Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
Vom Netzwerk:
auffordern, der Schwangeren Bier zu bringen. Trotzdem war er mit seiner Geduld langsam am Ende.
    „Redet, Rosalyn, oder ich rufe Euren Gatten und auch Arabella.“
    „Ich war den Männern, die sie entführen wollen, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Einer von ihnen – Ivan – ist ein sehr mächtiger Mann der alten Regierung Böhmens.“
    „Ihr kennt Litsen?“ Im Saal um sie herum war es sehr still. Eine Magd hatte die Reste ihres Imbisses bereits wieder fortgeräumt.
    „Ich arbeitete für ihn, als ich noch ein Kind war und er … war nicht freundlich zu mir.“ Sie trank noch einen Schluck Bier und spähte wieder zum Eingang. „Eines Tage kam er und machte mir den Vorschlag, doch die Identität eines anderen Mädchens anzunehmen – des verstoßenen Bastards eines Edelmannes, der überall bekannt war wegen seines weichen Herzens.“
    „Und das habt Ihr getan?“ Jetzt verstand Tristan, warum sie die Tür im Auge behalten wollte. Offensichtlich wünschte sie nicht, dass Henry von ihrer Vergangenheit erfuhr.
    „Meine Mutter war eine Hure und wollte mich auch zu einer machen. Ich hätte jeden Ausweg akzeptiert, der sich mir bot. Es war nicht schwierig zu behaupten, de Clair wäre mein Vater.“
    Tristan nickte zustimmend. Er war wenigstens zusammen mit Simon von einem Vormund erzogen worden. Dass sie zu zweit gewesen waren, hatte ihm geholfen die Hölle seiner Kindheit zu überstehen und sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
    „Fahrt fort.“ Tristan hatte ein ungutes Gefühl im Bauch. Die Angst machte, dass sich ihm die Nackenhaare sträubten. Am liebsten hätte er nach Arabella suchen lassen, um sich zu vergewissern, dass sie in Sicherheit war. Aber er wusste, dass Rosalyn nicht weitersprechen würde, wenn er jetzt jemanden in die Halle rief.
    „Es war erstaunlich leicht. Ivan brachte mir teure neue Kleider und erklärte mir, wie ich mein Anliegen vorzutragen hatte. Ich sollte mich auf die christliche Barmherzigkeit berufen. Ich musste nur behaupten, meine Mutter wäre eine von de Clairs Dorfbewohnerinnen gewesen und die letzte Pest hätte sie dahingerafft.“ Rosalyn rieb den Saum ihres Ärmels zwischen Daumen und Zeigefinger. „Ich war so glücklich, als das Komplott gelang und ich ein neues Leben beginnen konnte, aber …“
    „Litsen wollte, dass Ihr für ihn spioniert.“
    „Ich weigerte mich zunächst. Aber er hatte vorausgesehen, wie wichtig mein neues Leben für mich sein würde und dass ich, um es zu behalten, tun würde, was er von mir verlangte.
    „Was ist mit Arabella?“ Er wollte gar nicht hören, auf welch vielfältige Weise Rosalyn während ihres Aufenthalts in Böhmen zur Verräterin geworden war. Er glaubte ihr, wenn sie sagte, sie kenne Litsen. Herauszufinden, was sie über Arabella wusste, war das Einzige, was zählte.
    „Ivan glaubt, dass ihr Vater kein böhmischer Edelmann ist, wie ihre Mutter behauptet, sondern ein Zigeunerkönig. Dieser Mann – ihr wirklicher Vater – ist unter den Zigeunern sehr beliebt. Seine Unterstützung wäre für jene, die das Heilige Römische Reich zerstören wollen, ein großer Gewinn.“
    „Was?“ Tristan erstarrte. Bis hierhin hatte er die Geschichte akzeptiert.
    „Litsen hat sich mächtige Freunde gesucht. Er und der deutsche König sind schon lange zerstritten. Er hat sich mit anderen verbündet, die ebenfalls Gründe haben, zu wünschen, dass das Reich zerfällt. Wenn sie Arabellas Vater auf ihrer Seite hätten – der gezwungen wäre, den Sturz des Reiches zu unterstützen, um seine Tochter zu retten – würde das ihrem Vorhaben nützen.“
    Tristan stockte der Atem. Das musste ein Scherz sein. Sein Bedürfnis, Arabella zu beschützen, wurde übermächtig.
    Er rief nach einer Magd und trug der Frau auf, Arabella sofort zu ihm zu bringen. Zu Rosalyn gewandt, meinte er: „Und ich soll glauben, dass er Euch das alles anvertraut hat?“
    „Kaum. Aber nur weil ich Litsen zu Diensten war, bin ich am Leben geblieben. Aber nun bin ich nicht länger das dumme Mädchen, das er so leicht schikanieren konnte, als es noch ein Kind war.“
    Er forschte in ihrem Gesicht nach Hinweisen, dass sie log. Sie hatte die Prinzessin angelogen und seinen König. Diese Frau fürchtete offensichtlich nicht um ihre Seele. Doch sie erwiderte offen seinen Blick, und Tristan erinnerte sich daran, wie sie an jenem Tag in Köln auf ihre Hände gestarrt hatte, während er von Maria beschuldigt worden war, der Vater von Rosalyns Leibesfrucht zu sein.
    Vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher