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Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Titel: Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)
Autoren: Stan Carry
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Zauberwort. Die Leute sollen gehen, sich zu Fuß hierher bemühen“,
antwortete sie unwirsch.
    „Das wird dauern“, antwortete McLeear und
betrachtete sie mit einer Mischung aus Respekt und Wut. Die Kleine lässt sich
nicht die Butter vom Brot nehmen, dachte er und griff wieder zur Sprechmuschel.
„An alle eingesetzten Kräfte, hier ist nochmals McLeear. Ich möchte von jeder
Einheit, eine Klarmeldung, eine Klarmeldung, ob mein letzter Funkspruch überall
angekommen ist und“, fügte er gedehnt hinzu, „alle Einsatzführer in einer
dreiviertel Stunde zu mir zu einem außerplanmäßigen Briefing, zu Fuß, wenn ich
bitten darf“.

Kapitel 70
     
    Halifax, Sir-Sandford-Flemming-Park, Samstag,
17.06.1995, 00.05 Uhr
     
    Das geheime Blitz-Email aus Fort Georg Meade
ließ die gesamten US-Sicherheitsbehörden im Gesindehaus des Flemming Parks in
einer minutenlangen kollektiven Lähmung erstarren. Erst die Explosion verlieh
der Blitzmeldung umgehende Realität, die aber den Schockzustand dieser Leute
nicht wesentlich zum Besseren wendete. Dann jedoch, kaum, dass das Getöse der
Explosion verklungen war, löste sich die Lethargie. Die Passivität schlug in
Hyperaktivität um, von der alle Sicherheitskräfte im Souterrain ereilt wurden.
Sie erinnerten sich an ihre Amtseide. War heute der Tag und die Stunde, ihr
Leben gegen das ihrer Schutzbefohlenen einzutauschen? Scheiße, ja, es war die
Stunde, unter allen Umständen das Leben ihrer Schützlinge auch mit dem Einsatz
ihres eigenen Lebens, zu schützen. Das war jetzt die Realität. Die
internationalen Begleitkommandos der Gipfelstaaten stürmten aus dem
Untergeschoss die Treppe zur Halle hoch ins Freie.
    Im Nu glich das Vestibül des Gesindehauses einem
Ameisenhaufen. Alle schienen kopflos durcheinander zu laufen. Die Vertreter der
Associated Press belagerten ihre Landsleute vom FBI, Secret Service und von der
CID, deren Nervosität ansteckend war und sich auf alle übertrug. Einige
Reporter eilten mit Mikrofon bewaffnet ins Freie und versuchten sich vor der
noch schwach leuchtenden Rauchsäule zu postieren. Ihre Kameraleute konnten mit
geschulterten Videokameras kaum Schritt halten. Ohnehin würden sie bei der
bereits herrschenden Düsternis Probleme bekommen, vernünftige Bilder in den
Kasten zu bekommen.
    Sicher, bei der erst hellroten langsam dunkler
werdende und inzwischen erloschenen Feuersäule, hätte man glauben können, die
untergehende Sonne hätte mit ihrem letzten Licht alles illuminiert. Aber die
Sonne schien nicht mehr es war bereits Nacht. Der Rauchpilz hatte längst seinen
roten Kontrast zum Schwarz der Nacht verloren. Keiner der Foto-Journalisten
machte sich noch Hoffnungen auf den Pulitzerpreis.

Kapitel 71
     
    Halifax, Sir-Sandford-Flemming-Park, Samstag,
17.06.1995, 00.40 Uhr
     
    Der Befehlswagen war zu eng, als dass er sieben
Personen Platz bieten konnte. Im Scheinwerferlicht vor der Motorhaube ließ
McLeear seine Unterführer antreten und sich versammeln. Hinter ihm, im
Halbschatten, stand unscheinbar die zarte Eurasierin. McLeear räusperte sich,
worauf das aufgeregte Stimmengewirr seiner Kollegen verstummte. Als ein
gedämpftes Klingeln aus dem Befehlswagen drang und die Totenstille unterbrach,
löste sich aus dem Halbschatten hinter McLeear die zierliche Person und eilte
in den Wagen zum Faxgerät. Es hatte sich eingeschaltet und druckte bereits die
erste Mitteilung aus. Huwang überflog die ersten Zeilen und las den wichtigeren
Teil der Nachricht aufmerksam durch. Was sie kaum zu hoffen gewagt hatte, war
tatsächlich eingetreten. Eine bessere Botschaft wäre kaum möglich gewesen. Ihre
heikle Mission würde sich nun viel leichter meistern lassen. Zufrieden faltete
sie die beiden Faxblätter zusammen und ließ sie in ihrer Jackettinnentasche
verschwinden. Ihre innere Spannung löste sich. Erleichtert steckte sie sich
eine Zigarette an und inhalierte den ersten Zug bis tief in die letzten
Lungenbläschen. Ihr weißes Seidenoberhemd spannte sich, ihre beiden Brüste
spreizten die Knopfleiste des Hemdes. Als sie den Rauch genüsslich durch ihre
Nase entweichen ließ, nahm sie von draußen wieder die Stimmen aus der kleinen Versammlung
wahr.
    „ ... das erste Opfer war der Weinkellner, den
man des Flemming-Houses verwiesen hatte. Er soll betrunken gewesen sein. Die
zweite Bombe, McLeear, hat deinen Vize zerfetzt. Joseph Lovett ist wie sein
Dienstwagen völlig zerrissen worden. Von den Wrackteilen seines Wagens müssen
wir ihn abkratzen, wollen
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