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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)
Autoren: Oliver Bowden
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Standorts, aber abgesehen davon waren diese Männer nur Lämmer, die zur Schlachtbank geschickt wurden.
    Altaïrs Blick wanderte in die Höhe, wo er lediglich die Spitze des Turms des Meisters ausmachen konnte. Abbas würde ihn jetzt sicher sehen können. Er musste auch bemerkt haben, wie die Leute den Hügel hinaufgekommen waren, ihm entgegen. Altaïrs Blick ging von der Zitadelle wieder zu den Kundschaftern, die ausgeschickt worden waren, um im Namen ihres korrupten Meisters zu kämpfen.
    „Es wird nicht getötet“, wiederholte Altaïr an seine Männer gewandt, und Malik nickte.
    Einer der Kundschafter grinste gehässig. „Dann werdet Ihr nicht weit kommen, alter Mann.“ Er sprang vor, schwang sein Schwert und hielt auf Altaïr zu – vielleicht in der Hoffnung, die Rebellion an ihrer Wurzel zu treffen, dass Altaïrs Tod den Aufstand zum Erliegen brächte.
    So schnell wie der Flügelschlag eines Kolibris wich der Assassine dem Angriff aus, zog sein Schwert, wand sich um den Körper seines Gegners herum, indem er dessen Vorwärtsbewegung nutzte, und packte ihn von hinten.
    Das Schwert des Kundschafters fiel zu Boden, als er Altaïrs Klinge an seiner Kehle spürte. Er wimmerte.
    „Im Namen dieses alten Mannes wird nicht getötet“, knurrte Altaïr dem Kundschafter ins Ohr und stieß ihn in Maliks Richtung, der ihn auffing und zu Boden rang. Die anderen Kundschafter setzten ihren Angriff fort, aber mit deutlich weniger Begeisterung als eben noch. Ihnen fehlte das Herz zum Kämpfen. Genauso gut hätten sie sich gleich ergeben können  – binnen weniger Augenblicke waren sie entweder gefangen genommen oder bewusstlos.
    Altaïr beobachtete das kurze Geplänkel. Er blickte auf seine Hand, die das Schwert des Kundschafters geritzt hatte. Verstohlen wischte er das Blut ab. Du warst langsam, tadelte er sich. Nächstes Mal überlässt du das Kämpfen den jüngeren Männern.
    Trotzdem hoffte er, dass Abbas zugesehen hatte. Jetzt traten Männer auf die Wehrgänge. Er hoffte auch, dass sie gesehen hatten, was am Hang geschehen war, dass der Kundschaftertrupp Gnade erfahren hatte.
    Sie setzten ihren Aufstieg fort und kamen oben an, als die Tore der Festung sich endlich öffneten. Weitere Assassinen strömten heraus. Sie brüllten und waren zum Kampf bereit.
    Hinter sich hörte Altaïr die Dorfbewohner schreien und davonlaufen, obgleich Mukhlis sie beschwor zu bleiben. Altaïr drehte sich um und sah, wie er die Hände hochwarf, aber er konnte diesen Menschen den Verlust ihrer Entschlossenheit nicht verübeln. Sie wussten alle um die furchterregende Wildheit der Assassinen. Zweifellos waren sie noch nie Zeuge geworden, wie zwei gegnerische Assassinen-Armeen aufeinander losgingen, und gewiss wollten sie das auch nicht sehen. Was sie sahen, waren marodierende Assassinen, die mit gefletschten Zähnen und geschwungenen Schwertern johlend zum Tor herausstürmten, während ihre Stiefel über den Boden trommelten. Sie sahen, wie sich Altaïrs Männer duckten und spannten, sich wappneten. Und sie suchten sich Deckung, einige rannten hinter den Wachturm, andere den Hügel hinunter. Unter großem Geschrei und dem Krachen von Stahl prallten beide Parteien aufeinander. Altaïr hatte Malik als Leibwächter in seiner Nähe, und er behielt die Wehrgänge im Auge, während die Schlacht wütete  – die Wehrgänge, wo die Bogenschützen standen, etwa zehn an der Zahl. Wenn sie das Feuer eröffneten, war der Kampf unweigerlich verloren.
    Jetzt sah er Abbas.
    Und Abbas sah ihn.
    Einen Moment lang taxierten sich die beiden Befehlshaber, Abbas auf dem Wehrgang, Altaïr darunter, stark und reglos wie aus Fels gehauen, während um ihn her der Kampf tobte. Als Kinder waren sie beste Freunde gewesen, nun standen sie sich als erbitterte Feinde gegenüber. Dann war der Augenblick vorüber, und Abbas erteilte den Bogenschützen brüllend den Schussbefehl. Altaïr sah Unsicherheit auf ihren Gesichtern, als sie ihre Bögen hoben.
    „Es braucht niemand zu sterben“, rief Altaïr seinen Männern zu, wohl wissend, dass er die Bogenschützen am besten mit gutem Beispiel überzeugte. Abbas war bereit, Assassinen zu opfern  – Altaïr nicht, und er konnte nur hoffen, dass die Bogenschützen guten Herzens waren. Er betete, dass seine Anhänger Zurückhaltung übten, dass sie den Bogenschützen keinen Grund gaben, das Feuer zu eröffnen. Er sah einen seiner Männer fallen, aufheulend und mit durchgeschnittenem Hals, und schon griff der verantwortliche
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