Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aufstand der Affen

Aufstand der Affen

Titel: Aufstand der Affen
Autoren: John Jakes
Vom Netzwerk:
Überfall gesehen und geistesgegenwärtig die Verbindungstür von innen abgesperrt. Cäsar konnte nicht hinein.
    Frustriert ließ er den Türgriff los und blickte umher. Er winkte zwei Helfer zu sich, und gemeinsam hoben sie den Tisch, an dem die Fingerabdrücke genommen wurden, und rammten damit die Tür ein. Holz und Glas splitterten, eine Frau kreischte und wurde ohnmächtig, als die wildblickenden, massigen Gorillas durch die Bresche eindrangen. Dann fielen die Eindringlinge über die Männer und Frauen in der Zentrale her, schlugen und trampelten sie nieder ...
    Cäsar packte einen von ihnen vor der Brust und stieß ihn rücklings über einen Fernschreiber. »Könnt ihr von hier unten alle Käfige öffnen?«
    »Nur – nur die Hälfte, ungefähr«, keuchte der Unglückliche.
    »Dann tu es – oder du bist ein toter Mann.«
    Er ließ ihn los, und der Mann taumelte zu einem Instrumententisch, wo er Schalter betätigte und Knöpfe drückte. Cäsar wartete hinter ihm, bis er fertig war, dann winkte er die Gefährten vorwärts und gab ihnen den Weg frei.
    Der Mann fuhr herum, erkannte den Verrat. »Du ...!« Der anklagende Ausruf ging in einen Schrei über, als haarige Arme ihn ergriffen und hin und her zerrten, um ihn schließlich wie eine Gliederpuppe an die Wand zu schleudern.
    Eine Sirene begann zu heulen. Cäsar rannte hinaus zur Verladerampe und sah eine kleine Gruppe von Wärtern im hoffnungslosen Kampf gegen eine vielfache Übermacht. Die wütenden und triumphierenden Schreie der befreiten Arbeitssklaven vermischten sich mit dem an- und abschwellenden Heulen.
    Mit dem Alarm war Cäsars kurzfristiger Überraschungsvorteil verlorengegangen. Nun begann der eigentliche Krieg.
     
    Dr. Chamberlain blinzelte, gähnte und richtete sich ächzend auf. Die Whiskykaraffe und das Glas daneben glänzten im Licht seiner Schreibtischlampe. Nach der entnervenden Sitzung mit Gouverneur Breck hatte sich der Direktor in sein Büro zurückgezogen, zur Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts drei doppelte Whiskys getrunken und sich dann auf seine Ledercouch geworfen.
    Und nun hatten ihn verwirrende Geräusche geweckt. Er rieb sich die Augen, und sein benebelter Verstand sagte ihm, daß die Alarmsirenen heulten. Eine Übung, vielleicht? Aber er hatte keine angesetzt. Konnte etwas Ernstes geschehen sein?
    Er stand auf und wankte ein wenig unsicher durch das Büro zu den Fernsehmonitoren, die in die Wand zum Vorzimmer eingebaut waren. Irgendwie schien es nach Rauch zu riechen ...
    Er begann mit den Schaltern zu fummeln, und einer nach dem anderen erwachten die Bildschirme flimmernd zum Leben. Ihr blasser Widerschein tauchte sein angespanntes Gesicht in ein leichenhaft fahles Grau, als er dastand und ungläubig auf die Szenen starrte, die sich vor seinen Augen entfalteten.
    Die Kommunikationszentrale war verwüstet; überall Trümmer und zerschlagene, zerschmetterte Körper.
    Wildblickende Affen strömten wie Berserker durch die Korridore. Ein Bildschirm zeigte, wie sie an Türöffnungen vorbeisprangen, aus denen Flammen loderten. Was war geschehen?
    Er drehte hier und dort die Lautstärkeregler auf und hörte einen Höllenlärm. Schreie, dumpfes Gebrüll, das Prasseln von Flammen, das Bersten zersplitternder Möbel. Alle Bildschirme zeigten Aufruhr, Verwirrung und Chaos.
    Im ersten Geschoß über der Eingangshalle versuchten einige Wächter, zwei Affenhorden in Schach zu halten, die gleichzeitig von der Treppe und von den Aufzügen heranbrandeten. Die Männer feuerten aus Luftdruckpistolen Beruhigungsmittel in die Anstürmenden, und mehrere Affen begannen zu taumeln und fielen, aber die anderen stürmten weiter und überrannten die Wächter, schlugen und trampelten sie nieder ...
    »Das ist – das ist Rebellion!« murmelte Chamberlain entsetzt. Er drehte um und eilte zur Tür. Beißender Rauch erfüllte den Korridor. Das Sirenengeheul war hier draußen unerträglich laut. Er hielt sich ein Taschentuch vor Mund und Nase und rannte zu seinem persönlichen Aufzug, der am Ende des Korridors hinter einer einfachen, verschlossenen Tür verborgen war. Er wußte nicht, was vorging, aber die rebellierenden Affen mußten in mehreren Räumen Feuer gelegt haben, und er verspürte kein Verlangen, sich in seinem Büro verbrennen zu lassen. Wenn sein Privataufzug funktionierte, mochte es noch immer möglich sein, ungehindert zu seinem Wagen in der Tiefgarage zu gelangen. Vorerst kam es nur darauf an, sich zu retten. Was immer der Ausgang
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher