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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen
Autoren: Peter F. Hamilton
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was sie sehen konnte, doch die Mauer versperrte ihre Sicht auf den Horizont. Ein Stern mit einem ganzen Band bewohnter Welten! Tausende wären erforderlich, um einen solchen Ring zu erzeugen. Keine von Jays didaktischen Erinnerungen über Sternensysteme hatte eine Sonne mit derart vielen Planeten erwähnt, nicht einmal, wenn man die Monde der Gasriesen mitzählte.
    – Freundin Jay. Sicherheit. Vergnügtsein über Rettung spüren.
    Jay blinzelte und senkte den Blick. Haile versuchte zu ihr zu rennen. Wie immer, wenn die junge Kiint aufgeregt war, verloren ihre Beine jegliche Koordination. Sie stand kurz davor, bei jedem Schritt umzufallen. Der Anblick von Hailes chaotischen Fortbewegungsanstrengungen brachte Jay zum Schmunzeln. Doch das Schmunzeln verging rasch, als sie die Szenerie hinter ihre Freundin in sich aufzunehmen begann.
    Sie befand sich in einer Art kreisförmiger Arena mit einem Durchmesser von vielleicht zweihundert Metern. Der Boden war schwarz und marmoriert. Die umgebende Wand war dreißig Meter hoch und wurde von einer transparenten Kuppel überspannt. Entlang der vertikalen Wandfläche befanden sich in regelmäßigen Abständen Durchbrüche, Fenster, die in hell erleuchtete Räume führten, welche allem Anschein nach mit hellen kubischen Klötzen in leuchtenden Grundfarben möbliert waren. Erwachsene Kiint bewegten sich zwischen den Klötzen umher, obwohl die meisten ihre Tätigkeiten unterbrochen hatten und direkt zu Jay zu starren schienen.
    Haile donnerte heran, und ihre halb ausgefahrenen traktamorphen Tentakel wedelten aufgeregt. Jay packte zwei davon und spürte, wie sie in ihren Händen pulsierten.
    »Haile! Hast du das hier getan?«
    Zwei erwachsene Kiint kamen quer durch die Arena auf sie zu. Jay erkannte sie als Nang und Lieria. Hinter ihnen eruptierte ein schwarzer Stern aus dem Nichts. Innerhalb weniger Sekundenbruchteile war er zu einer Kugel von fünfzehn Metern Durchmesser angeschwollen, dessen unteres Viertel mit dem Boden verschmolz. Die Oberfläche löste sich auf, und ein weiterer erwachsener Kiint kam zum Vorschein. Jay starrte fasziniert auf das Geschehen. Ein ZTT-Sprung, aber ohne Raumschiff! Sie konzentrierte sich angestrengt auf ihre didaktischen Grundlagenkurse über die Kiint.
    – Das ich war, jawohl, gestand Haile stolz. Ihr traktamorphes Fleisch zitterte und wand sich aufgeregt, also drückte Jay es einfach noch fester, um sie zu trösten. – Nur wir allein designiert waren zu evakuieren das Ringsumher im Lebensverlust Augenblick. Ich dich eingeschlossen in Designation, entgegen elterlichem Willen. Schämen ich mich. Verwirrt ich bin. Haile wandte sich zu ihren Eltern um. – Frage Lebensverlust Akt Zustimmung? Viele nette Freunde im Ringsumher.
    – Wir heißen deine Handlung nicht gut.
    Jay bedachte die beiden Erwachsenen mit einem nervösen Blick und schmiegte sich noch enger an Haile. Nang veränderte sein traktamorphes Anhängsel zu einem flachen Tentakel, das er seiner Tochter über den Rücken legte. Die Geste der Zuneigung beruhigte das Kiint-Junge sichtlich. Jay vermutete, daß auch ein mentaler Austausch stattfand, denn sie verspürte einen Hauch von Mitgefühl und gelassener Heiterkeit.
    – Warum wir nicht geholfen haben? fragte Haile.
    – Wir dürfen uns niemals einmischen in die primären Ereignisse anderer Spezies im Verlauf ihrer Evolution zum Verständnis von Omega. Du mußt lernen, dieses Gesetz über allen anderen zu befolgen. Es hindert uns allerdings nicht daran, Trauer und Mitleid für die Tragödien anderer Spezies zu empfinden.
    Jay spürte, daß die letzte Bemerkung hauptsächlich ihr galt.
    »Seien Sie Haile nicht böse«, sagte sie feierlich. »Ich hätte für Sie das gleiche getan. Und ich wollte nicht sterben.«
    Lieria streckte eine Tentakelspitze aus und berührte Jays Schulter. – Ich danke dir für die Freundschaft, die du Haile erwiesen hast. In unseren Herzen sind wir froh, dich bei uns zu haben, und du bist bei uns vollkommen sicher. Es tut mir leid, daß wir nicht mehr für deine Freunde tun konnten. Doch unser Gesetz darf auf keinen Fall gebrochen werden.
    Plötzlich wurde Jay von nacktem Entsetzen überfallen. »Ist Tranquility denn wirklich zerstört worden?« fragte sie weinend.
    – Das wissen wir nicht. Als wir von dort aufgebrochen sind, wurde das Ringsumher von allen Seiten angegriffen. Möglicherweise hat Ione Saldana sich ergeben. Es ist äußerst wahrscheinlich, daß das Ringsumher und seine Bevölkerung überlebt
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