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Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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PX, einem jener unverwüstlichen alten Modelle, von denen auch das Kloster noch zwei besaß, steckte der Schlüssel. Als habe der alte Roller die ganze Zeit nur auf sie gewartet.
    Obwohl er seit Monaten nicht mehr gelaufen war, sprang der Zweitakter sofort an. Maria raffte ihr Habit und kurvte mit Vollgas aus dem Hof. Sie bog links in den Corso del Rinascimento ein, dann rechts in den Corso Vittorio Emanuele II., umkurvte ohne zu bremsen die Trümmer, Leichen und Pulks von Untoten, überquerte den Tiber und fuhr dann über die Via della Conciliazione direkt auf den Petersplatz zu. Der Platz wirkte noch voller als am Vorabend, immer mehr Menschen strömten aus den anliegenden Straßen auf den Platz zu, um den Untergang der Menschheit dort zu erwarten. Maria ließ die Vespa an den Kolonaden stehen und drängte sich durch die Menge, bahnte sich ihren Weg zum Trümmerberg mit dem großen Kreuz. Irgendjemand erkannte sie und rief ihren Namen. Bewegung kam in die Menge, ihr Name schlug Wellen wie ein Tropfen in einem stillen See. Die Menschen traten zur Seite, bildeten eine Gasse und machten ihr Platz. Niemand berührte sie. Aber sie skandierten nun ihren Namen, immer lauter.
    MARIA! … MARIA! … MARIA!
    Maria kletterte über den Wald aus Kreuzen den Trümmerberg hinauf, bis sie dicht unter dem großen Kreuz stand und über den Petersplatz blicken konnte, wo Tausende von Menschen ihren Namen riefen wie die allerletzte Hoffnung. In der Ferne konnte sie die Rauchsäule sehen, die vor dem Pantheon aufstieg und die Stelle markierte, wo gerade ihr Vater gestorben war. Maria keuchte noch vor Anstrengung. Sie wollte etwas sagen, aber die Stimme versagte ihr. Sie konnte nur weinen. Um Peter und um all die Menschen, die gestorben waren. Aber in diesem Moment vor allem um ihren Vater, dem sie in den vergangenen Wochen näher gewesen war als jemals zuvor in ihrem Leben. Eine Welle der Trauer, die erste von vielen die noch folgen würden, erschütterte ihren Körper. Ein Schmerz, als würde sie in der Mitte aufgerissen. Eine Wunde, zu groß, um je wieder zu verheilen. Und die Menschen auf dem Petersplatz sahen ihr schweigend dabei zu, wie sie auf die Knie sank und ihre Verzweiflung in Krämpfen herauspresste. Erst als sie wieder etwas zu Atem kam und den Kopf hob, nahm Maria, die Menschen unter sich wahr, die etwas von ihr erwarteten. Sie riss sich zusammen, erhob sich mühsam und breitete die Arme aus. Holte Luft, und in die Stille und das Rauschen des Regens hinein rief sie:
    »Lasset uns beten! Für alle, die gestorben sind. Für unsere Familien und Freunde und alle, die wir geliebt haben. Für all jene, die wir nicht retten konnten. Für all jene, die zu wandelnden Dämonen wurden. Für uns selbst, die wir überlebt haben. Aber vor allem – lasst uns für Peter Adam beten, dass er die Kraft habe, den Untergang vielleicht noch abzuwenden. Denn auch, wenn wir nun untergehen sollten – in dieser Stunde unseres Todes sind wir mit der ganzen Menschheit im Gebet vereint. Also lasst uns beten.«

LXVI
    22. Dezember 2012, Pantheon, Rom
    E s ging viel zu schnell. Peter konnte nur zusehen, wie sein zweites Ich abrutschte. Die zerbrochene Marmorplatte stürzte in die Tiefe, aber der andere Peter krallte sich mit seiner bionischen Hand an einem vorstehenden Stein fest und baumelte nun über dem Abgrund.
    »Nicht bewegen!«, rief Peter ihm zu und versuchte, sich flach auf den Sims zu legen. »Ganz ruhig, ich krieg dich!«
    »Vergiss es!«, keuchte der andere. »Du kannst mich noch nicht mal halten, geschweige denn auf den Sims ziehen.«
    »Halt die Klappe, ich versuch’s!«
    Vorsichtig schob er sich so weit vor, wie es nur ging, und streckte seine rechte Hand aus. Aber der andere war immer noch zu weit weg. Peter begriff, dass er recht hatte. Selbst, wenn es ihm gelingen sollte, seine Hand zu ergreifen, würde er schon beim Versuch, ihn hinaufzuziehen, das Gleichgewicht verlieren und sie beide in die Tiefe reißen.
    »Verdammte Scheiße! Und was jetzt?«
    »Bleib ruhig!«, rief ihm der andere zu. »Du … musst den Tesserakt in Sicherheit bringen.«
    Peter wollte etwas einwenden, doch in diesem Augenblick erschütterte eine Explosion von draußen das Gebäude. Der Boden zitterte, und Peters zweites Ich pendelte bedrohlich an der Kante. Gleichzeitig sah Peter eine schwarze Wolke über dem Opaion aufsteigen.
    »Verdammt, was ist da los?«, schrie der andere am Abgrund.
    Peter überlegte fieberhaft, was er tun konnte. Welche
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