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Apocalypsis 3.07 (DEU): Wandlung. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.07 (DEU): Wandlung. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.07 (DEU): Wandlung. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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traumatischen Schockzustand diagnostiziert hätte, und hielt den Tesserakt auf dem Schoß fest. Als er Peter und Nikolas sah, stand er auf und schleppte das schwere Kreuz aus der Kirche. Wie einen Schatz, den er nie wieder hergeben würde.
    Der Lichteinfall aus den hohen Kirchenfenstern hatte sich nicht verändert. Auch vor der Kirche wirkte alles genauso wie vorhin. Der kleine arabische Ort war immer noch dabei aufzuwachen. Von dem gegenüberliegenden Lokal duftete es immer noch nach Kaffee und nach frischem Brot. Als wären sie keine Sekunde fort gewesen. Peter überlegte fieberhaft, was er nun tun sollte. Weglaufen? Die Welt warnen, dass der Untergang kurz bevorstehe?
    Viel Glück! Sie werden dich in die nächste Psychiatrie stecken.
    »Öffne den Wagen«, sagte Raymond zu Nikolas. Mit seinen steifen Trippelschritten trug er den Tesserakt zu dem Mietwagen, den Nikolas am Straßenrand geparkt hatte.
    Wie ist Raymond eigentlich hierhergekommen?
    Raymond legte den Hyperwürfel im Kofferraum ab wie ein antikes Schnäppchen vom Flohmarkt. Dann setzte er sich auf die Beifahrerseite.
    »Kommt.«
    Peter trat an den Wagen heran. »Du brauchst uns doch nicht mehr. Lass Maya frei und lass mich gehen.«
    »Wir sind noch nicht fertig«, erklärte Raymond. »Steigt ein.«
    Peter stöhnte. Er dachte an das Papierchen in seiner Jackentasche und sah hinüber zu dem Humuslokal.
    »Ich will da drüben erst was frühstücken.«
    Nikolas und Raymond sahen ihn verwundert an. »Jetzt?«
    »Ja, jetzt, verdammt! Ich sterbe vor Hunger.«
    Raymond wirkte plötzlich misstrauisch. »Nein.«
    »Hör mal, du widerliche kleine Ausgeburt der Hölle«, schrie Peter ihn an und trat gegen die Beifahrertür. »Du hast mein Leben zerstört. Du hältst meine Tochter gefangen. Ich hab dir den Tesserakt geöffnet, und die Welt wird untergehen. Aber vorher will ich was essen! Ich bin ein Mensch! Ich bin verzweifelt, wütend, erschöpft, zu Tode verängstigt und ich habe Hunger. Ich will einen Kaffee, und ich muss pissen. Dafür wird ja wohl noch Zeit sein, oder?«
    Raymond wechselte einen Blick mit Nikolas. Sein Bruder zuckte mit den Achseln.
    »Kaffee wäre nicht schlecht.«
    Raymond dachte kurz nach. »Geht«, sagte er schließlich. »Eine halbe Stunde.«
    »Hast du Geld dabei?«, fragte Peter, als sie das Lokal betraten. Nikolas nickte. Sie nahmen einen Tisch im hinteren Teil des Lokals, weit genug vom Eingang entfernt, sodass Raymond sie nicht sehen konnte. Als Peter von der Toilette zurückkam, stand dampfender arabischer Kaffee in einer Kupferkanne auf dem Tisch, frisches Brot und ein Teller mit Humus, Labane, getrockneten Feigen und Honig. Jetzt erst merkte Peter, dass er tatsächlich hungrig war, und langte nach dem Brot und der Humusschale.
    »Also, sag schon«, sagte Nikolas gereizt. »Oder ging’s wirklich nur ums Essen?«
    »Was passiert jetzt weiter?«, fragte Peter zwischen zwei Bissen.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Die Welt geht immer noch nicht unter.«
    »Sie wird.«
    »Und das findest du ganz in Ordnung?«
    Nikolas aß nichts, trank nur Kaffee. Der Kaffee war stark und süß und schmeckte nach Kardamom. Peter bestellte gleich die nächste Kanne.
    »Du musst mir vertrauen, Peter.«
    »Du bist ein Mörder.«
    »Die Dinge sind oft nicht so, wie sie aussehen.«
    »Ach ja? Soll das heißen, wir träumen das alles nur, und gleich wache ich neben Ellen in Grinnell auf und alles ist so wie immer? Oder es geht von vorne los?«
    »Vertrau mir einfach, Peter.«
    »Das sagst du dauernd. Und dann erschießt du jemanden. Oder lässt mich die Büchse der Pandora öffnen. Klar. Da vertrau ich dir doch gern.«
    »Denk an Maya.«
    »Glaubst du wirklich, dass Raymond uns und Maya je gehen lassen wird? Sei nicht naiv! Sobald er uns nicht mehr braucht, wird er uns töten.«
    Nikolas blinzelte in die Richtung, wo irgendwo der Wagen mit Raymond stand.
    »Du hast Angst, Niko. Das ist schon mal ein Anfang.«
    »Nicht um mich. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen.« Er zählte Geld ab, legte es auf den Tisch und erhob sich. »Es ist Zeit, wir müssen gehen.«
    »Warte.« Peter zog das knittrige, mehrfach gefaltete Papierchen aus der Jackentasche, glättete es und legte es auf den Tisch. Beide starrten einen Augenblick auf die kurze Nachricht.
    »Was ist das?«, fragte Nikolas.
    »Hat mir Bar-Kleophas vorhin gegeben.«
    Die Nachricht war auf die Rückseite eines Kassenbons aus genau dem Hummuslokal geschrieben worden, in dem sie gerade saßen. Eine kurze Nachricht,
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