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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan
Autoren: R Ludlum
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vorschlagen, ihn ebenfalls als Verbindungsmann zu nutzen. Wir können außerdem darum bitten, dass der Leiter der Expedition seine Leute bis zum Eintreffen unseres Teams möglichst weit von dem abgestürzten Flugzeug fern hält, um eine Zerstörung von … sagen wir mal … Zeugnissen der Vergangenheit und forensischen Indizien zu verhindern.«
    »Damit könnten wir mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen«, stimmte Castilla ihm zu.
    »Die Einsatzkräfte der kanadischen Regierung sind an der arktischen Grenze recht spärlich«, fuhr Klein fort. »Ich habe den Verdacht, man wird es uns gern überlassen, ihnen die Klärung dieser unwesentlichen Frage abzunehmen. Wenn es kein Problem mit dem Anthrax gibt, dann kann es uns nicht schaden, wenn die kanadische Regierung nichts weiß. Falls es tatsächlich ein Problem gibt, können wir den kanadischen Premierminister immer noch hinzuziehen.«
    Castilla nickte. »Ich glaube, das ist ein akzeptabler Kompromiss. Du sprachst von einem russisch-amerikanischen Team. Hältst du das für ratsam?«
    »Ich habe den Verdacht, es wird sich nicht vermeiden lassen, Sam. Bei allem, was ihre Staatssicherheit betrifft, ob in der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft, werden die Russen dabei sein und mitmischen wollen. Ich wette darauf, dass Baranov, sowie wir ihm mitteilen, dass wir eine Untersuchung des Absturzes in die Wege leiten, darauf bestehen wird, einen russischen Bevollmächtigten mitzuschicken.«
    Castilla leerte sein Whiskeyglas und verzog das Gesicht, als der Schnaps in seiner Kehle brannte. »Das führt uns zur nächsten wichtigen Frage. Reden die Russen offen mit uns? Bei dem Bioaparat-Vorfall haben sie es jedenfalls mit Sicherheit nicht getan.«
    Klein zögerte seine Antwort hinaus. »Sam«, sagte er schließlich, »ob er sich gegenüber einem Zaren, einem Premierminister oder einem Präsidenten verantwortet – ein Russe ist und bleibt nun mal ein Russe. Auch nach dem Fall der Berliner Mauer haben wir es immer noch mit einer Nation zu tun, in der Komplotte automatisch geschmiedet werden und Paranoia als ein Selbsterhaltungsmechanismus gilt. Ich wette mit dir um eine Flasche von diesem guten Bourbon, dass sie uns in dieser Angelegenheit nicht die ganze Geschichte erzählen.«
    Castilla lachte leise in sich hinein. »Die Wette ist abgelehnt. Wir werden also davon ausgehen, dass sie Hintergedanken haben und in Wirklichkeit einen ganz anderen Plan verfolgen. Deinen Leuten fällt die Aufgabe zu, intuitiv zu erfassen, worum es sich dabei handelt.«
    »Ich habe bereits zwei hervorragende altgediente Agenten im Sinn, aber es kann sein, dass ich mindestens einen Spezialisten von außen zu ihrer Verstärkung heranziehen muss.«
    Der Präsident nickte. »Du hast den üblichen Blankoscheck, Fred. Stell dein Team zusammen.«

Kapitel vier
    Huckleberry Ridge,
Trainingslager für Gebirgsjäger
     
     
    Den ganzen Vormittag über hatte ein heftiger Krieg zwischen kleinen Einheiten auf den Hochgebirgswiesen und den bewaldeten Hängen der Cascade Range getobt. Die Männer waren von Felsen zerschrammt und von den Stacheln der Araliengewächse zerkratzt, und der Schweiß hinterließ Spuren in der Tarnfarbe auf ihren Gesichtern, als Jon Smith und die drei anderen Mitglieder seines Übungstrupps sich hinter den vermoderten Stamm einer Fichte fallen ließen, um Deckung zu suchen.
    Der Gebirgsgrat lag vielleicht fünfzig Meter vor und über ihrer Stellung an der Baumgrenze, am oberen Ende eines ungeschützten Hangs, der mit geisterhaft bleichen Baumstümpfen gesprenkelt war und den niedriges Gestrüpp verwahrlost wirken ließ. Auf der anderen Seite des Kamms lag bestimmt ein weiterer ungeschützter Hang und darunter eine weitere Baumgrenze, und möglicherweise befand sich dort ein weiterer Übungstrupp, der ihrem eigenen ganz ähnlich war. Eine andere Gruppe von Kursteilnehmern, die für den heutigen Tag den »Roten Streitkräften« zugeteilt worden waren, dem Feind.
    Bis auf ein paar vertrocknete Grashalme, die in der sanften Brise schwankten, rührte sich nichts. Smith, der den Blick auf den Bergkamm gerichtet hatte, streifte mühsam die Gurte seines Rucksacks ab. »Ich bin gleich wieder da, Corporal. Ich will nur schnell nachsehen, ob wir vielleicht auf der anderen Seite des Gipfels Gesellschaft haben.«
    »Was sollen wir solange tun, Sir?«, erkundigte sich sein stellvertretender
Teamleiter, ein schlaksiger junger Fallschirmjäger von der 82 sten Luftlandetruppe. Er und die beiden
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