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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)
Autoren: Sarwat Chadda
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ihre Aufmerksamkeit auf Ash.
    Warum, warum nur hatte er nicht bis nach dem Unterricht gewartet? Er hätte Gemma auf dem Heimweg abfangen können – oder in Mathe … In Mathe saß sie neben ihm. Mathe wäre perfekt gewesen!
    »Alles okay mit dir?«, fragte sie. »Du siehst so blass aus.«
    Ash starrte auf ihren Mund. Ihre Zähne waren wie wunderschöne kleine Perlen und ihre Lippen schimmerten rot. Zwei Grübchen erschienen, als ihr Lächeln breiter wurde. Er konnte das leichte, blumige Aroma ihres Parfüms riechen, das ihn an Frühling und hellen Sonnenschein erinnerte. Himmel, sie duftete nach Frühling und Sonnenschein ? Er musste sich unbedingt eine kräftige Ohrfeige verpassen, bevor er der Versuchung erlag, ein Gedicht zu schreiben. Schon wieder.
    »Mir geht’s gut. Total gut«, stammelte er. »Und wie geht’s dir? Alles klar so weit?«
    Hast du das wirklich gerade gesagt? Wie lahm!
    Gemma hob erwartungsvoll die Augenbrauen. »Wolltest du was Bestimmtes?«
    Frag sie, ob sie mit dir ausgeht. Frag einfach!
    »Ich habe mich gefragt«, setzte er an und machte eine Pause, um sich über seine so unsäglich trockenen Lippen zu lecken. »Also, wegen der Bonfire-Night-Feier heute Abend. Du weißt schon … Also heute ist ja Bonfire Night. Heute Nacht.«
    Aaaah. Absolute Katastrophe!
    »Ja?« Sie rückte ein Stück auf ihrem Stuhl herum. Dabei hüpften ihre blonden Locken zur Seite, während sie erwartungsvoll zu ihm aufblickte.
    Oh mein Gott! Hatte sie ihre Haare zur Seite geworfen? Das war so eine Art Geheimcode. Haare zur Seite werfen hatte etwas zu bedeuten – Ash hatte das in einer der Zeitschriften seiner Schwester gelesen. Aber was? Er steckte bis zum Hals in völlig fremdem Terrain: der Welt der Mädchen.
    »Also, ich habe mich gefragt, ob du hingehst«, platzte er heraus. »Zu dem großen Feuer im Dulwich Park. Heute Abend.«
    »Heute Abend«! Als wüsste sie das nicht schon längst. Du Depp!
    »Warum? Gehst du?«
    Jetzt fragt sie mich? Was hat das nun wieder zu bedeuten?
    »Ich dachte –«
    »Aus dem Weg, Loser.«
    Jack Owen ließ seinen Rucksack auf den Boden fallen und pflanzte sich auf einen leeren Stuhl. Lässig auf den hinteren Stuhlbeinen kippelnd, zückte er sein Handy – das neueste iPhone – aus seiner Lederjacke von Prada. Während er eine SMS verfasste, warf er einen betont coolen Blick über die Schulter. »Bist du immer noch da?«
    Jack Owen. Ashs Todfeind. Der Todfeind der gesamten Nerd-Fraktion. Gebräunt und lächerlich gut aussehend – auf diese langweilige Viel Muskeln, perfekter Körperbau, gerade Nase und trendiger Haarschnitt -Art. Ach ja, natürlich war er auch noch Kapitän der Fußball-, Rugby- und Kricket-Mannschaft. Und dank seines Dads, der Chef bei irgendeiner großen Firma war, besaß er alle Spielereien, die man für Geld kaufen konnte.
    Ja und? Ich bin Ash Mistry. Ich habe Dinge getan, die Jacks Hirn zum Schmelzen gebracht hätten. Ich habe Ravana bekämpft, das schlimmste Monster, das die Welt je gesehen hat! Ich habe ganze Dämonenvölker besiegt!
    Trotzdem ist mir gerade eher nach Kotzen zumute …
    Ash trat einen halben Schritt zurück, ganz wie der alte Ash, der immer den Kopf in den Sand steckte und sich geschlagen gab. Doch dann erhob sich der neue Ash, wie eine schwarze Schlange, die aus seinem Bauch aufstieg und brodelnde, unerbittliche Wut in seine Kehle spritzte. »Ich habe mich gerade mit Gemma unterhalten!«
    »Und jetzt machst du’s nicht mehr.« Langsam stand Jack auf und blickte Ash fest in die Augen.
    Gemma hielt Jack am Handgelenk fest. »Komm schon, Jack, das ist doch bescheuert.«
    Jack musterte Ash abschätzig.
    »Da schau an, hast du endlich abgenommen. Hast ein bisschen was von dem Walblubber in Muskeln verwandelt, was?« Jack lehnte sich vor und flüsterte in Ashs Ohr. »Meinst du, jetzt kannst du’s mit mir aufnehmen? Glaubst du das? Bist jetzt einer von den harten Kerlen, oder was?«
    Jack hatte ja keine Ahnung.
    So viele Möglichkeiten, dich zu töten.
    Zwei helle goldene Lichter ließen sich auf Jacks Hals nieder – einer direkt unterhalb seines hervortretenden Adamsapfels, der andere in der Nähe des Kiefers.
    Und so leicht.
    Ash schloss die Augen, sah die leuchtenden Punkte jedoch auch noch durch die geschlossenen Lider. Er legte sich die Hände vors Gesicht, aber auch das half nicht.
    Jack lachte. »Schaut euch den an. Gleich fängt er an zu heulen.« Er stieß Ash einen Finger in die Brust. »Buhuu.«
    »Lass ihn in Ruhe, Jack. Das ist
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