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Arno-Linder 1: Papierkrieg

Arno-Linder 1: Papierkrieg

Titel: Arno-Linder 1: Papierkrieg
Autoren: Martin Mucha
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säuberlich eingepackt. Fred hatte es hinter sich.
    »Also, was wissen S’ diesmal? Wer ist die Leich, wer hat’s derschossn?«
    »Der Tote ist Fred, ich glaube, sein Nachname ist Abächerli, genau weiß ich es aber nicht.«
    »Er war das Mädchen für alles bei Bender, richtig?«
    »Genau. Außerdem ein sehr guter Freund von mir.«
    »Wie ist das passiert? Ich nehme an, Sie wissen von gar nichts und sind einfach über die Leiche gestolpert, als Sie heimgekommen sind. War’s nicht so?«
    »Nein, diesmal nicht. Ich war dabei.«
    »Gut, dann erzählen Sie uns einfach alles, schön der Reihe nach.«
    »Fangen Sie ruhig bei Slupetzky an.«
    »Schön. Die ganze Sache dreht sich um ein antikes Papyrus.«
    »Viel wert?«
    »200.000?«
    »Na bumm. Weiter.«
    Ich erzählte die ganze Story vom Computerschmuggel, von der Verbindung Slupetzky, Berti, Mihailovic und Russenmafia. Auch zu Bender war ein bisschen was zu sagen, das hielt ich aber kurz. Von Meyerhöffer schwieg ich ganz.
    »Dann hat Berti den Braten gerochen und Mihailovic besucht. Das ging schief, aber er hatte das Papyrus in der Hand. Ich denke, der Revolver, der unter meiner Couch liegt, ist auch die Tatwaffe bei den Serben und voll mit Bertis Fingerabdrücken.«
    »Wie heißt der eigentlich mit vollständigem Namen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Adresse?«
    »Die hatten irgendeinen Computerladen in Favoriten. Genaueres weiß ich nicht.«
    »Werd ma schon rausfinden.« Er winkte einen Untergebenen herbei und delegierte.
    »Na gut, weiter mit der Papyrusgschicht.«
    »Das Papyrus nutzte ihm aber nicht viel, weil er es nicht loswerden konnte. An die Russen traute er sich nicht heran und sonst kannte er einfach niemanden, der so etwas handhaben konnte.«
    »Und darum ist er zu Ihnen gekommen und Fred tauchte auf, Sie beide haben ihn umgelegt und wollt euch den Erlös redlich teilen.«
    »Schöner Plan, aber leider nicht meiner. Ich sagte bereits, irgendwie ist Berti das Papyrus abhanden gekommen. Er vermutete es bei mir, da hat er sich leider getäuscht.«
    »Und was machte Benders Kettenhund hier? Wollte der einfach auf Besuch vorbeischaun?«
    »Nein.« Ich fischte mein Handy raus und präsentierte Freds SMS. In einer stillen Minute vor dem Eintreffen der Polizei hatte ich mir die Nachricht durchgelesen, die kurz vor Bertis Ramboauftritt eingetroffen war. »Mila bei dir? Berti kommt, Vorsicht!« Den ersten Satz hatte ich einfach gelöscht und vertraute darauf, dass niemand Freds Handy genauer untersuchen würde. Dort konnte ich den Speicher nicht so einfach manipulieren wie bei meinem. Immerhin hatte ich es ausgeschaltet, die PIN zu finden, wäre der Polizei hoffentlich zu mühsam.
    »Ah. Warum wusste Fred von Bertis Besuch?«
    »Weil Bender gut informiert ist. Und weil wir uns kennen und freundschaftlich verbunden sind. Vermute ich zumindestens.«
    Anscheinend stellte sie das zufrieden. Also machte ich weiter. »Das Papyrus zu verkaufen ist gar nicht so einfach. Dazu bräuchte ich einen oder zwei Monate. Schließlich müsste man da äußerst behutsam vorgehen. Blitzaktionen sind da unmöglich.«
    »Was schätzen Sie, wie groß ist der Markt für so etwas?«
    »In Österreich?«
    »Ja. Für den Anfang jedenfalls.«
    »Genau kann ich das nicht sagen, da müssten Sie Experten vom Dorotheum und Kunsthändler fragen, aber ich würde schätzen, ein Dutzend Personen etwa.«
    »Und in ganz Europa?«
    »Ein paar Hundert vielleicht. Sicher nicht mehr.«
    »Also hat Berti Sie besucht, weil er dachte, Sie besitzen die Schriftrolle?«
    »So denke ich es mir wenigstens.«
    »Sie könnten sie aber auch wirklich besessen haben und Berti ist damit einfach abgehaut, wie klingt das?«
    »Nicht so gut. Wenn mir jemand 200.000 Euro klaut, muss er mich schon umbringen, damit er wegkommt, und wie Sie sehen, lebe ich noch.«
    »Na, dann ist das gute Stück einfach irgendwo hier in Ihrer Wohnung versteckt.«
    »Warum ist Berti einfach so abgehaut? Er ist sicher kein Einstein, aber so blöd doch auch wieder nicht. Aber gut, das ist Ihre Untersuchung, wenn Sie wollen. Nichts leichter als das, nehmen Sie einfach meine Wohnung auseinander.«
    In dem Moment kam einer der Spurensicherer an uns herangetreten und zeigte den beiden zwei Plastiksäckchen.
    »Na, was haben wir denn da, er war nicht allein, der Herr Doktor.«
    »Warum verschweigen Sie uns denn so was?« Der Fuchs hielt freudestrahlend ein Säckchen hoch, darin waren weibliche Kosmetikutensilien. Die Katze heizte sich einen Freudentschik
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