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Antrag nach Mitternacht

Antrag nach Mitternacht

Titel: Antrag nach Mitternacht
Autoren: C Camp
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vom Vater ihres Kindes nie erhalten hatte.
    Rochford hob sie hoch und setzte sich mit ihr in den Sessel am Fenster. Lange Zeit saßen sie schweigend da, von Bedauern erfüllt, in Gedanken und Erinnerungen versunken. Schließlich erhob sie sich und wischte die Tränen weg, die ihr über die Wangen gelaufen waren.
    „Weißt du das ganz sicher?“, fragte er.
    Sie nickte. „Ich … ich habe ein ungeborenes Kind verloren, und der Arzt sagte mir, ich würde wahrscheinlich nie wieder ein Kind zur Welt bringen können. Er hatte recht. Ich bin danach nie mehr schwanger geworden.“ Sie lächelte ihn flüchtig an und kletterte von seinem Schoß. „Jetzt weißt du es.“
    „Ich weiß jetzt, dass du dich jahrelang mit großer Trauer abgeplagt hast“, erwiderte er behutsam und stand ebenfalls auf. „Aber ist das der Grund, weshalb du dich weigerst, mich zu heiraten?“
    „Ja, natürlich!“ Abrupt drehte sie sich zu ihm um. „Der Duke of Rochford kann keine Frau heiraten, die ihm keine Kinder schenken kann. Du musst einen Erben zeugen. Das ist deine Pflicht und deine Verantwortung gegenüber deinem Namen, deiner Familie.“
    „Erzähl mir bitte nicht, was meine Pflicht ist“, konterte er gereizt. „Ich habe damit mein ganzes Leben zugebracht. Seit ich achtzehn bin, gebe ich mein Äußerstes, um dem Namen gerecht zu werden, um ihn nicht zu beschmutzen und um ihn nicht anderweitig zu schädigen. Ich habe sogar versucht, unseren Ruf noch zu verbessern. Aber ich werde nicht mein Leben auf dem Altar der Rochfords opfern. Ich bin mehr als nur der Duke of Rochford. Ich bin Sinclair Lilles, und ich heirate die Frau, die ich heiraten möchte – ich heirate nicht für meine Familie, meinen Namen oder für mein Vermögen, sondern ganz allein für mich ! Du bist die Frau, mit der ich mein Leben teilen möchte. Du bist diejenige, die ich liebe.“
    Francesca sah ihn einen Moment lang verdutzt an. „Du … du liebst mich?“
    Er reagierte mit einem verwunderten Blick. „Selbstverständlich liebe ich dich. Reden wir nicht die ganze Zeit genau darüber? Ich liebe dich. Und ich will dich heiraten.“
    Mit einem Mal wurden ihre Knie weich, und sie musste zum Sessel zurückkehren und sich setzen. „Ich … aber … das hast du mir nie gesagt.“
    „Ich habe es dir nie gesagt?“, fragte er ungläubig. „Ich habe dich gebeten, meine Frau zu werden. Ich habe dich sogar dreimal darum gebeten! Aus welchem anderen Grund sollte ich das machen?“
    „Weil meine Familie alt ist und gute Verbindungen hat. Ich wäre eine akzeptable Braut. Das waren die Dinge, die du mir erklärst hast, als du das erste Mal um meine Hand angehalten hast. Du hast davon gesprochen, dass es richtig und vertretbar ist, wenn wir beide heiraten. Weil wir uns so gut kennen und unsere Familien …“
    „Ich versuchte, dich zu überzeugen, nicht mich selbst“, stellte er klar. „Ich wusste, ich wollte dich heiraten, und das hatte überhaupt nichts mit deiner Familie zu tun.“
    „Du hast mich begehrt, was ich verstehen kann. Mir ist bewusst, dass mein Gesicht und mein Körper für einen Mann gefällig anzusehen sind.“
    „Für mich bist du mehr als nur gefällig anzusehen. Das war schon immer so. Als ich dich damals an Weihnachten in meinem Haus tanzen sah, als du zum ersten Mal das Haar hochgesteckt und einen langen Rock trugst, da war ich völlig von dir verzaubert. An dem Tag verlor ich mein Herz an dich. Francesca, ich verzehre mich nach dir. Ich komme mir wieder vor wie ein Schuljunge. Wenn du einen Raum betrittst, wird mir ganz anders.“
    „Ist das wahr?“ Sie legte den Kopf schräg und lächelte erfreut. „Aber als wir verlobt waren, da … da hast du mich so gut wie gar nicht geküsst.“
    Er stöhnte auf. „Mein Gott, Francesca! Du wärst achtzehn, du hattest gerade erst die Schule hinter dir. Hast du gedacht, ich würde über dich herfallen?“
    „Nein, natürlich nicht. Aber … ich dachte nicht, dass du mich liebst.“
    „Du bist so unmöglich. Manchmal möchte ich dich einfach nur packen und schütteln. Ich hatte versucht, den Gentleman zu spielen, auch wenn mir das in deiner Gegenwart kaum gelingen wollte.“ Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen. „Ich lag nachts wach und konnte nur an dich denken. Meine Lust war stärker als der Schlaf. Das ist noch heute so.“
    „Aber … Lust hat nichts mit Liebe zu tun.“
    „Das bloße Verlangen überlebt nicht fünfzehn Jahre lang. So lange liebe ich dich schon. Ganz egal, wie sehr ich
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