da bezeichnet als Geist, als Denken, als Bewußtsein, das ist eine Seelenkraft, die unvergänglich, beständig, ewig, unwandelbar ist, die ewig gleich immer so bleiben wird.‹ Das ist, ihr Mönche, der vierte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behaupten, Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich auslegen.
    Danach, ihr Mönche, behaupten jene Asketen und Priester teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit, legen Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich aus, nach den vier Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester, teils Ewigkeit, teils Zeitlichkeit behauptet, Seele und Welt als teils ewig, teils zeitlich auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen vier Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
    Da erkennt denn, ihr Mönche, der Vollendete: ›Solche Ansichten, also angenommen, also beharrlich erworben, lassen dahin gelangen, lassen eine solche Zukunft erwarten.‹ Das erkennt der Vollendete, und erkennt was darüber hinausreicht. Bei dieser Erkenntnis beharrt er aber nicht, und weil er dabei nicht beharrt findet er Einkehr eben in sich: und weil er der Gefühle Aufgang und Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich verstanden hat, ist ohne Anhangen abgelöst, ihr Mönche, der Vollendete. – Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag. –
     
    Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen, nach vier Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten Endlichkeit und Unendlichkeit, legen die Welt als endlich und als unendlich aus, nach vier Urständen?
    Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen eine endliche Vorstellung von der Welt gewinnt. Der sagt sich nun: ›Endlich ist diese Welt, ringsum kreisförmig. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen eine endliche Vorstellung von der Welt gewonnen habe: daher weiß ich jetzt, daß diese Welt endlich ist, ringsum kreisförmig.‹ Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als
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