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Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)
Autoren: Katja Glaser
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eine selbstgemachte Empanada und natürlich auch einen Stempel in unseren Pilgerpass. Heute finden dort zwei Kommunionen statt und alles wird festlich hergerichtet. Eine Angestellte fragt uns, ob wir mal ins Restaurant reinschauen möchten, sie führt uns hin. Wir sind sprachlos, wie liebevoll es dekoriert ist, alles ist mit Blumen und Kerzen geschmückt, das Ambiente ist mittelalterlich. Das wäre eine Location, in der man einen runden Geburtstag feiern könnte, wenn es nur nicht so weit von zu Hause weg wäre. Beeindruckt machen wir uns wieder auf den Weg.
    Diese Gegend hier ist auch bekannt für ihren „Pulpo al Gallego“, ein Tintenfisch, der gekocht und in Scheibchen geschnitten ist. Er wird nur mit Olivenöl beträufelt und mit Paprikapulver bestreut, und so auf einem Holzbrett serviert. Im Ort kommen wir auch gleich an einer Pulperia, (so heißen die Kneipen, die das Gericht servieren) vorbei, wo wir hineingehen und das Gericht bestellen. Der Kellner bringt uns eine große Portion, die wir zusammen essen. Esschmeckt vorzüglich, der Tintenfisch ist butterweich. Dazu gibt es frisches Weißbrot und ein Gläschen Weißwein. Jetzt haben wir noch acht Kilometer zu gehen. In Valtuille de Arriba gehen wir an einer Garage vorbei, vor der einige Tisch und Stühle stehen. Ein älteres Ehepaar betreibt dort eine kleine Bar. Wir machen eine kurze Pause und der Mann macht Rainer ein Happen-Eis, indem er eine Scheibe von einer viereckigen Eispackung abschneidet und zwischen zwei Waffeln legt, wie einfallsreich. Von dort aus rufe ich die ersten Pensionen an und bekomme nach einigen Absagen eine Übernachtung in Villafranca del Bierzo.
    Ein Topf voller Tintenfische
    Mittlerweile ist es sehr warm und Bobby sucht ununterbrochen einen Schattenplatz. Nach der Ortschaft Valtuille bietet unser Pilgerführer eine Wegalternative, diese wollen wir nehmen. Leider gibt es Differenzen zwischen der eigentlichen Wegkennzeichnung und der im Führerbeschriebenen. Wir lassen die gelben Pfeile einfach außer acht und halten uns an die Beschreibung im Heft. Schnell merken wir, dass wir nicht mehr richtig sind. Und als ein Auto vorbeifährt, fragen wir den Fahrer, wo es langgeht. Er meint, wir sollen umdrehen und den gelben Pfeilen folgen, was wir dann auch machen. Allerdings gehen wir nicht mehr ganz zurück, sondern querfeldein durch die Weinberge. Rainer hat nämlich von weitem einen weißen Wegzeiger gesehen und gemeint, dort müssen wir hin, das ist der richtige Weg. Ich folge ihm, und denke, er wird schon recht haben. Als wir dann näher an den Wegzeiger kommen, entpuppt sich dieser als alter Backofen, der mitten in den Weinbergen abgestellt wurde. Wieder eine Fata Morgana von Rainer, wir lachen uns fast kaputt und schießen ein paar Fotos. Trotzdem hat die Richtung gestimmt und durch die Weinberge kommen wir dann auf die richtige Strecke. Also war der Ofen doch eine Art „Wegzeiger“.
    Der „falsche“ Wegzeiger
    Der Weg zieht sich wieder ziemlich weit hoch und runter. Gegen siebzehn Uhr sind wir endlich am Ortseingang von Villafranca del Bierzo. Vor der Herberge treffen wir auf Lena und Sebastian, die sich dort einquartiert haben. Auch wir schauen uns die Herberge an. Wir könnten hier bleiben, meint der Hospitalero, für Bobby gibt es im Garten eine Hundehütte. Nach kurzer Diskussion entscheiden wir uns, doch in die Pension zu gehen. Rainer meint, dass wir ja morgen den „Camino duro“ (den harten Weg) mit großem Auf- und Abstieg gehen wollen und dazu sollten wir ausgeruht sein. Ich stimme ihm zu und wir verabschieden uns von den anderen, später wollen wir uns im Ort zum Abendessen treffen. In der reservierten Pension werden wir wieder sehr nett begrüßt, auch das Zimmer ist makellos sauber und hat ein großes Bad. Nach dem Duschen muss ich erst meine Füße versorgen. Der Ausschlag ist immer noch wahnsinnig, ich schmiere eine dicke Schicht Creme drauf. Unterwegs haben wir für Bobby ein Schälchen Nassfutter gekauft, das er jetzt gierig hinunterschlingt, danach legt er sich sofort schlafen. In der Altstadt finden wir ein Lokal, wo man im Freien essen kann. Es ist noch richtig warm, die Sonne scheint unseren Tisch an. Lena und Sebastian teilen wir per Handy mit, wo wir sitzen. Kurze Zeit später sind sie auch schon da und wir essen ein leckeres Pilgermenü mit Spaghetti und Salat, Rainer isst eine Haxe! Zum Nachtisch gibt es Melone und Flan. Nachdem die Sonne hinter den Häusern verschwunden ist, gehen wir zurück in die
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