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Apocalypsis 3.07 (DEU): Wandlung. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.07 (DEU): Wandlung. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.07 (DEU): Wandlung. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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endlose Finsternis der Archonten hier enden würde.
    »Du bist mein Leib«, sagte der Junge und schaltete das Beatmungsgerät ab. »Lass uns gehen, Vater.«

XXXVI
    26. August 2013, Jordanien
    W ohin fahren wir?«
    »Zu einem Flugplatz in Jordanien.«
    »Und dann?«
    »Weiß ich nicht. … Raymond, wo fahren wir hin?«
    »Zu Maya.«
    »Wo ist sie?«
    Er antwortete nicht mehr. Peter brachte auch die Kraft nicht mehr auf, nachzuhaken. Etwas veränderte sich in ihm. Seit er den Tesserakt geöffnet hatte, konnte Peter spüren, wie sich Etwas in ihm ausbreitete, wie Kondenswasser an den Innenseiten seines Körpers niederschlug und von dort unaufhaltsam zur Oberfläche drängte. Die ersten äußerlichen Anzeichen entdeckte er, als sie östlich von Jericho die Allenby-Brücke nach Jordanien überquerten. Ein beständiges Jucken auf dem Handrücken machte ihn auf eine Hautveränderung aufmerksam, ein weißlicher Ausschlag, der beim Kratzen nässte. In der nächsten Stunde breitete sich der Ausschlag rasch über die ganze Hand aus und wanderte dann den Arm hinauf. Ein Jucken an den Fußgelenken wie sonst nur nach Mückenstichen signalisierte ihm, dass es sich auch von den Füßen die Beine hinauf arbeitete. Als er sich verstohlen zu Nikolas vorbeugte, der den Wagen fuhr, sah er den Ausschlag auch bei ihm. Nur Raymond, der stoisch und steif wie immer auf dem Beifahrerseite saß, schien nicht betroffen zu sein.
    Peter merkte, dass er schwitzte. Wenn er sich den Schweiß mit einem Taschentuch von der Stirn wischte, klebte eine weißliche Schmiere im Stoff. Er versuchte, ruhig zu bleiben, sich nichts anmerken zu lassen. Bis die Kopfschmerzen kamen, und mit ihnen die Übelkeit.
    »Fahr mal rechts ran«, ächzte Peter. Als der Wagen endlich anhielt, riss er die Tür auf und übergab sich auf die Straße. Das Erbrochene war weiß.
    »Was passiert da mit uns?«
    »Wir werden sein Fleisch und Blut«, sagte Nikolas ruhig.
    »Was redest du da für einen Scheiß? Wir sind krank! Merkst du das nicht?«
    »Es wird euch bald besser gehen«, sagte Raymond, der Peter interessiert beobachtete. »Wir müssen uns beeilen.«
    Peter glaubte ihm kein Wort.
    Aber welche Wahl bleibt dir schon, hier in der Wüste?
    Nikolas schien es trotz des Ausschlags nicht ganz so schlecht zu gehen. Er fuhr den Wagen weiter durch die Wüste, während Peter sich stöhnend auf dem Rücksitz zusammenkauerte und versuchte, gegen die Übelkeit und die Schmerzen anzuatmen. Jedes Schlagloch, jede Kurve wurde zur Qual. Sein Bewusstsein trübte sich ein, verklumpte zu einer zähen, schmerzenden Masse.
    Nach einer schieren Ewigkeit erreichten sie ein kleines Flugfeld mitten in der Wüste, auf dem ein Privatjet wartete, den Peter nur noch verschwommen wahrnahm. Er sah aber, dass es jetzt auch Nikolas schlecht ging. Schwitzend und keuchend saß er am Steuer, kaum noch fähig, den Wagen zu verlassen. Vom Flugzeug liefen ihnen drei Männer in weißen Schutzoveralls entgegen, einer trug einen Metallkoffer. Auf eine kurze Anweisung von Raymond hin holten zwei der Männer den Tesserakt aus dem Kofferraum und trugen ihn zum Flugzeug. Der dritte öffnete seinen Metallkoffer. Nikolas übergab sich im Wagen.
    »Er zuerst«, hörte Peter Raymond dicht neben sich. Der Mann im Overall rollte Peters Hemdärmel auf und stach ihm eine Nadel in den Arm. Peter spürte, wie etwas aus ihm herausfloss. Unaufhaltsam. Dann spürte er etwas in sich hineinfließen. Eiskalt. Eine Kälte, die rasch seinen ganzen Körper erfasste – aber immerhin die Schmerzen zu verdrängen schien. Als er den Kopf etwas aufrichtete, konnte er sehen, dass der Mann im Overall auch Nikolas nun mehrere Röhrchen mit Blut abzapfte und ihm dann etwas spritzte. Die Röhrchen mit dem Blut verschwanden in dem Metallkoffer.
    »Wir warten noch einen Moment«, sagte Raymond.
    Was auch immer sie ihm gespritzt hatten – Peter spürte, dass sich der Schmerz, der Juckreiz und auch die Übelkeit endlich legten.
    »Kannst du aufstehen?« Raymonds Stimme.
    »Glaube ja.«
    »Nehmt meine Hand«, sagte Raymond.
    Peter fühlte sich wie betrunken. Widerspruchslos ergriffen er und Nikolas Raymonds Hand. Sie ließen sich wankend von ihm zum Flugzeug führen. Wie ein betrunkener Vater und sein Spiegelbild, dachte Peter, der von seinem Sohn zurück nach Hause gebracht wird.
    Diesen Gedanken fand er irgendwie komisch. Er fand auch den Piloten komisch, der Raymond mit einer Verbeugung begrüßte.
    Die nächsten drei Stunden verbrachte Peter
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