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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter
Autoren: Isaac Asimov
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auf negativ und lassen Sie ihn dort, etwa auf minus fünf.« Während er das sagte, verlangsamte sich sein Flug, und seine Füße schwebten plötzlich vor Bigmans Augen.
    Bigman drehte an dem Knopf und versuchte verzweifelt, sich auf gleiche Höhe mit dem Leutnant zu bringen. Als er seinen Flug verlangsamte, sortierten sich »oben« und »unten« auseinander – und zwar in der falschen Richtung. Er stand wirklich auf dem Kopf.
    »He, mir schießt das Blut in den Kopf!« rief er.
    »An den Korridorwänden sind Handgriffe«, sagte der Leutnant scharf. »Halten Sie sich mit der Schuhspitze an einem fest und lassen Sie dann schnell los.«
    Er machte es ihm vor. Sein Kopf schwang nach außen, und Hände und Füße wechselten die Stellung. Er schwang weiter und hielt sich dann mit einer schnellen Handbewegung gegen die Wand an. Lucky tat es ihm gleich, und Bigman, der mit seinen kurzen Beinen wie wild herumfuchtelte, brachte es schließlich auch fertig, sich an einer der Wandklammern festzuhalten. Er wirbelte herum, prallte mit dem Ellbogen etwas unsanft gegen die Wand und konnte sich schließlich aufrichten.
    Endlich hatte er den Kopf wieder oben. Er fiel jetzt nicht mehr, sondern stieg in die Höhe – aber er hatte wenigstens den Kopf wieder an der richtigen Stelle.
    Als sie nur mehr dahinzukriechen schienen, dachte Bigman nach einem etwas beunruhigten Blick auf seine Füße: Wir werden jetzt gleich wieder fallen. Und plötzlich sah der Korridor wie ein endloser tiefer Brunnen aus, und sein Magen krampfte sich zusammen.
    Aber der Leutnant sagte nur: »Stellen Sie auf Null.« Ihre Bremsbewegung ließ sofort nach. Sie bewegten sich jetzt wie in einem langsamen Lift in die Höhe, bis sie eine Stelle erreichten, wo der Leutnant sich mit dem Fuß an einer Klammer in der Wand festhielt und sich dann ganz zum Stillstand brachte.
    »Technikerviertel, meine Herren!« kündigte er an.
    »Und ein Empfangskomitee auch«, setzte Lucky hinzu, denn im Korridor warteten wenigstens fünfzig Männer auf sie.
    Er trat in den Korridor hinaus. Bigman, dessen Augen sich vor Erregung geweitet hatten und der zugleich dankbar dafür war, sich wieder im sicheren Pseudogravfeld zu befinden und festen Boden unter den Füßen zu haben, hielt den Behälter mit dem V-Frosch fest umklammert und eilte Lucky nach.

 
4.
     
    Leutnant Nevsky war bemüht, seine Stimme befehlsgewohnt klingen zu lassen. »Was habt ihr hier zu suchen?« fragte er und legte die Hand auf den Kolben seines Strahlers.
    Unter den Männern erhob sich ein unruhiges Murmeln. Ihre Augen wandten sich zu einem von ihnen, der vorne stand, als warteten sie darauf, daß er etwas sagte.
    Der Mann lächelte. Sein Gesicht hatte einen ausgesprochen freundlichen Ausdruck. Sein glattes, in der Mitte gescheiteltes Haar war von rötlichblonder Farbe. Er trug einen Anzug aus Kunstfaser, wie die anderen auch, aber im Gegensatz zu diesen waren sein Hemd und seine Hose mit Messingknöpfen verziert. Die Knöpfe waren groß und auffällig; vier vorne am Hemd, je einer auf den beiden Hemdtaschen und vier jeweils außen an den Hosenbeinen: also insgesamt vierzehn. Sie schienen keinen besonderen Zweck zu erfüllen, waren also nur Schmuck.
    »Also, Summers«, sagte der Leutnant und wandte sich diesem Mann zu. »Was wollt ihr hier?«
    Summers' Stimme war weich und klang beinahe bittend: »Nun, Leutnant, wir dachten, es wäre nett, wenn wir den neuen Mann gleich hier begrüßen. Wir werden ihn ja doch kennenlernen, und er wird uns Fragen stellen. Warum sollen wir ihn da nicht gleich begrüßen?«
    Er sah Lucky Starr bei diesen Worten an, und plötzlich war das ganze Wohlwollen aus seinem Gesicht wie weggewischt.
    »Ihr solltet arbeiten!« sagte der Leutnant.
    »Aber Leutnant, haben Sie doch ein Herz!« spottete Summers. »Wir haben doch gearbeitet. Jetzt wollen wir guten Tag sagen.«
    Der Leutnant wußte offenbar nicht, was er unternehmen sollte. Er sah Lucky unsicher an.
    »Was für Zimmer haben Sie uns zugeteilt, Leutnant?« fragte Lucky.
    »Zimmer 2a und 2b, Sir. Sie können ...«
    »Ich finde sie schon. Einer von diesen Männern hier wird mir den Weg zeigen, und da Sie uns jetzt zu unserem Quartier gebracht haben, Leutnant Nevsky, glaube ich, haben Sie Ihren Auftrag erfüllt.«
    »Ich kann jetzt nicht gehen«, sagte Leutnant Nevsky entsetzt.
    »Ich glaube schon.«
    »Freilich können Sie, Leutnant«, grinste Summers. »Wir wollen den Jungen nur begrüßen, aber es passiert ihm doch nichts.«
    Die
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