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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)
Autoren: Ulrike Duprée
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Haaresbreite
entging er gemeinen
Finten
und wand sich
um
fiese
Attacken. Erst die Letzte kam viel zu schnell. Im Reflex riss
Willet die Klinge hoch und parierte sie mit dem Waffengriff.
Dummerweise hatten sich ihre Klingen verhakt.
Was dem Patrizier überhaupt nicht gefiel.
„ Was jetzt?“ , keuchte er
„Sagt ihr es mir.“ Willet drängte ihn an die Reling.
Aber der Patrizier hielt überraschend stand.
„ Du hast mir noch immer nicht die Wahrheit gesagt?“, stellte
die Schranze fest, „ ich schätze, dass müssen wir nachholen. “ „ Nein!“, stellte Willet klar, „ findet euch damit ab!“ .
„ So kommen wir nicht weiter“, fand der Patrizier, „denn du
bist der Kuckuck und ich das Nest.“
Willet stieß sich frei. Die Klinge seines Gegners war schnell,
seine Bewegung geschickt. Doch Willet war schneller und
zerschlitzte der Schranze den Ärmel.
Die Miene des Patriziers hatte sich versteinert und er verzog
nun pikiert das Gesicht
„ Ein Versehen“, logWillet.
Mit neuem Elan stach der Patrizier auf ihn ein und traf
stattdessen ein dickes Fass. Roter Wein spritzte heraus und
verteilte sich auf dem Deck.
„Du kannst nicht ewig weglaufen“, versicherte die Schranze,
„ irgendwann ist es vorbei.“
„ Dann jetzt “, rief Willet und warf seine Klinge weit von sich.
Schlitternd glitt sie über das Deck und blieb schließlich
liegen.
„ Die Vorstellung ist vorbei!“
„Ich entscheide wenn es vorbei ist!“, bestimmte der Patrizier
und setzte die Klinge an Willets Hals.
„ Dann tötet mich“, fauchte Willet , „denn es gibt nichts, was
ich euch zu sagen habe.“
Die Augen
des Patriziers
funkelten
und seine Klinge
schlitzte sich in die Haut.
„ Du bist ein Träumer Will. Und ich ein Realist. Noch schläfst
du mein Freund, aber wenn du aufwachst, werde ich hier sein,
um dich zu empfangen.“
Dann löste er seine Waffe und ging.
Willet rührte sich nicht. Er war wie erstarrt.
Vell war die einzige, die nun zu ihm kam
„ Du blutest!“, rief sie, „ dazu hatte er kein Recht!“
„Doch“, erinnerte sich Willet, „ hatte er.
Sein Blick war unruhig. Und die dezente Angst darin war ihr
neu.
„Du musst mir vertrauen“, sprach er, „ egal, was geschieht.“ „ Aber das tue ich, ich vertraue dir.“
Doch in seinen Augen stand Zweifel. Sie konnte es fühlen
„ Bitte verzeih mir.“
Aber das hatte sie längst.
Und statt zu reden nahm sie ihn in ihre Arme.
    „ Was geht hier vor sich?“, fragte Rolin, „ will uns das Gespenst
etwa zum Narren halten?“
„Ich weiß es nicht“, erwiderte Tengol, „ aber irgendwas
verbirgt dieser Knabe.“
„ Mir gefällt das nicht.“
„ Mir auch nicht. Aber die Kleine hat ihn im Griff. Das muss
man ihr lassen.“
„Ja“, knurrte Rolin, „ wer hätte das nur gedacht.“
Die gelbe Viper
    Als die Nacht herein brach, war es immer noch unerträglich
heiß
an
Bord.
Sowohl
Mannschaft,
als auch
Passagiere
hatten sich unter Deck zurückgezogen. Selbst die Kajüte
war
so warm
wie ein
Kochtopf.
Das Schiff
ächzte und
knarrte. Rolins Laterne rutschte auf dem Holzboden hin
und
her
und
der
Dunst
seiner
Pfeife
vertrieb
die
verbleibende Atemluft. Jeder sein Bestes, um die endlose
Zeit tot zu schlagen.
Seit diesem Nachmittag hatte der Patrizier kein Wort mehr
gesprochen.
Stattdessen
vertieft,
vermutlich
ein
war
er
in
eine flache Lektüre
    aranisches
Lexikon.
Tengol
und
Rolin vertrieben sich ihre Langeweile mit Würfelspielen.
Dabei waren sie oft laut, vor allem der Verlierer.
Willet fand keine Ruhe. Was er am meisten begehrte, lag
neben
ihm.
Und er wusste nicht,
wie lange er
das
durchstehen konnte, ohne wahnsinnig zu werden.
Auch
aus
dem
Mannschaftsraum
dröhnte
Zank
und
Gelächter. Tengol war der Erste, der aufstand, um die Seiten
zu wechseln. Aber er blieb nicht lange fort.
Schon wenig später polterte durch die Kajütentür.
„ Poker und Armdrücken!“, rief er , „ um Geld!“
„Warte!“, rief der Naugrimm, „ ich komme mit!“
„ Was ist mit euch?“, fragte Tengol, „ seid ihr dabei?“ „ Poker?“, fragte die Schranze Stirnrunzelnd, „nun, wieso
nicht?“ Bedächtig klappte der Patrizier sein Buch zusammen
und machte sich auf, ihnen zu folgen. Kurz vor der Tür hielt
er jedoch inne und wand sich um: „Warum lasse ich euch
nur so ungern alleine?“
„Weil ich das ausnutzen werde“, versicherte Willet, „ und das
gönnt ihr mir nicht.“
„Dann habe ich wohl etwas gut bei dir.“
Willet sprang nun vom Bett und hielt ihm die
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