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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition)
Autoren: Kristina Ohlsson
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weigerte sich auszusagen, wie die dorthin gekommen sein konnte. Alex wusste nicht, ob sie ihm leidtun sollte oder nicht.
    Er schaltete seinen Computer ein und öffnete den Kalender. Ein paar Wochen Arbeit, und dann würden Lena und er bereits nach Südamerika reisen, um ihren Sohn zu besuchen. Es würde eine wunderbare und aufregende Reise werden, da war sich Alex ganz sicher.
    An seiner Tür klopfte es vorsichtig, und Fredrika steckte den Kopf durch die Tür.
    » Komm rein«, sagte Alex mit warmer Stimme.
    Fredrika lächelte und setzte sich auf den Besucherstuhl.
    » Ich wollte nur sehen, wie es dir geht«, sagte sie. » Alles klar?«
    Alex nickte. » Ziemlich okay. Und bei dir?«
    Jetzt nickte Fredrika. Doch, doch, bei ihr war auch alles in Ordnung.
    » Hattest du schöne Ferien?«, fragte Alex aufrichtig interessiert.
    Fredrika war etwas überrumpelt. Der Sommer und der Urlaub, den sie gehabt hatte, schienen schon wieder eine Ewigkeit zurückzuliegen. Aber sofort hatte sie wieder die Bilder ihrer Reise vor Augen, lebendige Erinnerungen an die Woche, die Spencer und sie in einer kleinen Pension in Skagen verbracht hatten.
    Sie lächelte mit etwas verschleiertem Blick.
    » Es war wirklich sehr schön«, antwortete sie und betonte dabei jede Silbe.
    Spencer, wie er im Sand saß und über das Meer schaute. Den Wind im Gesicht, die Augen zum Schutz vor der Sonne zusammengekniffen.
    » Schöner als das hier kann es nicht werden, Fredrika«, hatte er gesagt.
    » Ich weiß«, hatte sie geantwortet.
    » Wenn du nur nicht das Gefühl hast, dass ich dich in die Irre führe.«
    » Keine Sorge. Ich habe mich bei dir immer geborgen gefühlt.«
    Sie hatten nebeneinander im Sand gesessen und über das Wasser geschaut, wo die hohen Wellen einander vor- und zurückjagten. Irgendwann hatte Fredrika zögerlich und mit Widerwillen das Schweigen gebrochen.
    » Apropos in die Irre führen– es gibt da eine Sache, über die wir sprechen sollten…«
    Alex räusperte sich, und Fredrika war sofort wieder zurück in der Realität.
    » Vielen Dank für die CD, die du geschickt hast. Lena und ich haben sie sehr gern. Wir hören sie fast jeden Tag.«
    Fredrika lächelte breit, und ihre Augen glitzerten.
    » Schön zu hören«, sagte sie. » Ich mag sie selbst sehr gern.«
    Dann war es wieder still.
    Alex wand sich ein wenig und machte sich bereit, eine schwierige Frage zu stellen, aber Fredrika kam ihm zuvor.
    » Wann kommt Peder zurück?«
    Alex musste einen Augenblick überlegen.
    » Erster November«, sagte er dann. » Es sei denn, er beschließt, Hausmann zu werden.«
    Fredrika musste wieder lächeln.
    Peder und Fredrika hatten mit vereinten Kräften die Ermittlung abgeschlossen. Es war eine angenehme Zusammenarbeit gewesen, die dazu geführt hatte, dass sie neuen Respekt füreinander gewonnen und sich, als Peder dann Anfang August in Elternzeit gegangen war, als gute Kollegen getrennt hatten.
    Allerdings hatten sie seither nichts mehr voneinander gehört. Fredrika hatte darüber nachgedacht, ihn einmal anzurufen, aber daraus war nichts geworden. Vielleicht lag es daran, dass sie ihn mehr als Kollegen betrachtete denn als Freund. Und inzwischen war zu viel Zeit vergangen, als dass ein Anruf noch natürlich erschienen wäre. Außerdem wurde auf dem Flur hinter vorgehaltener Hand geredet, Peder habe sich » auf Probe« von seiner Frau getrennt, gleichzeitig aber einen Juristenfreund engagiert, um Trennungszeit und Scheidung vorzubereiten.
    Tragisch, fand Fredrika.
    Alex fand das auch.
    Doch keiner von ihnen erwähnte es.
    In der folgenden Stille versuchte Alex wieder, die Frage zu stellen, auf die er eine Antwort wollte.
    » Was ist mit dir, Fredrika? Bleibst du bei uns?«
    Fredrika sah Alex direkt in die Augen.
    » Ja«, sagte sie ruhig. » Das werde ich tun.«
    Alex lächelte sie an.
    » Das freut mich«, sagte er aufrichtig.
    Und wieder war da eine Übereinstimmung, die nicht in Worte gefasst werden musste. Fredrika erwog kurz, ob dies hier eine gute Gelegenheit wäre anzusprechen, dass es– selbst wenn sie sich entschieden hatte zu bleiben– doch ein paar Dinge gab, die verändert werden mussten. Wie man ihre Kompetenz betrachtete, zum Beispiel; wie man ihren Hintergrund bewertete.
    In den Zeitungen hatte ihre Beteiligung an der Lösung des Falls Beachtung gefunden und hatte prompt dazu geführt, dass der Konflikt um die Zivilisten im Polizeiapparat an die Öffentlichkeit getragen wurde. Fredrika war sogar zu zwei Talkshows eingeladen
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