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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical
Autoren: Robert Rankin
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Rex vermuten, daß
    zwangloser Sex mit ihr wohl nicht in Frage kam.
    »Ich werde erwartet. Oder jedenfal s wurde ich das.«
    »Sie sind zu spät.«
    Rex öffnete den Mund zu einer Erwiderung, doch dann überlegte er
    sich’s anders. Wenn die Empfangsdame sich ein derartiges Benehmen
    leisten konnte, dann schien es mehr als wahrscheinlich, daß sie mit ir-
    gendeinem von den Direktoren oder dem Vorstand der Nemesis oder
    vielleicht sogar dem Dalai Lama persönlich beträchtliche Beziehungen
    unterhielt. Ganz ohne Zweifel von der horizontalen Sorte, schloß Rex
    vollkommen falsch.
    »Ich habe einen Termin bei Mrs. Vrillium.«
    Die Empfangsdame bedachte ihre Terminalkonsole mit dem einen o-
    der anderen ungezwungenen Tippen ihrer Finger.
    »Ah, ja. Sie sind…«
    »Zu spät?« kam Rex ihr zuvor. »Wenn Sie vielleicht so freundlich wä-
    ren und mir den Weg in das Büro der fraglichen Dame erklären könn-
    ten? Viel eicht kann ich dann ein paar der verlorenen Minuten wieder
    aufholen.«
    »Das finden Sie nie«, sagte die Empfangsdame und seufzte schwer.
    »Das haben schon ganz andere versucht. Männer. Wozu sind sie schon
    gut, he? Die meisten haben einfach kein Gehirn.«
    Rex untersuchte angelegentlich seine Fingernägel. Sie hatten keine
    Ähnlichkeit mit Fingernägeln.
    Die Empfangsdame blickte sich suchend in der ansonsten verwaisten
    Eingangshal e um.
    »Wie es scheint«, sagte sie nach einer ganzen Weile, »wie es scheint,
    sind alle bei ihren zahlreichen Arbeiten. Vielleicht kommen Sie lieber ein
    andermal wieder?«
    Rex starrte in das grinsende Gesicht. Vielleicht gelang es ihm, es wie
    einen Unfal aussehen zu lassen. Er konnte sagen, sie wäre gefal en und
    hätte sich den Hals gebrochen. Aber dann: Was, wenn er beobachtet
    wurde? Es würde seine Aussichten auf eine frühe Beförderung gründlich
    ruinieren. »Ist meine Schwester Gloria in der Nähe?« fragte er beiläufig.
    »Gloria?« Es dauerte einen Augenblick, bis der Name zu ihrem Gehirn
    vorgedrungen war. Als es geschah, grenzten die Auswirkungen an nichts
    weniger als reinste Magie. »Gloria Mundi?« fragte die Empfangsdame mit
    leiser, kleinlauter Stimme. »Die Stationsleiterin?«
    »Genau die«, antwortete Rex leutselig. »Meine Schwester. Wenn Sie
    Gloria viel eicht kurz anrufen könnten? Ich bin sicher, sie kann mir den
    Weg zeigen. Sie war es schließlich auch, die den Termin vereinbart hat,
    wissen Sie?«
    Die Empfangsdame, die Rex persönlich zur Tür von Mrs. Vrilliums
    Büro geleitete, schien eine wunderbare Verwandlung durchgemacht zu
    haben. Nachdem sie mit provokativem Hüftschwung vor ihm durch den
    Gang gewackelt war, verabschiedete sie sich nun mit einem attraktiven
    Zwinkern und einem gehauchten: »Bis später, großer Mann.«
    Rex blickte ihr hinterher. Was für ein charmantes Wesen, dachte er bei sich. Ich bin ja so froh, daß sie hier arbeitet.
    Es ist doch immer wieder überraschend, wie gründlich man sich täu-
    schen kann, wenn man nur genügend Anstrengung darauf verwendet.
    Denn während Rex in diesem Korridor stand, dem entschwindenden
    Hinterteil der Empfangsdame nachblickte und versonnen über die be-
    zaubernden Möglichkeiten korrekt angewandter Vetternwirtschaft nach-
    dachte, versammelten sich bereits die ersten dunklen Wolken am dunk-
    len Horizont. Gewaltige Mächte regten sich unter der Erdoberfläche,
    und in einem entfernten Teil der Galaxis wurden Pläne ausgebrütet, die
    schließlich das gesamte Gefüge des Lebens selbst bedrohen sol ten.
    Oder so.
    2
    Wenn es Gottes Wil e ist – wer kriegt dann das Geld?
    Tony O’Blimey
    Wenn es einen Faktor gibt, der al die wirklich großen Religionen der
    Welt verbindet, dann ist es die Tatsache, daß Gott den Menschen nach
    seinem Ebenbild geschaffen hat.
    Viele zynische Atheisten machen geltend, daß in Wirklichkeit das Ge-
    genteil der Fall ist und die ganze Sache nichts weiter als Egozentrik sei-
    tens der Gläubigen. Aber was wissen diese Atheisten schon über Gott?
    Was diese ungläubigen Thomasse nicht begriffen haben ist die versteckte
    Wahrheit dahinter: Gott hat den Menschen nach seinem eigenen Eben-
    bild geschaffen, weil ihm gar keine andere Wahl blieb.
    Der aufrecht gehende Zweibeiner, Kopf am oberen, Füße am unteren
    Ende, Fortpflanzungsbesteck irgendwo in der Mitte, repräsentiert den
    universellen Archetypen, wenn es um ›intelligentes‹ Leben geht. Diese
    Tatsache ist den affidonados der Science Fiction und den UFO-
    Kontaktleuten seit langem bekannt.
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