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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe
Autoren: Marina Schuster
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um.
    »Das hast du nun davon, Lucian Clarke«, dachte er sarkastisch. »Du hättest erst gar nicht damit anfangen sollen, du kannst nicht noch weitere Probleme gebrauchen. Jetzt sieh zu, wie du das wieder in Ordnung bringst.«
    Im Laufe des nächsten Tages wurden die Möbel geliefert. Zuerst kamen die bestellten Schlafzimmermöbel, dann traf Lucians Schreibtisch ein, den er aus seinem Londoner Appartement hatte hierher transportieren lassen.
    Es war ein massiver, antiker Tisch aus Palisanderholz, den er über alles liebte, und der ausgezeichnet zu den alten Bücherschränken im Arbeitszimmer passte.
    Eigentlich hatte er Faith noch fragen wollen, ob sie einverstanden war, dass er den Tisch dort hineinstellte, aber sie ließ sich den ganzen Tag nicht blicken. Also wies er die Spediteure an, den Schreibtisch ihres Vaters ein Stück beiseite zu rücken, und seinen im rechten Winkel danebenzustellen.
    »Hoffentlich nimmt sie mir das nicht auch wieder übel«, dachte er unbehaglich.
    Doch seine Sorge war unbegründet. Als sie am frühen Nachmittag das Zimmer betrat und den Tisch sah, stieß sie einen kleinen, bewundernden Laut aus.
    »Der ist wunderschön«, sagte sie begeistert und strich sanft mit den Fingern über das blankpolierte Holz.
    Sofort wünschte Lucian sich, sie würde ihn so zärtlich berühren. Ein sehnsüchtiges Ziehen strömte durch seine Hüften, und er hatte alle Mühe, seine Reaktionen unter Kontrolle zu behalten.
    Er räusperte sich. »Ein altes Familienerbstück.«
    »Er ist wie gemacht für das Arbeitszimmer«, lächelte sie, »als hätte er schon immer hier gestanden.«
    »Wenn Ihnen der Tisch so gut gefällt, hoffe ich, dass ich mit den anderen Sachen auch Ihren Geschmack getroffen habe«, sagte er zögernd.
    Faith runzelte die Stirn. »Welche anderen Sachen?«
    »Kommen Sie mit.«
    Ahnungsvoll folgte sie ihm nach draußen und die Treppe hinauf.
    »Sie werden mir jetzt aber nicht Ihr Schlafzimmer vorführen, oder?«, platzte sie spontan heraus, als sie oben angekommen waren.
    Lucian lachte leise. »Nein, zumindest nicht heute.«
    Seine Stimme klang äußerst weich und verlockend und jagte ihr ein heißes Kribbeln durch den Bauch.
    Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet und schob sie hinein.
    »Ich hoffe, es gefällt Ihnen und Sie sind mir nicht böse.«
    Ihr Blick fiel auf eine weiße Kommode im Vintage-Stil und einen dazu passenden Kleiderschrank. Beides passte ausgezeichnet zu dem schmalen Bett mit dem weißlackierten Metallgestell, welches sie von ihren Tanten bekommen hatte.
    »Was … ich …«, stotterte sie überrascht.
    »Als ich die Sachen gesehen habe, konnte ich nicht widerstehen«, erklärte er leicht verlegen. »Sie haben Emily so großzügig Ihr Zimmer überlassen, und ich wollte mich dafür bedanken.«
    Faith schluckte. »Das hätten Sie nicht tun sollen«, sagte sie leise. »Ich kann das nicht annehmen.«
    »Unsinn«, widersprach er. »Es sind doch nur Möbel. Und wenn es Sie beruhigt, sie waren nicht allzu teuer.«
    Kopfschüttelnd sah sie ihn an. »Dr. Clarke, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll.«
    »Heißt das, sie gefallen Ihnen nicht?« Er setzte eine gespielt gekränkte Miene auf, und wider Willen musste Faith lächeln.
    »Schon, aber …«
    Er unterbrach sie. »Okay, dann möchte ich jetzt keine weitere Diskussion. Und falls Sie den Wunsch haben sollten, sich zu bedanken, könnten Sie noch einmal darüber nachdenken, ob Sie nicht doch ein bisschen länger hierbleiben wollen.«
    Überrascht schaute sie ihn an, während in ihrem Hinterkopf sämtliche Alarmglocken zu läuten begannen. Er lehnte lässig am Türrahmen, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben, seine grauen Augen mit undurchdringlichem Blick auf einen imaginären Punkt an der Wand geheftet. Ihr war klar, dass er nicht so unbeteiligt war, wie er vorgab, und ihr war ebenfalls klar, dass sie sich auf gefährliches Terrain bewegte, wenn sie jetzt spontan zusagte.
    Abwehrend verschränkte sie die Arme vor der Brust und sagte dann kühl: »Ich werde es mir überlegen.«
    Ein zufriedenes Lächeln glitt über sein Gesicht. »Gut, mehr möchte ich fürs Erste auch nicht.«
    Als Faith an diesem Abend in ihrem Bett lag, konnte sie lange keine Ruhe finden.
    Ständig wanderten ihre Gedanken zu Lucian, und sie dachte tatsächlich ernsthaft darüber nach, ob sie länger in St. Albury bleiben sollte.
    Sie wusste, warum er sie nicht gehen lassen wollte, seine
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