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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Herbert, während seine Tochter ihre Kristallkugel beschwor. Bald schon erschien Morganas Gesicht darin und Akiko erklärte, dass ein Außenstehender bedauerlicherweise mehr erfahren hatte, als gut für ihn war.
    „Was sollen wir nun tun? Er weiß von den Auserwählten.“ Doch Morgana lachte nur:
    „Er ist ein Angehöriger und das ist schon in Ordnung.“ Irritiert sah Akiko sie an. „Schätzchen, ich weiß eine ganze Menge auch über deine Familienverhältnisse. Allwissend bin ich jedoch nicht.“
    „Bei uns Amazonen gibt es eine uralte Tradition, wenn jemand ein Geheimnis nicht ausplaudern soll, schneidet man ihm die Zunge heraus.“
    Morganas Abbild war jedoch schon verschwunden, bevor sie den Satz überhaupt beendet hatte. „Du hast den gleichen Humor wie deine Mutter! Zum Kringeln.“ Leon hingegen war etwas mulmig zumute und Akiko schaute ihn an, als wolle sie gleich erörtern, wie Amazonen gewöhnlich mit Spannern verfuhren. „Morgana ist eine wirklich große Königin“, schwärmte Herbert und erteilte seinen Archäologenkollegen einen freien Nachmittag. Sie ließen auch sofort Spaten und Pinsel liegen und machten sich auf den Weg zum Zeltlager. „Morgana hat euch alle auserwählt? Ich habe Vieles über ihre Weisheit gehört und ziehe nichts davon in Zweifel. Im Gegenteil, es bestätigt meine Einstellung. Denn was mich von Anfang an begeistert hat, war die Toleranz in >Aurum & Argentum< und die vergleichsweise wenigen Vorurteile. Natürlich gibt es Stiesel, die behaupten, alle Drachen seien brandgefährlich und die Kentauren wild und unberechenbar – bitte entschuldigt den Vergleich. Anderswo leben jedoch die unterschiedlichsten Völker friedlich und in Harmonie zusammen. Jüngst besuchte eine Schulklasse diese Pyramiden und die Kinder schauten uns bei der Arbeit über die Schulter. Darunter waren Elfen, Feen, zwei Hobgoblins, ein Minotaurus, ein Tanuki und drei Kitsunen.“
    „Und?“, Drac’o kam wieder näher. „Ist doch nichts Besonderes. Es gibt viele gemischte Klassen.“
    „Ich weiß, doch auf der Erde gehen nur Menschenkinder zur Schule und dort kommt es leider schon zu Auseinandersetzungen, wenn sie sich in der Farbe ihrer Haut unterscheiden, in ihrer Landeszugehörigkeit oder Religion. Doch hier lernen Elfen begeistert neben Füchsen und Marderhunden. Menschen können schon zum Außenseiter werden, wenn sie pummelig sind oder schielen.“
    „Das liegt einzig und allein daran, dass Menschen Egoisten sind, sich selbst für den Mittelpunkt des Universums halten und für das Maß aller Normalität und jene für unnormal halten, die von ihnen selbst abweichen“, trumpfte Akiko auf.
    „Das Talent, alles über einen Kamm zu scheren, hast du von deiner Mutter geerbt“, trotzdem lächelte Herbert noch, „zum Glück trifft deine Definition bei Weitem nicht auf alle Menschen zu.“
    „Hautfarbe?“, unwillig schüttelte Drac’o mit dem Kopf. „In unserer Drachenkolonie haben Smaragddrachen in Eintracht gelebt mit Rubin-, Diamant- Saphir-, Opal-, Amethyst- und anderen Erdschatzdrachen. Da gab es überhaupt gar keine Probleme, sagte mein Vater.“
    „Aber die Menschen können sich eben wunderbar an Kleinigkeiten aufreiben“, behauptete Akiko, woraufhin ihr Vater lieber nichts erwidern, sondern ihnen vielmehr etwas zeigen wollte. Sogleich führte er sie in die große Pyramide hinein, deren Wände mit den Darstellungen der unterschiedlichsten Gottheiten verziert waren. Dort gesellten sich die griechischen Götter des Olymp gleich neben jene aus dem alten Ägypten, die keltischen waren ebenso vertreten wie ihre von den Wikingern verehrten Kollegen. Indische, japanische, aztekische Götter folgten, ebenso Darstellungen aus den Mythen von amerikanischen Ureinwohnern, Schwarzafrikanern oder Darstellungen aus der Traumzeit der Aborigines.
    „Kenne ich schon“, brummte Drac’o und entsann sich an Darstellungen in einem seiner Schulbücher, „gibt es so etwas in deiner Welt nicht?“
    Bedauernd schüttelte der Archäologe mit dem Kopf. „Auf der Erde werden alle Götterkulte streng getrennt. Zudem haben sich auch die monotheistischen Religionen durchgesetzt.“
    „Wie langweilig“, erwiderte der Jungdrache, „es sind doch genug Götter für alle da.“ Die Abbildungen von Horus, Poseidon, Loki, Vishnu, Amaterasu, Quetzalcoatl und allen anderen schienen ihm Recht geben zu wollen.
    „Über den Glauben sollte man sich nicht streiten“, wusste Orion aus Erfahrung, „mir brennt etwas ganz
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