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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)
Autoren: Oliver Bowden
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gekrönt, und da waren auch die Ringe, durch die man die Stangen führte, mittels derer die Lade getragen wurde. Und es ging irgendetwas davon aus, stellte Altaïr fest. Diese Truhe besaß eine Aura  …
    Er riss seinen Blick davon los. Er musste seine Aufmerksamkeit wichtigeren Dingen widmen, den Männern nämlich, die unter ihnen gerade hereingekommen waren und deren Stiefel über den Boden knirschten, der einst unter Fichtenholzbohlen gelegen hatte, heute aber nur noch aus blankem Stein bestand. Templer, deren Anführer bereits Befehle blaffte.
    „Ich erwarte, dass wir noch vor Sonnenaufgang durch dieses Tor gebrochen sind“, sagte er und bezog sich damit zweifellos auf die Lade. „Je eher wir sie in unserem Besitz haben, desto schneller können wir unser Augenmerk auf diese Schakale in Masyaf richten.“
    Er sprach mit französischem Akzent, und als er ins Licht trat, erkannten sie seinen charakteristischen Umhang  – den eines Großmeisters der Templer.
    „Robert de Sable“, flüsterte Altaïr. „Sein Leben gehört mir.“
    Malik fuhr zornig zu ihm herum. „ Nein . Wir wurden beauftragt, den Schatz zu bergen. Um Robert sollen wir uns nur kümmern, wenn es unbedingt nötig ist.“
    Altaïr hatte Maliks ständige Widerworte satt. „Er steht zwischen uns und dem Schatz“, zischte er wütend. „Es ist nötig.“
    „Besonnenheit, Altaïr“, beschwor ihn Malik.
    „Du meinst Feigheit. Dieser Mann ist unser größter Feind  – und wir haben die Gelegenheit, uns seiner zu entledigen.“
    Malik gab noch immer nicht nach. „Du hast bereits zwei Grundsätze unseres Credos gebrochen. Jetzt willst du auch noch den dritten brechen. Du gefährdest die Bruderschaft.“
    „Ich bin dir vorgesetzt“, schnappte Altaïr schließlich, „sowohl was meinen Titel als auch was meine Fähigkeiten angeht. Du solltest klug genug sein, meine Entscheidungen nicht infrage zu stellen.“
    Und damit drehte er sich um, kletterte rasch die erste Leiter zu einer tiefer gelegenen Galerie hinunter und dann bis zum Boden, wo er selbstsicher den Tempel durchquerte und auf die Gruppe von Rittern zuschritt.
    Sie sahen ihn kommen und wandten sich ihm zu, die Hände am Griff ihrer Schwerter, das Kinn vorgereckt, und Altaïr glitt über den Boden auf sie zu, das Gesicht unter der Kapuze verborgen, mit wehendem Gewand, das Schwert an der Hüfte und die Griffe seiner Kurzschwerter über der rechten Schulter. Er konnte die Furcht, die sie befiel, beinahe spüren.
    Aber auch er ließ sie nicht aus den Augen und taxierte im Geist jeden einzelnen Mann  – wer von ihnen war Rechtshänder, wer kämpfte mit der Linken? Wer war schnell, und wer würde sich als der Stärkste erweisen? Und sein besonderes Augenmerk galt ihrem Anführer.
    Robert de Sable war der Größte von ihnen, der Kräftigste. Sein Kopf war kahl rasiert, sein Gesicht gezeichnet von den Erfahrungen vieler Jahre, und jedes einzelne dieser Jahre hatte beigetragen zu seiner Legende, der Geschichte von einem Ritter, der für sein Talent im Umgang mit dem Schwert ebenso bekannt war wie für seine Grausamkeit und Skrupellosigkeit. Und vor allem wusste Altaïr, dass de Sable von allen anwesenden Männern bei Weitem der gefährlichste war. Er musste als Erster ausgeschaltet werden.
    Er hörte, wie Malik und Kadar von den Leitern sprangen, wandte sich um und sah, wie sie ihm folgten  – Kadar schluckte nervös, in Maliks Augen blitzte die Missbilligung. Die Templer spannten sich beim Anblick zweier weiterer Assassinen noch mehr. Jetzt war das Verhältnis ausgeglichener. Vier Templer umringten de Sable. Jeder von ihnen war auf der Hut, und die Luft war zum Schneiden dick vor Furcht und Spannung.
    „Halt, Templer“, rief Altaïr, als er den fünf Rittern nahe genug gekommen war. Er richtete das Wort an de Sable, der mit einem dünnen Lächeln auf den Lippen dastand. Im Gegensatz zu seinen Gefährten lag seine Hand nicht auf dem Griff seiner Waffe, er wirkte entspannt, als kümmere ihn die Anwesenheit von drei Assassinen kaum.
    Altaïr wollte ihn für seine Überheblichkeit büßen lassen.
    „Ihr seid nicht die Einzigen, die ein Interesse haben an diesem Ort“, fügte er hinzu.
    Die beiden Männer maßen einander mit Blicken. Altaïr bewegte die rechte Hand, als sei er dabei, den Griff seines Schwerts am Gürtel zu packen, weil er de Sables Aufmerksamkeit dorthin lenken wollte, während der Tod in Wahrheit geschmeidig aus seiner linken Hand fahren würde. Ja, beschloss er. Mit
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