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Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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kann ihn gesund küssen, wenn du erst wieder zu Hause bist«, sagte Kane.
    »Ich würde aber lieber …«
    »… deinen Hintern vom Boden bewegen und mithelfen, unseren Rückzug abzusichern«, brachte Kane den Satz an seiner Stelle zu Ende.
    Manny rutschte herum und zog sich neben Struben hoch, um AJ freies Schussfeld zu geben. AJ zuckte mitfühlend zusammen, als er seine Waffe entsicherte. Sein Arm musste höllisch schmerzen. Der kalte Schweiß würde ihm ausbrechen, ihm musste schwindlig sein und zum Erbrechen übel … aber er würde tun, was er tun musste.
    Nicht so wie sie.
    Du musst damit leben, Cooper. Du musst damit leben.
    Sie sah einen Lichtschein hinter ihnen, ein schnelles Flackern. Da drüben. Und schon wieder im Dunkel verschwunden. Eine Kugel traf das Armaturenbrett hinter ihr und verfehlte sie um wenige Zentimeter. Sie biss sich auf die Lippe, um nicht zu schreien. »Sie kommen näher«, brüllte sie unnötigerweise und blinzelte sich den Angstschweiß aus den Augen.
    »Mach was draus.« Der Motor heulte protestierend auf, als Kane ihm eine höhere Geschwindigkeit abverlangte. An beiden Hinterreifen stob ein Schweif aus Sand auf.
    Sie waren nah.
    Verdammt nah.
    Schnellere Autos.
    Hämmernde Waffen.
    »Fahr. Fahr. FAHR! Raketenwerfer! Abgefeuert!« Das Herz bis zum Hals pochend identifizierte AJ die Detonation, während Hitze und Licht über ihre Köpfe rasten und in der Dunkelheit verschwanden.
    Jesus, ein Raketenwerfer? So nah?
    Sie waren geliefert.

2
    S ie konnte eine Salve abfeuern, indem sie sich über die Tür hängte und den Fensterrahmen als Stütze benutzte. Sie würde nichts von Bedeutung treffen. Nicht mit diesem Wagen, der heftig genug hüpfte und wackelte, um ihr die Zähne lose zu schlagen, ganz zu schweigen von sämtlichen Schrauben und Bolzen des durchgerosteten Vehikels.
    Manny verpatzte ihr den nächsten Schuss, weil er quer über dem Rücksitz zusammensackte.
    Oh, Gott, oh, Gott. »Ist er getroffen?«, schrie sie ins Mikrofon. Struben warf einen kurzen Blick nach unten. »Glaub ich nicht. Eher ohnmächtig.«
    Die Dinge bewegten sich von schlecht nach ganz schlecht. Und AJ machte ihre Sache um keinen Deut besser als vorhin auf der Anhöhe.
    »Zieh ihn runter von mir«, schrie Struben, während er kontinuierlich weiterfeuerte. AJ beugte sich über die Lehne und packte Manny am Kragen. Gott, war der Mann schwer. Sie zerrte und zog, bis er von Strubens Unterschenkeln glitt und auf den Wagenboden plumpste.
    AJ richtete sich auf, nur um zur Seite geschleudert zu werden und mit dem Busen gegen Kanes Sitz zu knallen, als der Wagen einen steilen Anstieg nahm. Sie ließ einen Arm nach vorne schnellen und hielt sich an der Rückenlehne des Sitzes fest, als das Gefährt für einen Moment starke Schlagseite hatte, bevor alle vier Räder wieder auf den Boden schlugen. Sie taumelte auf ihren eigenen Sitz zurück, rappelte sich auf und bezog wieder Position, wobei sie die Rückenlehne als Stütze für das Gewehr benutzte. Struben war auf der anderen Seite des Wagens, sie hatte freies Schussfeld.
    Kane fuhr wie ein Höllenhund, während sie und Struben perfekt zusammenarbeiteten. Er lud nach, während sie feuerte. Sie lud nach, während er feuerte. Heiße Luft streifte ihren Hals, eine Kugel zischte vorbei. Ihr Herz tat einen harten, dumpfen Schlag, als eine Extraportion Adrenalin sie durchzuckte.
    Daneben, ihr Ratten.
    Verwandle die Angst in Wut, sagte sie sich. Angst in Wut . Aber die Angst war so enorm, so riesenhaft, da war für nichts anderes mehr Platz. »Vierhundert Meter und kommen näher.«
    Sie spreizte die Knie auf dem zersprungenen Plastikbezug des Sitzes und stemmte die Stiefel an das zerschossene Armaturenbrett hinter sich. Es gab keinen hüpfenden Zielpunkt, so wie in der Ausbildung. Das hier war das echte Leben. Und feindliche Kugeln schmerzten genauso schlimm, wenn nicht schlimmer, wie ein irregeleiteter Schuss im Trainingscamp.
    Angst in Wut.
    Wie wäre es mit Angst in schieres, gnadenloses Entsetzen?
    »Dreihundertfünfzig.« Sie feuerte wiederholt. Die Reichweite der AK-47 betrug in etwa dreihundert Meter, was bei dieser Distanz und Geschwindigkeit bedeutete, dass sie die bogenförmige Flugbahn der Kugel nur ungenau berechnen konnte. Und bei hundert Schuss pro Minute würden die Vierziger-Magazine nicht lange reichen. Sie hielten den Gegner gerade so auf.
    Die heiße Luft roch nach Schweiß, Staub, Öl und Stahl. Ihre Schulter war taub, der Schweiß lief ihr in beißenden
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