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Aus dem Leben eines plötzlichen Herztoten - Tagebuch eines Tagebuchschreibers

Aus dem Leben eines plötzlichen Herztoten - Tagebuch eines Tagebuchschreibers

Titel: Aus dem Leben eines plötzlichen Herztoten - Tagebuch eines Tagebuchschreibers
Autoren: FUEGO
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– Ich bin dann mal biss zum Morgengrauen weg.
    Nach dem großen Erfolg von »Tiere essen« hat der Feinschmecker-Verlag folgerichtig diese Koproduktion auf den Weg gebracht: Karin Duve / Johann Lafer – Anständig Tiere essen.
    Und natürlich: Adolf Hitler – Mein Kampf, erschienen bei Siedlers Golden Oldies Mastermind. Günter Grass hat Unwahrscheinliches geleistet und aus dem eigentlich völlig veralteten Werk seines ehemaligen Vorgesetzten total neue Aspekte herausgeholt. So gibt es »Mein Kampf« jetzt in der »antifaschistischen Version« als Maxim Biller-Mix, die Fun-Punk-Fassung unter dem Titel »Mein Lachkampf« feat. Mario Barth und natürlich die Klassiker-Edition auf braunem Papier als »Death-Metal-Mix«.
    Wieviele Säue brauchen wir eigentlich?
    Die Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung schlägt Alarm: In Deutschland ist es zu einer dramatischen Sauknappheit gekommen, weil in letzter Zeit einfach zu viele Säue durchs Dorf getrieben wurden. Noch vor zehn Jahren wurden vielleicht zwei bis drei Säue pro Monat durchs Dorf gejagt, heute sind es drei pro Tag. Bald laufen derartig viele Säue hintereinander, dass man gar nicht mehr die Dorfstraße überqueren kann, ohne von Säuen überrannt zu werden.
    Die Nutztierhalter warnen: Schweine sind hochsensible Tiere, man kann sie nicht über einen unbegrenzten Zeitraum jagen und vor sich her treiben. Wer vor kurzem aus dem Fenster blickte, der konnte beobachten wie Sarrazinsau, Kachelmannsau, Atomlaufzeitsau, Ballacksau, Stuttgart21sau, Organspendensau, Googlesau, Hartz4sau, ICEsau, Bundespräsidentensau und Loveparadesau, Guttenbergsau, E10sau und SuperGausau dicht hintereinander her rannten und sich gegenseitig in den Schwanz bissen.
    Tierschützer weisen darauf hin, dass sich einige dieser Schweine schon selbstständig gemacht hätten und nun Jagd auf schwächere Säue machen würden, die aber auch das Recht hätten, artgerecht durchs Dorf getrieben zu werden. Es muss außerdem zwischen den einzelnen Sautreibjagden genug Zeit bleiben, um führende Sauexperten wie Hans-Olaf Henkel, Norbert Blüm, Oskar Lafontaine, Henryk M. Broder oder Alice Schwarzer in wenigstens vier verschiedenen Talk-Shows zur jeweiligen Sauproblematik zu vernehmen. Auch muss die ARD Gelegenheit bekommen, wenigstens zwei Brennpunkte zur Sauproblematik zu senden, und im ZDF muss Jörg Pilawa eine Sausondersendung moderiert haben oder wahlweise eine Spendengala für »Treibsäue in Not«.
    Das Umweltministerium überlegt vor diesem Hintergrund, schärfere Regelungen für die Sautreibjagd durch menschliche Ansiedlungen aufzustellen. Vor allem will man neue Restlaufzeiten für Säue festlegen. Die Saubetreiber haben bereits ihren Protest angemeldet.
    Sie wollen, dass man die eklatanten Mast- und Haltungskosten der Säue berücksichtigt. Doch Umweltminister Röttgen besteht auf neue Sicherheitsstandards. Gerade alte Säue, die oft schon jahrelang durch alle Dörfer getrieben wurden, wie die gute alte Integrationssau, die Islamistensau oder die Gysistasisau, müssten dringend auf ihre Betriebssicherheit überprüft werden. Weil bei solche Tieren immer die Gefahr besteht, dass die Sicherungen durchbrennen, erwägt man ernsthaft eine Durchbrennelementesteuer.
    Zum Schluss trifft mich doch noch der Schlag
    Hinterher fragt man sich immer, ob man nicht irgendwelche Warnsignale übersehen hat. Hätte ich nicht schon viel früher etwas spüren müssen? Am Abend, bevor es passierte, nahm ich jedenfalls an einem Abendessen im Springer-Hochhaus teil. Mit mir am Tisch saßen Schriftsteller, Literaturagenten, eine Ministerin, Herausgeber und Eckart von Hirschhausen. Hätte ich da Verdacht schöpfen müssen? Eigentlich nicht, wenn mehr als zwölf Personen in einem Raum versammelt sind, ist von Hirschhausens Anwesenheit zwingend vorgeschrieben.
    Eifrige Bedienstete schenkten uns ständig einen schweren Rotwein nach, der ihnen eine leicht gebeugte Haltung aufzwang. Mit einem Berliner Schriftsteller diskutierte ich die Notwendigkeit eines Agenten. Er sagte, wenn man zum Beispiel einen Roman möglichst teuer verkaufen wolle, wäre ein Agent von Vorteil. Ich stimmte ihm zu, befürchtete aber, dass ich niemals in die Verlegenheit kommen würde, meinem Leben fehle es an der, zumindest für einen autobiographischen Roman, notwendigen Dramatik. Der Schriftsteller nickte bestätigend, was ich unverschämt fand, denn er kannte mich gar nicht. Seine Agentin hatte ihm gerade eine Lesereise mit Wagen
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