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Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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musst dich um sie kümmern.«
    Peter schüttelte den Kopf. »Es sind deine Söhne.«
    »GIB MIR JETZT DEN VERDAMMTEN KOFFER!«
    Peter erhob sich mit dem Koffer und sah in die Tiefe, wo die weiße Masse bereits das zerstörte Untergeschoss erfasst hatte. Das Leuchten war jetzt so hell, dass er kaum noch hineinsehen konnte. Im gleichen Augenblick spürte er, wie ihn etwas erreichte. Eine Art Signal. Ein Zeichen der Zuversicht aus Millionen von Stimmen.
    »Schaffst du sowieso nicht mit einer Hand«, sagte er.
    Und sprang in den Abgrund.
    Im Fallen sah er noch, dass auch sein zweites Ich die Bruchkante losließ und mit ihm hinabstürzte. Peter hatte erwartet, dass er auf der weißen Masse aufschlagen und langsam darin versinken würde wie in einem Sumpf. Aber er fiel einfach durch das leuchtende Weiß hindurch, immer weiter, endlos. Es gab kein Oben und Unten mehr, nur noch gleißendes Weiß. Aber in dem Weiß konnte Peter sein zweites Ich erkennen, das mit ihm fiel. Seine linke Hand strahlte ein blaues Licht ab, das immer intensiver wurde.
    Gemeinsam stürzten sie dem Nest des Bösen entgegen. Das Fallen fühlte sich langsam an, wie im Traum, wie eine Schaumflocke im Wind. Seltsamerweise empfand Peter keine Angst.
    Fühlst du überhaupt noch irgendetwas?
    Er zählte nach. Trauer, Wut, Entschlossenheit, Ungewissheit, der Schmerz, alles zurücklassen zu müssen – alles da. Aber keine Angst mehr. Die Angst war eine unnütz gewordene Haut, die er abgestreift und hinter sich gelassen hatte. Alles war ganz klar und richtig. Peter fühlte sich umhüllt von Zuversicht und Hoffnung. Und dann war da noch ein anderes Gefühl, sehr stark. Liebe. Sie füllte ihn aus, ganz und gar, und für einen Moment dachte er, dass sie ihn für immer in diesem Weiß halten würde.
    Aber er fiel weiter, den Koffer fest umklammert. Irgendwo in der Nähe leuchtete die Hand seines zweiten Ichs. Immer heller. Sie überstrahlte bald das Weiß ringsum und erfüllte alles mit einem milchigen, blassblauen Licht. Und sie fielen weiter, immer weiter. Das Letzte, was Peter sah, war ein Blitz aus reinstem Blau, der ihn durchdrang, der alles erfasste und auflöste.
    Und überall war Licht.

EPILOG
    13. November 2376, Adam-Wüste, Novaroma
    D ie Nacht war kalt geworden, das Feuer heruntergebrannt, und genug Holz, um es wieder anzufachen, gab es nicht. Der alte Mann hüllte sich fest in die muffige Filzdecke, die er immer bei sich trug.
    »War eine Riesenimplosion«, sagte er und sah den neugierigen Jungen dabei ein. »Implosion, nicht Explosion, verstehst du? Genauso verheerend, nur anders herum. Ein gewaltiger Schlag, und das Pantheon und alles im Umkreis von zweihundert Metern wurden in das Loch gesaugt. Verschwanden darin wie nix und wurde zu Nichts zermalmt. Gleichzeitig strömte mit einem Knall Luft in das gewaltige Vakuum nach, das durch die Implosion entstand. Ich befand mich zwar nicht mehr im unmittelbaren Kernbereich der Implosion, aber der Luftdruck riss mich noch auf dem Corso Vittorio Emanuele II. von den Beinen, wirbelte mich mit dem Tesserakt herum und schleuderte mich quer über den Platz. Und das bei den Verbrennungen, die ich schon hatte. Ich brach mir die Hand und etliche Rippen. Aber ich überlebte auch das. Und mehr noch – ich bemerkte nach dem ersten Schrecken, dass der Tesserakt eine gewisse Wirkung auf mich hatte. Ich konnte fast zusehen, wie meine Brandwunden verheilten. Auch meine Knochenbrüche heilten bereits nach wenigen Tagen vollkommen. Und so ist es bis heute. Der Tesserakt achtet auf mich.«
    »Bist du … unsterblich?«, fragte der Junge.
    »Nein, bin ich nicht. Aber ich habe mehr Zeit von Gott bekommen als jeder andere von euch und all jene, die ich einst kannte und geliebt habe. Ich habe sie alle überlebt. Maria, ihre Söhne und deren Kinder und Enkel. Ich werde noch leben, wenn auch ihr alle schon tot seid, und eure Kinder und Enkel. Aber irgendwann werde auch ich sterben, daran kann selbst der Tesserakt nichts ändern.«
    Anselmo wickelte sich fester in seine Decke.
    »Es ist spät geworden. Aber ich bin ja auch schon fast fertig. Der Tesserakt war verschlossen, Peter Adam hatte die Bombe aus rotem Quecksilber gezündet und damit alle neun Amulette aktiviert. Wir hörten den Knall, aber in den ersten Stunden wussten wir nicht, was passiert war. Ob wir gerettet waren oder ob das Böse uns nun endgültig auslöschen würde. Wir konnten nur beten und hoffen, und das taten wir. Erst am nächsten Morgen, als wir
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