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Apocalypsis 3.06 (DEU): Tesserakt. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.06 (DEU): Tesserakt. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.06 (DEU): Tesserakt. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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Menschen, Heiligkeit. Das werden wir nicht schaffen.«
    »Und was wäre Ihr Vorschlag, Mr. Nakashima?«
    »Wenn wir nicht alle retten können, dann wenigstens einen repräsentativen Teil. Das ist doch schließlich der Gedanke einer Arche, nicht wahr?«
    Laurenz hatte es erwartet. »Und von welchem Teil der Welt sprechen wir?«
    »New York City«, erklärte Nakashima ohne Zögern. »Kein Ort der Welt ballt mehr Ethnien auf engstem Raum zusammen als diese Stadt.«
    »Zehn Millionen Menschen!«, rief Laurenz aus. »Das ist nichts!«
    »Im Gegenteil, das ist immer noch besser als nichts«, widersprach Nakashima. »Mit einer Art Schluckimpfung wäre das durchaus machbar.«
    »Schluckimpfung?«
    »Nakashima Industries kontrolliert über achtzig Prozent der weltweiten Mineralwasser- und Softdrinkproduktion. Ich will es so sagen: Neunundneunzig Prozent aller Amerikaner trinken am Tag wenigstens eines unserer Produkte. Sobald wir einen geeigneten Impfstoff haben, können wir loslegen.«
    »Selbst, wenn es möglich wäre, Menschen durch eine … Schluckimpfung vor der Auslöschung durch die Mächte des Bösen zu schützen, wäre das vollkommen inakzeptabel«, erklärte Laurenz. »Wir müssen alles daransetzen, die ganze Menschheit zu retten.«
    Nakashima blieb ungerührt. »Nein. Das ist unrealistisch. Falls wir es überhaupt schaffen, rechtzeitig einen Impfstoff zu entwickeln, dann müssen wir eine Auswahl treffen. Ich verstehe, dass Ihnen zehn Millionen Menschen zu wenig sind. Ich wiederhole: Falls wir in der Lage sind, ausreichend Impfstoff herzustellen, dann müssen wir uns auf ausgewählte Ballungszentren konzentrieren. Die Metropolen.«
    Er blickte auf eine Liste, die er offenbar vorbereitet hatte. »New York, Tokio, Seoul, Mexiko-Stadt, Mumbai, Delhi, São Paulo, Kairo, London, Shanghai, Jakarta, Moskau, Buenos Aires, Istanbul, Bangkok, Beijing, Teheran, Kinshasa-Brazzaville – um nur die wichtigsten zu nennen. Das sind annähernd dreihundert Millionen Menschen.«
    Laurenz schüttelte entschieden den Kopf. »Wir müssen alle retten.«
    Nakashima blickte Laurenz durch die Kamera direkt an. Seine Stimme klang nun kühl.
    »Ich ver handle auch nicht, Heiligkeit. Ich handle. Notfalls auch ohne Sie.«
    »Ohne mich und das Buch Dzyan kommen Sie nicht weit, das wissen Sie.«
    »Sehen Sie, Heiligkeit. Ich will offen sein – ja, ich brauche Sie. Sie mögen sich für einen großen Führer der Menschheit halten, aber für mich sind Sie nur ein prominentes Aushängeschild. Ich allein habe die Mittel, um die Menschheit zu retten. Und jetzt kommen Sie mir nicht mit dem lächerlichen Vermögen des Opus Dei. Aus meiner Perspektive ist eine drastische Reduzierung der Weltbevölkerung nicht unbedingt etwas Schlechtes. Die Ressourcen werden knapp. Wir hätten die Chance, ganz neu anzufangen. Denken Sie an die Pest. Nach ähnlichen Katastrophen hat die Menschheit jedes Mal einen großen Schritt nach vorne gemacht.«
    Laurenz lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.
    »So kommen wir nicht weiter, Mr. Nakashima. Unter diesen Umständen werden wir unsere Zusammenarbeit leider einstellen müssen.«
    »Dann muss ich noch deutlicher werden, Heiligkeit«, sagte Nakashima mit seiner unverändert sanften Stimme. »Sie werden mir das Buch Dzyan übergeben. Sie werden es noch heute einem meiner Leute übergeben.«
    »Nein.«
    Nakashima verzog bedauernd das Gesicht.
    »Dann werden Sie Frau Eichner leider nicht wiedersehen.«
    »Sie miese Ratte!«, presste Laurenz hervor. »Das werden Sie nicht tun. Wenn Sie ihr nur ein Haar krümmen, bringe ich Sie um.«
    Die Kummerfalten in Nakashimas Gesicht wurden tiefer. Er schüttelte den Kopf wie über eine sehr dumme Antwort.
    »Und das aus dem Mund eines Papstes.«
    »Ich habe Ihnen auf Oak Island das Leben gerettet, schon vergessen?«
    »Wie könnte ich! Und ich bin Ihnen zutiefst dankbar dafür. Aber ich bin Geschäftsmann, und ich glaube nicht an irgendeinen Gott. Genau aus diesem Grund kann ich die Welt nicht Ihnen oder irgendeinem okkulten Orden überlassen. Sie werden mir also noch heute das Buch Dzyan aushändigen und sich auch zukünftig exakt an meine Anweisungen halten. Haben Sie das verstanden?«
    Laurenz antwortete nicht, starrte den Japaner nur an und versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren. Ja, er hatte verstanden. Er nickte.
    Nachdem der Bildschirm erloschen war, blieb er noch lange vor dem Computer sitzen und wägte seine Optionen ab. Viele waren es nicht. Aber er besaß immerhin
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