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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)
Autoren: Oliver Bowden
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hinunter.
    „Er ist köstlich.“ Er lächelte. „Wieder Sangiovese? Oder habt Ihr gewechselt?“
    Ein Grinsen breitete sich über Sofias Gesicht aus, während sie Ezio die Schulter rieb. „Siehst du?“
    „Ein Verschnitt“, antwortete Ezio erfreut. „Aber in erster Linie mein Sangiovese. Ich fand ihn eigentlich gar nicht so schlecht. Meine Trauben sind die besten.“
    „Aber natürlich.“ Machiavelli nahm einen größeren Schluck. Ezio lächelte, doch Sofia bemerkte, dass er sich mit der Hand verstohlen an die Brust fasste und sie massierte.
    „Kommt“, sagte Ezio. „Es ist noch hell. Ich zeige Euch alles.“
    Sie gingen hinaus und die Straße hinunter, die zu den Weinbergen führte.
    „Trebbiano für den Weißen“, erklärte Ezio und wies mit der Hand auf Rebstockreihen. „Ihr müsst zum Abendessen davon probieren. Es gibt tonno al cartoccio . Serenas Spezialität.“
    „Ich liebe ihre Art, Thunfisch zuzubereiten“, bekannte Machiavelli. Er sah sich um. „Ihr habt hervorragende Arbeit geleistet, Ezio. Leonardo wäre stolz gewesen, wenn er gesehen hätte, was Ihr hier aufgebaut habt.“
    „Nur weil ich die Werkzeuge benutze, die er mir gegeben hat“, erwiderte Ezio lachend. „Er wäre neidisch. Ich verkaufe doppelt so viel Wein wie er mit seinen Weinbergen in Porta Vercinella. Trotzdem, er hätte diesen Lümmel Salai nicht aus Amboise zurückschicken sollen, um das Geschäft von ihm führen zu lassen.“ Dann hielt er inne. „Was soll das heißen? Er wäre stolz gewesen?“
    Machiavellis Miene wurde ernst. „Ich habe einen Brief erhalten. Er ist an uns beide gerichtet, aber es dauert ewig, bis die Post hier draußen in Fiesole ankommt. Ezio, es geht ihm nicht sehr gut. Er möchte uns gern sehen.“
    Ezio straffte die Schultern. „Wann brechen wir auf?“, fragte er.
    Sie trafen Ende April in Clos Lucé ein, dem Herrenhaus in der Nähe des Schlosses von Amboise, das Leonardo von König Franz zur Verfügung gestellt worden war. Die Loire floss träge dahin, die Ufer ihrer braunen Wasser waren dicht von frisch belaubten Bäumen gesäumt.
    Sie ritten durch das Tor des Landguts und einen von Zypressen flankierten Weg hinunter, an dessen Ende sie von einem Diener erwartet wurden. Sie ließen ihre Pferde in der Obhut eines Stallknechts zurück und folgten dem Diener ins Haus. In einem großen, luftigen Zimmer, von dessen Fenstern aus der Blick auf den Park hinter dem Haus führte, lag Leonardo auf einer Chaiselongue, gekleidet in ein gelbes Brokatgewand und halb zugedeckt mit einer Decke aus Bärenfell. Sein langes weißes Haar und sein Bart waren strähnig, doch seine Augen leuchteten noch hell. Jetzt richtete er sich ein wenig auf, um sie zu begrüßen.
    „Meine lieben Freunde, ich freue mich so, dass ihr gekommen seid! Etienne! Bring uns Wein und Kuchen!“
    „Ihr dürft doch keinen Kuchen essen. Und schon gar keinen Wein trinken.“
    „Hör zu, wer bezahlt dich? Vergiss es, spar dir die Antwort auf diese Frage! Derselbe Mann, der mich bezahlt, ich weiß! Tu einfach, was dir gesagt wird!“
    Der Diener verbeugte sich, ging und kehrte bald darauf mit einem Tablett zurück, das er umständlich auf einem polierten Tisch abstellte, bevor er sich wieder zurückzog. Dabei machte er eine weitere Verbeugung und sagte zu Leonardos Gästen: „Verzeiht die Unordnung! Aber so ist das hier.“
    Machiavelli und Ezio lächelten einander zu. Der polierte Tisch und das glänzende Tablett waren wie eine Insel in einem aufgewühlten Meer des Chaos. Leonardos Gewohnheiten hatten sich nicht geändert.
    „Wie geht es, alter Freund?“, fragte Ezio und nahm in der Nähe des Künstlers Platz.
    „Ich kann mich nicht beklagen, aber ich würde gern weiterziehen“, sagte Leonardo. Er versuchte, seine Stimme kräftiger klingen zu lassen, als sie war.
    „Was meint Ihr damit?“, fragte Ezio, besorgt, dass sein Freund sich eines Euphemismus bediente.
    „Ich spreche nicht vom Sterben“, winkte Leonardo gereizt ab. „Ich spreche von England. Der neue englische König ist sehr am Ausbau seiner Flotte interessiert. Ich würde ihn gern aufsuchen, um ihm mein Unterseeboot zu verkaufen. Die Venezianer haben mich nie dafür bezahlt.“
    „Sie haben es nie gebaut.“
    „Das tut nichts zur Sache!“
    „Habt Ihr nicht genug, was Euch beschäftigt?“, fragte Machiavelli.
    Leonardo bedachte ihn mit einem erbosten Blick. „Ich bitte Euch. Der Bau eines mechanischen Löwen ist doch keine Beschäftigung!“, fauchte er. „Das
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