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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)
Autoren: Douglas Preston
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nicht?«
    »Corrie ist als Erste dran«, sagte Pendergast und reichte ihr einen schmalen Briefumschlag. »Um den Abschluss Ihrer Forschungen zu feiern.«
    Verwirrt öffnete Corrie das Kuvert. Ein Computerausdruck kam zum Vorschein, voller Spalten mit komplizierten Zahlen, Graphiken und Tabellen. Sie faltete das Blatt auseinander. Es handelte sich um einen Bericht aus einem forensischen Labor des FBI in Quantico – eine Analyse der Quecksilberkontaminierung in zwölf Proben von menschlichen Überresten, der irre gewordenen Bergleute, die sie in der Mine gefunden hatte.
    »Mein Gott«, sagte Corrie. »Die Werte sind wahnsinnig hoch.«
    »Das letzte Detail, das Sie für Ihre Semesterarbeit benötigen. Ich habe wenig Zweifel, dass Sie als erste Grundstudiumstudentin den Rosewell-Preis gewinnen werden.«
    »Vielen Dank«, sagte Corrie. Dann aber zögerte sie. »Hm, ich schulde Ihnen eine Entschuldigung.
Noch eine
Entschuldigung. Eine wirklich große diesmal. Ich hab die Sache vergeigt, hundertprozentig. Sie haben mir so sehr geholfen, und ich habe das nie wirklich auf die Art zu schätzen gewusst, wie ich es hätte tun sollen. Ich war ein so undankbares …«, fast hätte sie ein schlimmes Wort gesagt, aber sie korrigierte es auf die Schnelle, » … Mädchen. Ich hätte auf Sie hören und niemals allein dort hinauffahren sollen. Was für eine Dummheit das war.«
    Pendergast neigte den Kopf. »Darüber können wir ein andermal sprechen.«
    Corrie wandte sich zu Stacy um. »Ich schulde auch dir eine große Entschuldigung. Ich schäme mich wirklich, dass ich dich und Ted verdächtigt habe. Du hast mir das Leben gerettet. Mir fehlen wirklich die Worte, um dir zu danken …« Corrie spürte, wie sich ihr Hals vor Emotion zuschnürte.
    Stacy lächelte und drückte ihr die Hand. »Sei nicht so streng zu dir, Corrie. Du bist ein echter Kumpel. Und Ted … Mann, ich kann’s kaum fassen, dass er der Brandstifter ist. Das hat mir Alpträume verursacht.«
    »In gewissem Sinne«, sagte Pendergast, »war Roman nicht verantwortlich für das, was er getan hat. Das Quecksilber in seinem Gehirn war schuld daran, dass seine Nervenzellen bereits seit der Schwangerschaft zerstört waren. Er war nicht krimineller als jene verrückten Bergleute, die in der Schmelzerei arbeiteten und letztlich zu Kannibalen wurden. Sie sind alle Opfer. Die wahren Kriminellen sind gewisse andere Leute, eine Familie, deren bösartiges Tun anderthalb Jahrhunderte zurückreicht. Und jetzt, da das FBI mit der Sache befasst ist, wird diese Familie büßen. Vielleicht nicht so brutal, wie Mrs. Kermode büßen musste, aber sie werden dennoch büßen.«
    Corrie schauderte. Bis Pendergast ihr davon erzählt hatte, hatte sie keine Ahnung gehabt, dass Mrs. Kermode, während sie, Corrie, an die Pumpe gefesselt gewesen war, ebenfalls im Gebäude gewesen war, außer Sichtweite, mit Handschellen an die andere Seite der Pumpe gefesselt – wahrscheinlich bewusstlos, nachdem Ted sie zusammengeschlagen hatte.
Ich werde mich um das Miststück kümmern,
hatte er gesagt …
    »Ich hatte es so eilig, den Flammen zu entkommen, dass ich sie gar nicht gesehen habe«, sagte Corrie. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob irgendjemand es verdient, auf diese Art bei lebendigem Leibe zu verbrennen.«
    Pendergast war da wohl anderer Meinung.
    »Aber Ted kann doch nicht gewusst haben, dass Kermode und die Staffords für seinen Wahnsinn verantwortlich waren – oder?«, fragte Corrie.
    Pendergast schüttelte den Kopf. »Nein. Ihr Ende durch seine Hand war höhere Gerechtigkeit, nichts anderes.«
    »Ich hoffe, der Rest von denen verrottet im Gefängnis«, sagte Stacy.
    Nach kurzem Schweigen sagte Corrie: »Und Sie haben wirklich geglaubt, dass es sich bei dem verbrannten Leichnam um mich handelte?«
    »Das stand für mich absolut fest«, antwortete Pendergast. »Wenn ich klarer gedacht hätte, hätte ich vielleicht erkannt, dass Kermode Teds nächstes Opfer sein könnte. Sie stand für alles, was er verachtete. Das ganze
Autodafé
auf dem Berg hat ihr gegolten, nicht Ihnen. Sie sind ihm lediglich in den Schoß gefallen, sozusagen. Aber eine Frage habe ich doch, Corrie: Wie haben Sie sich von den Handschellen befreit?«
    »Ach, das waren beknackte alte Handschellen. Und ich hatte meine Dietriche zwischen den inneren und äußeren Handschuh gesteckt, nachdem ich versucht hatte, das Schloss zur Mine zu knacken – denn, wie gerade Sie wissen, muss man mehrere Werkzeuge gleichzeitig
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