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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)
Autoren: Monika Felten
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habe ich natürlich auch noch etwas.« Die Schachtel, die er aus dem Rucksack nahm und ihr reichte, war noch kleiner als die, in der Viviens Armband gelegen hatte. Im ersten Augenblick war Muriel enttäuscht, aber als sie die Schachtel öffnete, verschlug es auch ihr die Sprache. Im Innern lag eine silberne Kette mit einem kunstvoll gearbeiteten und sehr außergewöhnlichen Anhänger, der in zwei Hälften geteilt war. In der oberen waren zwei grimmige Gesichter mit blauen Augen zu sehen, die zwischen zwei verzierten Flügelpaaren hervorschauten. Dazu gab es noch eine ganze Reihe anderer Verzierungen und Schnörkel, von denen eine wie eine Schlange aussah. Die untere Hälfte war eher schlicht und hatte die Form einer Pfeilspitze.
    »Weißt du, was das ist?«, hörte sie ihren Vater fragen.
    »Nein.« Muriel schüttelte den Kopf. »Aber es ist sehr hübsch.«
    »Das ist die Nachbildung eines Opferdolchs der Maya«, erklärte ihr Vater. »Ich habe gehört, dass die Maya-Priesterinnen früher so einen Schmuck als Zeichen ihres Standes trugen. Damals natürlich in Gold, weil es kein Silber gab. Aber ich finde, auch in Silber ist es etwas ganz Besonderes. Die Augen sind übrigens aus Lapislazuli*.«
    »Es sieht wunderschön aus. Geheimnisvoll und irgendwie auch unheimlich.« Muriel flüsterte fast.
    »Christian! Findest du wirklich, dass ein Opferdolch das richtige Geschenk für ein 13-jähriges Mädchen ist?« Ihre Mutter war näher herangerutscht und betrachtete den Kettenanhänger mit sichtlichem Unbehagen. »Ist das nicht etwas geschmacklos?«
    »Na hör mal, es ist ein antikes Schmuckstück!«, verteidigte sich ihr Vater. »Und ein Unikat dazu. Ich habe es gesehen und musste sofort an Muriel denken. Ich konnte nicht anders, ich musste es kaufen. Es erschien mir wie für sie gemacht.«
    »Die Kette ist wunderschön.« Muriel stand auf und umarmte ihren Vater. »Danke, Paps«, sagte sie aus ganzem Herzen. »Ich werde gut auf sie achtgeben und sie nur zu besonderen Anlässen tragen.«
    »Na, zum Glück haben wir davon nicht allzu viele.« Renata Voller seufzte, schüttelte dann aber lachend den Kopf und sagte an ihren Mann gewandt: »Nun, da scheinst du ja für jeden das Richtige gefunden zu haben.«
    »Und was hat Paps dir mitgebracht?«, platzte Vivien heraus.
    »Mir?« Ihre Mutter zögerte kurz, dann stand sie auf und schloss ihren Mann in die Arme. »Mir hat er sich selbst mitgebracht«, sagte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Das ist alles, was ich mir wünsche.«

Der Schattengeist

    Am späten Nachmittag hatte sich die Aufregung um die Rückkehr von Christian Vollmer gelegt. Muriels Eltern hatten sich ins Büro zurückgezogen, um ein paar wichtige Dinge zu besprechen, Teresa werkelte in der Küche und auch für die anderen hatte der Alltag wieder begonnen.
    Obwohl Muriel heute lieber allein ausgeritten wäre, hatte sie ihrer Mutter versprochen, Vivien auf den Ausritt mitzunehmen. Sie wollte ihren Vater nicht schon am ersten Tag mit den kleinen Streitigkeiten belästigen, die sie so oft mit ihrer dickköpfigen Schwester ausfocht.
    So machten sie sich am späten Nachmittag gemeinsam auf den Weg zur Weide, um Ascalon und Nero zu holen.
    Muriels Mutter war Tierärztin und Pferdepsychologin und besaß, was Pferde anging, ein großes Herz. Immer wieder kam es vor, dass sie alte und kranke Pferde aufnahm, damit sie auf dem Birkenhof ihr Gnadenbrot bekamen. Nero, ein 20 Jahre alter Percheron-Wallach, der früher von Forstarbeitern zum Holzrücken eingesetzt worden war, war eines der jüngeren Tiere der kleinen Birkenhof-Herde und lange Zeit Muriels Liebling gewesen.
    Als der sechsjährige Ascalon im Frühjahr auf den Hof gekommen war, hatte sich das schlagartig geändert. Muriel hatte Ascalons Pflege übernommen und nur noch Augen für den prachtvollen American-Saddlebred-Wallach. Seitdem waren die beiden unzertrennlich.
    Nero schien das nicht zu bekümmern, denn an Zuwendung mangelte es ihm nicht. Seit Muriel ihre gesamte Freizeit mit Ascalon verbrachte, widmete sich Vivien voller Hingabe dem stämmigen Kaltblüter und nannte ihn inzwischen stolz ihr Pferd . Da ihre Mutter es aber noch nicht erlaubte, dass sie allein ausritt, war es für sie das Größte, wenn sie Muriel und Ascalon begleiten durfte. Sie versuchte, so oft wie nur möglich dabei zu sein, während Muriel es so oft wie möglich verhindern wollte. Nero war langsam und behäbig. Mit dem jungen Ascalon konnte er nicht mithalten und so waren die
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