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Aufstand der Vampire

Aufstand der Vampire

Titel: Aufstand der Vampire
Autoren: Jason Dark
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Gonny strafend an. Dann deutete er auf das Glas. »Du weißt, was das ist?«
    Gonny nickte. »Tomatensaft.«
    Jeff schob ihm das Glas herüber. »Trink.«
    Gonny schüttelte seinen großen Kopf. »Ich mag keinen Tomatensaft.«
    »Du trinkst ihn trotzdem! «
    Gonny hob die Schultern.
    »Ich warte«, sagte Jeff mit todernstem Gesicht.
    Gonnys Gesicht verzog sich. Er bewegte sein breites Kinn, als habe er einen Stein zwischen den Zähnen, den es zu knacken galt.
    Plötzlich – für Jeff unerwartet – griff er nach dem Glas und trank.
    Jeff mußte lachen. Er konnte Gonny einfach nicht böse sein.
    Gonny hob beide Arme, er sah Jeff in der alten Zeitung blättern. »Da mach dir mal keine Sorgen. Schließlich bin ich auch noch da. Ich werde die Sache in die Hand nehmen. Gonny ›der Schreckliche‹ wird furchtbar aufräumen. Ich lasse keinem eine Chance, du kannst ruhig hierbleiben. Ich schaffe sie alle. Habe ich dir eigentlich die Geschichte schon erzählt, als ich Asmodi ein Bein gestellt habe? Also das war so …«
    »Hör auf«, sagte Jeff. Er wußte, daß Gonny nicht an die Hexenstory glaubte. Sollte er sich aber deswegen verspotten lassen?
    Gonny merkte, daß er wieder einmal ins Fettnäpfchen getreten war.
    »Mein Instinkt ist untrüglich«, sagte er zur Versöhnung, »ich führe dich zu Vanessas Versteck. Es ist ganz in der Nähe, ich spüre es deutlich. Hier in dieses Gebirge ist Vanessa damals geflüchtet.« Sein »Wissen« bezog er aus derselben Zeitung wie sein Freund.
    Jeff blickte aus dem Fenster. Draußen stand sein Leihwagen, ein Renault R 20. Er hatte ihn dicht an der Hausmauer geparkt, da es dort etwas Schatten gab.
    Und plötzlich hörte er einen seltsamen Ruf.
    »Hilf mir«, klang es. »Komm! Komm zu Vanessa!«
    Jeff Harper schloß die Augen. Die Stimme klang gar nicht mal so weit entfernt, Vanessa schien sich tatsächlich in der Nähe zu befinden. Oder erlaubte sich jemand einen üblen Scherz mit ihm?
    Aber niemand kannte ihn hier.
    »Möchten Sie noch ein Bier?«
    Die Stimme des Wirts unterbrach Jeffs Gedanken. Der Mann war aufgewacht, an den Tisch getreten und hatte die Hände aufgestützt. Die schwarzen Haare auf seinen Handrücken waren dicht wie Fell.
    »Nein, ich möchte zahlen.«
    Der Wirt hob die Schultern und nannte eine Summe. »Wohl nicht viel los in dieser Gegend?« fragte Jeff, während er bezahlte.
    »Nein.«
    »Keine Touristen?«
    »Kaum. Hier ist alles zu abgelegen. Und im Ort gibt es fast nur alte Leute und Arbeitslose. Die bringen nichts in die Kasse. Die Fernstraßen nach Spanien verlaufen sowieso woanders, so daß sich zu mir nur mal ein paar Verrückte verirren, womit ich Sie nicht gemeint habe, Monsieur.«
    »Ich hatte mich auch gar nicht angesprochen gefühlt.« Jeff stand auf. »Komm, Gonny, es wird Zeit.«
    Die beiden gingen zu ihrem Wagen. Jeff schloß die Wagentür auf und ließ sie erst mal offen, um die Hitze aus dem Innern zu vertreiben.
    »Wem der Schuh paßt, der zieht ihn an«, sagte Jeff.
    »Wie meinst du?«
    »Es war nur ein Sprichwort. Vergiß es.«
    Jeff stieg ein. Gonny nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Schon wieder müde, streckte er die Glieder aus.
    Sie fuhren los.
    Der R 20 schaukelte über die Straßenpiste und wühlte eine große Staubwolke auf.
    Sie fuhren nach Süden, tiefer in die Berge hinein. Zu beiden Seiten der Straße ragten die kargen, von Wind und Wetter blankgewaschenen Felsen in den Himmel. Erst weiter oben gab es Wald und Wiesen, danach begannen die Schneeregionen.
    Nur einmal kam ihnen ein alter hochbeladener Lieferwagen entgegen. Der Fahrer beanspruchte fast die gesamte Fahrbahn für sich, und Jeff mußte alle Fahrkunst aufbieten, um auszuweichen.
    Immer tiefer fuhren sie hinein in die unwegsame Gebirgslandschaft. Die Vegetation wechselte. Sattgrüne Bäume tauchten auf. Mit Gras bewachsene Wiesenhänge stiegen vor den Augen des Betrachters sanft in die Höhe.
    Plötzlich vernahm Jeff wieder den Ruf.
    »Komm, ich brauche dich, Jeff. Beeil dich, bitte!«
    Jeff richtete sich jetzt nicht mehr nach dem in der alten Zeitung angegebenen Wegweiser. Er fuhr der Stimme nach. Seine Gesichtshaut spannte sich. Unwillkürlich fuhr er schneller. Vanessa hatte ihn mit seinem Vornamen angeredet. Er war überzeugt, daß sie ihn erwartete.
    Jeff Harper atmete tief ein. Was wollte sie von ihm? Wenner Vanessas Aufenthaltsort gefunden hatte, hoffte er, auf sämtliche Fragen eine Antwort zu bekommen.

Kapitel 4
    Rebeccas Freude blieb nicht ungetrübt. Zakum, der
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