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Anna, 13, (un)verliebt

Anna, 13, (un)verliebt

Titel: Anna, 13, (un)verliebt
Autoren: Sibylle Rieckhof
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begeistert. »Dicht zusammen, zwei Hände berühren sich. Die linke Hand der Mädchen liegt auf der Schulter des Jungen. Die rechte Hand des Jungen umfasst die Taille des Mädchens.«
    Das gab schon mal ordentlich Chaos.
    »Taille ist da, wo der Gürtel sitzt, nicht tiefer!«, rief Sven.
    Lilly kicherte und schob Johns Hand nach oben.
    »Die Mädchen starten mit rechts, aber sonst haben sie nichts zu sagen. Beim Tanzen führt immer der Mann!«
    Ein glückliches Lächeln huschte über Johns Gesicht; das gefiel dem alten Macho!
    Dann haben wir zwei Stunden lang geübt. Links-tap, rechts-tap, stop. Links-tap, rechts-tap, stop. Und so weiter.
    Also eins muss ich sagen: Der ganze Hype, den Zoe und die anderen ums Tanzen machen, ist echt übertrieben. Das ist harte Arbeit! Aber es macht Spaß.
    Till war nicht schlecht. Er hat Rhythmusgefühl und kennt den Unterschied zwischen links und rechts, das konnte man bei manchen anderen nicht so genau erkennen. Dass er einen halben Kopf kleiner ist als ich, war auch nicht schlimm. Nur bei der Drehung hat er versagt. Ich landete anschließend nie in seinen Armen, er war immer schon weitergetanzt. Dafür polterte ich einmal gegen Hendrik.
    »Oh, Entschuldigung!«, hab ich gerufen, aber das hat er gar nicht gehört. Er starrte verbissen auf seine Füße und zählte laut mit: »Eins-tap, zwei-tap …« Auf dem Fußballplatz macht Hendrik bestimmt eine bessere Figur.
    Tante Bine hat eben angerufen. Sie wollte mal hören, wie es mir gefällt.
    »Super!«, habe ich ihr gesagt. Und dass ich mich schon auf die nächste Stunde freue, dann lernen wir den Discofox.
    Eins tue ich aber garantiert nicht: mit John zwischendurch üben. Erstens bewegt er sich wie ein Trampeltier und zweitens ist das Lillys Job. Jeder ist schließlich für sein Glück selbst verantwortlich.

Montag, 31. März
    Kim-Kathrin, Zoe und Paula wollten heute alles wissen. Ob wir auch bei Sven sind? Ob wir ihn auch so süß finden? Ob er immer noch so coole Musik spielt?
    Ja. Nein. Ja.
    »Wir machen demnächst den Fortgeschrittenen-Kurs«, erklärte Zoe. »Da geht’s dann richtig zur Sache. Da treffen sich nur die Besten.«
    Zoe ist eine dumme Angeberin. Immer will sie was Besonderes sein, das nervt.
    Lilly sagte: »Stell dir vor: Anna und ich machen anschließend Hip-Hop, das ist nur was für die Allerbesten.«
    Lilly ist echt cool! Sie wird niemals abgeknabberte Fingernägel haben. Meine haben die letzten Wochen nicht so gut überstanden. Aber ich habe ein Ziel: Zum Abschlussball trage ich ein wunderschönes Kleid und türkis lackierte Superkrallen!
    Melissa hat in der Pause erzählt, dass Hendrik nach München zurückgeht, in ein Sportinternat. Das war schon lange sein Wunsch und jetzt hat es endlich geklappt.
    »Bist du traurig?«, fragte Lilly Melissa.
    »Na klar! Aber wir können uns ja ganz oft besuchen.«
    »Und du?«, fragte Lilly mich leise.
    Ich – traurig? QUATSCH !
    Oder wenn, dann nur ein kleines bisschen. Aber eigentlich ist es besser so. In der FANCY stand, wenn ein Junge in eine andere verliebt ist, soll man die Finger von ihm lassen, sonst gibt’s nur Herzschmerz. Und Hendrik hat sogar zwei große Lieben: das Mädchen in München und den Fußball.
    Also tschüs, Hendrik, viel Spaß in München!
    Immerhin muss ich jetzt nicht mehr gucken, ob mein Brief endlich abgedruckt ist. Manche Sachen erledigen sich von selbst, sagt John immer.
    Stimmt.
Montagabend
    Es gab noch zwei Überraschungen:
Zum Abendessen gab’s Gemüselasagne. Na bitte, es geht doch!
In den Sommerferien fliegen wir nach Mallorca. Papa lädt uns alle ein, Lilly inklusive. »Damit wir den Stress vergessen und wieder richtig fröhlich sind!«, hat er gesagt.
    Malle – wie geil! Endlich mal nicht Dänemark. Ich muss es Lilly gleich sagen, es ist ja gar nicht mehr lange hin.
    »Es gibt nur noch ein Problem«, meinte Papa. »Was machen wir dann mit der Katzenfamilie?«
    Über Mams Gesicht huschte ein Lächeln. »Die nimmt Bine in Pflege. Sie macht den Kindern ja immer gern eine Freude!«
    Überhaupt – meine Kätzchen! Oder besser: Fleckis Kinder. Sie sind jetzt so groß wie kleine Ratten und John behauptet, sie sehen auch so aus. Typisch! Der ist nicht glücklich, wenn er nicht irgendwelchen Mist erzählen kann. Dabei hab ich gestern meinen Bruder doch tatsächlich dabei beobachtet, wie er die kleine Schwarze ganz lieb gestreichelt und dabei gebrummt hat: »Für mich heißt du Maradonna!«
    Das fand ich süß! Aber ich sag es ihm nicht.
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