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Apocalypsis 3.07 (DEU): Wandlung. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.07 (DEU): Wandlung. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.07 (DEU): Wandlung. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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reagierte das Lesegerät nicht auf seine Karte. Unter Verwünschungen gegen die Carsharing-Firma startete Anselmo den Reservierungsprozess erneut. Beim dritten Mal schließlich klackte die Zentralverriegelung. Laurenz wollte sich sofort ans Steuer setzen, doch Pater Anselmo hielt ihn zurück.
    »Ich fahre.«
    »Und wieso das auf einmal?«
    »Wegen der Versicherung.«
    »Wegen … was? Sind Sie verrückt? Ich glaube wir haben gerade andere Probleme als Ihre Scheißversicherung!«
    »Und außerdem«, fuhr Anselmo ungerührt fort, »sollten Sie besser unsichtbar bleiben. Legen Sie sich auf den Rücksitz.«
    Laurenz wollte noch etwas sagen, aber Anselmo ließ ihn diesmal gar nicht erst zu Wort kommen. »Vertrauen Sie mir, Meister.«
    Die Retourkutsche für seine eigene Bemerkung vorhin, zeigte Laurenz, dass Anselmo nicht mehr unter Schock stand. Er sah ein, dass der Jesuit recht hatte. Für Laurenz’ Empfinden fuhr Pater Anselmo allerdings enervierend langsam, schaltete ruckelig, bremste zu oft und zu vorsichtig und hupte zu wenig. Laurenz begann, ihn zu hassen. Unbequem auf dem Rücksitz zusammengekrümmt, rechnete er jeden Moment mit dem nächsten Aufprall. Bis Anselmo nach einer gefühlten Ewigkeit anhielt und den Motor abstellte.
    »Wir sind da.«

XXXIV
    25. August 2013, Abu Ghosh, Israel
    R aymond hatte es plötzlich eilig.
    »Wir gehen«, sagte er mit seiner hohen Kinderstimme und wandte sich von der Stele ab in die Richtung, wo irgendwo im alles überstrahlenden Licht die Kuppelwand sein musste.
    Peter reagierte nicht, starrte den entfalteten Tesserakt, die geöffnete Büchse der Pandora, nur fassungslos an. Das Kribbeln und leichte Brennen von vorhin war verschwunden. Peter spürte nur noch das Gewicht des Tesserakts, aber ansonsten keine Veränderung. Weder an sich noch irgendwo im Raum. Vielleicht, dachte er kurz, war das alles nur ein Trick mit Pandoras Büchse. Eine Art Ablenkung. Eine falsche Fährte. Eine Falle.
    Nikolas stieß ihn an. »Komm.«
    »Die beiden kommen mit.« Peter machte eine Kopfbewegung hinüber zu Maria und Bar-Kleophas, die das klobige Kreuz in Peters Händen ebenfalls anstarrten.
    »Sie müssen bleiben.«
    »Nein, das haben wir anders besprochen.«
    »Nein«, sagte Raymond kühl. »Sie bleiben.«
    Er zog eines der beiden Amulette aus der Hosentasche, drückte es an die Wand der Kuppel, wo sich sofort wieder eine Öffnung aus blauem Licht bildete.
    Peter sah Maria an, wartete, ob sie etwas sagen würde. Aber sie erwiderte seinen Blick nur schweigend, als sei ohnehin schon alles gesagt, und alles Weitere liege nun bei ihm.
    »Dann bleibe ich auch.«
    »Denk an Maya«, warnte ihn Nikolas leise.
    »Weißt du, was ich glaube, Niko? Ich glaube, dass ich genau hier Maya näher bin als irgendwo sonst. Ich bleibe.«
    Peter sah Raymond an, der schweigend und nun etwas ungeduldig an der geöffneten Pforte wartete und Nikolas zunickte.
    »Wie du willst.« Nikolas nahm ihm den Tesserakt ab. »Tut mir leid.« Er wandte sich um und folgte Raymond.
    Peter sah ihm nach. Rührte sich nicht, kam nicht vom Fleck.
    Das ist nicht real hier. Das ist ein Traum.
    Aber die Berührung war real, ganz und gar wirklich. Peter zuckte zusammen, als Maria seine Hand nahm.
    »Geh mit ihnen«, sagte sie. »Rette deine Tochter.«
    »Bis dahin seid ihr längst tot. Ihr habt kein Wasser, keine Vorräte. Ihr werdet ersticken.«
    Maria schüttelte sanft den Kopf und kam ganz nah an sein Ohr heran. »Keine Sorge, Shimon hat noch ein Amulett«, flüsterte sie. »Sobald ihr gegangen seid, kehren wir wieder in unsere Zeit zurück.«
    Sie nahm jetzt auch seine andere Hand. Hielt ihn ganz fest, beugte sich etwas vor und küsste ihn, sanft und flüchtig.
    »Rette deine Tochter«, flüsterte sie. »Versuch, das Schlimmste zu verhindern. Du bist der Einzige, der das kann.«
    Sie ließ ihn los und trat einen Schritt zurück, sah ihn aber weiterhin an. »Ich liebe dich«, sagte sie mit fester, klarer Stimme.
    Ich liebe dich auch, Maria.
    »Sie müssen jetzt gehen", sagte Bar-Kleophas. »Viel Glück, Mr. Adam.«
    Ohne ein weiteres Wort wandte Peter sich um. Die Pforte schloss sich bereits wieder. Peter beeilte sich und trat durch das blaue Licht, das gleich darauf hinter ihm erlosch.
    Nikolas wartete im Dunkeln auf ihn.
    »Wo ist der Tesserakt?«, fragte Peter.
    »Raymond hat ihn.«
    Der Junge erwartete sie oben in der gleichen Kirchenbank wie zuvor, mit diesem ausdruckslosen, unbewegten Gesicht, bei dem jeder Kinderpsychologe einen
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