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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)
Autoren: Douglas Preston
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»Komm, ich helfe dir auf. Kannst du gehen?«
    »Der Fuß ist gebrochen. Hab … einen Finger verloren.«
    »Scheiße. Komm, lass mich dich mal anschauen.«
    Sie spürte, wie Stacy sie untersuchte. Behutsam umfasste sie ihren Knöchel, stellte Fragen und tastete ihre Verletzungen ab. Sie fühlte sich getröstet. Ein paar Minuten später kam Stacys Gesicht erneut ins Blickfeld, nahe dem ihren. »Okay, du hast ein paar Verbrennungen zweiten Grades. Und du hast recht: Dein Knöchel ist gebrochen, und ein kleiner Finger ist weg. Das ist ziemlich schlimm, aber zum Glück scheint das alles zu sein. Gott sei Dank hattest du dicke Winterkleidung an, sonst hättest du noch viel schlimmere Verbrennungen.«
    Corrie nickte. Sie begriff nicht ganz, was Stacy da sagte. Aber war es tatsächlich Stacy und nicht irgendeine Vision? »Du bist verschwunden …«
    »Tut mir leid. Als ich mich beruhigt hatte, ist mir aufgegangen, dass diese Arschlöcher irgend so einen Schläger gemietet hatten, um dich aus der Stadt zu vertreiben, darum habe ich dich eine Zeitlang beschattet und ziemlich bald Drecksack hier gesehen, der hinter dir hergelaufen ist wie ein Hund, der nach Scheiße schnüffelt. Also bin ich ihm gefolgt. Am Ende habe ich ein Schneemobil gestohlen, da hinten in dem Geräteschuppen – genauso wie ihr beide –, bin deiner Spur bis hier herauf gefolgt und kam gerade rechtzeitig an, um zu sehen, wie Drecksack im Mineneingang verschwunden ist. Ich hab dich in den Minen verloren, habe aber vermutet, dass auch er dich verloren hatte, und konnte rechtzeitig wieder zurückgehen.«
    Corrie nickte. Nichts ergab Sinn. Irgendwelche Leute hatten versucht, sie umzubringen – so viel war klar. Aber Stacy hatte sie gerettet. Mehr brauchte sie nicht zu wissen. In ihrem Kopf drehte sich alles, sie konnte sich nicht mal auf den Beinen halten. Vor ihren Augen zogen schwarze Wolken auf.
    »Okay«, redete Stacy weiter, »du bleibst hier. Ich nehme Drecksack mit zum Schneebuggy, und dann holen wir dich damit ab.« Sie spürte, wie Stacy die Hand auf ihre Schulter legte. »Halt durch, nur noch eine Minute, Mädel. Du bist ramponiert, aber alles kommt in Ordnung. Glaub mir, ich weiß das. Ich hab schon«, sie hielt inne, »viel Schlimmeres gesehen.« Sie wandte sich ab.
    »Nein.« Corrie schluchzte und streckte die Hand nach ihr aus. »Geh nicht.«
    »Ich muss los.« Sanft streifte sie Corries Hand ab. »Ich kann Drecksack nicht unter Kontrolle halten und gleichzeitig dir helfen. Es ist besser, wenn du dich noch etwas ausruhst. Lass mir zehn Minuten Zeit, höchstens.«
    Es kam ihr viel kürzer vor als zehn Minuten. Corrie hörte das Brummen eines Dieselmotors, dann sah sie ein Bündel sich bewegender Scheinwerferlichter, die durch die Dunkelheit stachen, rasch näherkamen und im Schneegestöber am Mineneingang anhielten. Eine seltsame, blasse Gestalt tauchte auf – Pendergast? Auf einmal merkte sie, wie sie hochgehoben wurde, als wäre sie wieder ein Kind, und wie ihr Kopf an seiner Brust lag. Sie spürte, wie seine Schultern sich verkrampften, schwach und regelmäßig, fast so, als weine er. Aber das konnte natürlich nicht sein, denn Pendergast weinte ja nie.

Epilog
    D ie winterlichen Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und lagen in Streifen auf Corries Bett im städtischen Krankenhaus von Roaring Fork. Man hatte ihr das beste Zimmer gegeben, ein Einzeleckzimmer in einer der oberen Etagen. Durch das Fenster hatte man einen Blick auf den größten Teil der Stadt und die dahinterliegenden Berge, alles in eine magische weiße Decke gehüllt. Diesen Blick hatte Corrie nach ihrer Handoperation, und er hatte ihre Stimmung erheblich verbessert. Das Ganze war jetzt drei Tage her, in zwei weiteren sollte sie entlassen werden. Der Bruch im Fuß war nicht ernst gewesen, aber sie hatte den kleinen Finger verloren. Ein paar der Verbrennungen, die sie erlitten hatte, könnten Narben bilden, aber nur leichte, und nur, hatten die Ärzte gesagt, am Kinn.
    Pendergast saß auf einem Stuhl an einer Seite des Betts, Stacy auf der anderen. Das Fußende war mit Weihnachtsgeschenken übersät. Chief Morris war gekommen, um seine Aufwartung zu machen – er hatte sie seit ihrer Operation regelmäßig besucht –, und nachdem er sich nach ihrem Befinden erkundigt und Pendergast für seine Hilfe bei den Ermittlungen überschwenglich gedankt hatte, hatte auch er dem Stapel ein Geschenk hinzugefügt.
    »Also«, sagte Stacy, »wollen wir die nun aufmachen, oder
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