Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
Pfiff aus. » Wenn die Kiste vollgetankt ist, schaffen wir es ja fast bis nach Omaha.«
» Halt die Augen auf, Wilson«, sagte Krueger und deutete über Wilsons Schulter auf das Hangarinnere. » Nicht, dass sich noch jemand an uns ranschleicht.«
» Genau«, erwiderte Wilson. Er wandte Brewster und Krueger den Rücken zu und suchte die Finsternis mit leicht zugekniffenen Augen ab.
Krueger saugte am Ende des Schlauchs, bis sein Mund voll mit Sprit war, dann spuckte er ihn mit einer Grimasse aus und schob den Schlauch in den ersten Kanister. Die Soldaten vernahmen ein schmatzendes Geräusch. Der Kanister füllte sich. Eine Weile war im Hangar nichts als das leise Rauschen des Treibstoffs und das Atmen der Männer zu hören. Dann drückte Krueger mit der Stiefelspitze gegen den Kanister, um den Grad der Füllung zu überprüfen. Er quetschte den Schlauch und schob den Kanister über den Boden auf Brewster zu.
» Was soll ich damit anfangen?« Brewster hob den schweren Behälter hoch.
» Treib was auf, auf das du die Dinger draufstellen kannst«, sagte Krueger leise.
» Und an was verdammt noch mal hast du da gedacht?«, fragte Brewster und breitete die Arme aus.
» An einen Gepäckwagen, du dämlicher Affe.« Krueger deutete hinter Brewster. » Wir werden fünf-oder sechsmal von Pontius nach Pilatus gehen müssen, bevor die Kiste leer ist. Wilson. – Wilson!«
» Häh?« Wilson zuckte zusammen. Er riss sich vom Anblick der Flugzeugbullaugen los. Er hatte die Infizierten betrachtet, die im Inneren der Maschine noch immer an die Scheiben klopften.
» Solltest du nicht Wache schieben?«, sagte Krueger tadelnd. » Wegen dir wird man uns noch zu Zombiefutter verarbeiten!«
» Verzeihung.«
***
Ein Klopfen an der eisernen Wendeltreppe schreckte Rebecca, Mbutu und die anderen auf. Shermans Gruppe war im Tower angekommen.
» Ahoi, Tower!« Es war Dentons Stimme. » Wie ist bei euch die Lage?«
Rebecca beugte sich hoch oben über das Geländer und rief nach unten: » Öde!«
» Schade, dass wir hier kein Licht haben!«, fügte Ron hinzu und schob neben Rebecca den Kopf durch die Tür.
» Was?«, sagte Sherman. » Um jedem Infizierten in der Umgebung zu zeigen, dass hier ein Gratis-Büffet auf ihn wartet?« Er zog sich am Treppengeländer hoch und nahm jeweils zwei Stufen auf einmal. » Hoffe, das Päuschen ist euch gut bekommen. Wird Zeit, dass wir wieder an die Arbeit gehen. Heute Nacht schlagen wir hier unser Lager auf. Das bedeutet, dass wir unten eine Wache postieren und etwas konstruieren müssen, um die Eingangstür abzuschließen.«
» Das dürfte kein Problem sein«, sagte Mbutu von der anderen Seite des Raumes her. Sherman drehte sich zu ihm um und sah, dass der große Mann grinsend einen Schlüsselbund um seinen Zeigefinger rotieren ließ. » Kontrolltürme sind auf der ganzen Welt gleich. Ich habe es im Schreibtisch des Schichtführers gefunden. Damit ist das Thema Türen erledigt.«
» Hervorragend.« Sherman nickte. » Schließen Sie aber noch nicht ab. Wir müssen auf Brewster, Wilson und Krueger warten, die noch bei den Hangars sind.«
» Dann haben sie wirklich Sprit gefunden?«, fragte Katie.
» Ja«, erwiderte Sherman. » Und eine Maschine voller Infizierter.«
Mbutu runzelte die Stirn. » Sind wir dann hier sicher?«
» Oh, ja«, sagte Sherman. » Sie sind eingeschlossen. Und selbst wenn sie sich befreien könnten, was ich bezweifle, da sie nun schon seit einem Monat da drin festsitzen, wüssten sie nicht, wo sie uns suchen sollten.«
» Wären sie tot, würde ich viel besser schlafen«, sagte Ron. » Warum gehen wir nicht rüber und radieren sie aus?«
» Weil es ein unnötiges Risiko wäre«, erwiderte Sherman kopfschüttelnd. Thomas, der hinter ihm stand, nickte zustimmend.
» Da kommen Krueger und die anderen.« Katie beugte sich über eine Konsole und deutete aus einem Fenster des Kontrollturms.
Sherman gesellte sich zu ihr, und Thomas schloss sich ihm an. Tief unter ihnen kamen die drei Soldaten schnell über das Rollfeld. Sie schoben einen beladenen Gepäckwagen vor sich her. Er war randvoll mit roten Plastikkanistern beladen, und die Männer schienen einige Probleme zu haben, den Karren dorthin zu lenken, wohin er fahren sollte. Er eierte leicht und schien einen leichten Rechtsdrall zu haben. Wilson musste den ganzen Körper einsetzen, damit das Gefährt zum Flughafengebäude und zum Tower hin auf Kurs blieb.
» Offenbar haben wir jetzt genug Sprit, um aus diesem verdammten
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