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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht
Autoren: Peter F. Hamilton
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Lady Ruin, Ione Saldana. Sie war letztes Jahr in den Nachrichten; sie ist so wunderschön! Ich wollte mir das Haar so kurz schneiden wie sie, aber Mutter hat es verboten. Kennen Sie Ione Saldana?«
    »Wissen Sie, was das Schwierige daran ist, wenn man jemanden kennt, der wirklich berühmt ist? Niemand glaubt einem, wenn man ja sagt.«
    Sie wandte sich zu ihm um, und ihre Augen leuchteten. »Sie kennen sie!«
    »Ja. Ich kannte Ione Saldana bereits, bevor sie ihren Titel hatte. Wir sind mehr oder weniger miteinander aufgewachsen.«
    »Wie ist die Lady Ruin? Sie müssen mir unbedingt mehr erzählen!«
    Vor seinem geistigen Auge tauchte das Bild einer nackten, schwitzenden Ione Saldana auf, die über einen Tisch gebeugt lag, während er sie von hinten nahm. »Lebenslustig«, sagte er. Die Lichtung, zu der sie ihn führte, lag am Grund des Tals. Ein kleiner Bach lief hindurch und ergoß sich durch eine Reihe von fünf großen Felsenteichen. Kniehohe Blumen mit röhrenförmigen gelben und lavendelfarbenen Blüten bedeckten den Boden und gaben einen Duft ab, der stark an Orangenblüten erinnerte. Wassermonarch-Bäume säumten den Bach unterhalb der Teiche, fünfzig Meter hohe, schlanke Bäume, deren farnwedelartige Blattwedel in der schwachen Brise schwankten. Vögel flatterten durch die oberen Äste, langweilige, graubraune Fledermausanaloge mit langen, kräftigen Vordergliedern, um sich für den Winterschlaf in den Boden zu wühlen. Wilde Rosen wuchsen entlang den Ufern von zwei Teichen: Tote Zweige aus vielen Jahren, überwachsen von neuen, lebendigen Trieben bildeten halbkugelförmige Büsche. Die Blüten waren zusammengequetscht und mißgestaltet und nahmen sich gegenseitig das Licht weg.
    »Sie hatten recht«, sagte Joshua zu Louise. »Es ist wunderschön.«
    »Danke. Genevieve und ich kommen im Sommer häufig zum Baden hierher.«
    Er sah auf. »Wirklich?«
    »Ja. Ein kleines Fleckchen Welt, das ganz allein uns gehört. Nicht einmal die Hax kommen hierher.«
    »Was ist ein Hax? Irgend jemand hat den Namen schon einmal erwähnt.«
    »Vater sagt, es seien Wolf-Analoge. Sie sind groß und scheußlich, und sie greifen sogar Menschen an. Die Farmer jagen sie im Winter. Es ist ein aufregender Sport. Aber wir haben die Hax inzwischen fast völlig aus Cricklade vertrieben.«
    »Ziehen die Jäger vielleicht rote Röcke an und reiten auf Pferden durch die Gegend, und Hunderudel hetzen die Beute?«
    »Ja. Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe geraten, weiter nichts.«
    »Bestimmt haben Sie auf all Ihren Reisen schon richtige Monster gesehen? Ich habe Bilder von den Tyrathca im Holovid gesehen. Sie sind wirklich entsetzlich. Ich hatte hinterher eine ganze Woche lang Alpträume!«
    »Ja, die Tyrathca sehen ziemlich schlimm aus. Aber ich habe einige Pärchen kennengelernt; sie selbst sehen sich ganz anders. Für sie sind wir die abscheulichen Aliens. Das ist nur eine Frage der Perspektive.«
    Louise errötete und senkte den Kopf. Sie wandte sich von ihm ab. »Es … es tut mir schrecklich leid. Wahrscheinlich halten Sie mich jetzt für bigott.«
    »Nein. Sie sind nur nicht an Xenos gewöhnt, das ist alles.« Er stand genau hinter ihr, und jetzt legte er ihr die Hände auf die Schultern. »Ich würde dich gerne eine Zeitlang mit auf Reisen nehmen und dir den Rest der Konföderation zeigen. Einige Welten sind absolut spektakulär. Und ich würde dich zu gerne mit nach Tranquility nehmen.« Er blickte sich nachdenklich auf der Lichtung um. »Es sieht ein wenig aus wie hier, nur viel, viel größer. Ich bin ganz sicher, es würde dir wunderbar gefallen.«
    Louise wollte sich aus seinem Griff entwinden, seine Vertraulichkeit zurückweisen; es war einfach nicht recht, daß Männer sich so verhielten. Doch seine Gebräuche unterschieden sich bestimmt sehr stark von denen Norfolks, und er massierte sie sanft. Es fühlte sich ausgesprochen gut an. »Ich wollte schon immer einmal mit einem Raumschiff fliegen.«
    »Das wirst du. Eines Tages, wenn Cricklade dein ist, kannst du alles tun und lassen, was du möchtest.« Joshua genoß es, sie zu berühren. Ihre Naivität, ihr herrlicher Körper und das Wissen, daß er niemals, auch nicht für eine einzige Sekunde, daran denken durfte, mit Louise ins Bett zu steigen, vereinigten sich zu einem machtvollen Aphrodisiakum.
    »Ich habe noch nie darüber nachgedacht«, gestand sie strahlend. »Könnte ich die Lady Macbeth chartern? O je, es dauert noch eine ganze Ewigkeit bis dahin. Ich möchte nicht,
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