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Anna, 13, (un)verliebt

Anna, 13, (un)verliebt

Titel: Anna, 13, (un)verliebt
Autoren: Sibylle Rieckhof
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nicht, du weißt schon, warum.«
    Jaja, ich weiß! Vielleicht können wir das jetzt langsam mal vergessen.
    Melissa hat sich gefreut, dass Lilly ausgerechnet zu ihr gekommen ist. Und sie war auch der Meinung, dass man Lillys Leute mal richtig ärgern sollte. Lilly hätte tagelang da wohnen können; Melissa und Hendrik hätten nichts verraten.
    »He, die Polizei hat nach dir gesucht!«
    »Ach Quatsch!«, meinte Lilly. »Die fangen erst nach 24 Stunden an zu suchen. Sie haben gesagt, so schnell geht hier keiner verloren. Die meisten Mädchen gehen nur mal auf die Piste und sind nach ein paar Stunden wieder da. Aber ich möchte zu gerne wissen, woher Mama wusste, wo ich bin.«
    »Von mir«, habe ich gesagt.
    »Und woher wusstest du das?«
    »Weil ich dich kenne!«
    Das muss reichen als Erklärung. Sie muss ja nicht alles wissen.
    Irgendwie ist das alles noch kein richtiges Happy End.
    Lilly ist froh, dass sie sich wieder mit ihrer Mutter vertragen hat. Und Klaus hat sich tausendmal entschuldigt.
    Trotzdem: Es gibt noch offene Fragen.
    Darf Klaus nun bleiben oder nicht?
    Und ist Lilly nun in Hendrik verliebt oder nicht?
    Wir klären das später. Lilly ist wieder da, das ist erst mal die Hauptsache.
    Till hat grade angerufen; er will wissen, was er morgen anziehen soll, sein Kommunionsanzug sei ein bisschen zu klein.
    »Um Gottes willen – mach keinen Scheiß!«, hab ich gesagt.
    Anzug geht gar nicht! Locker-lässig-trendy soll er aussehen.
    »Trendy? Geht vielleicht auch locker-lässig-normal?«
    Von mir aus! Er soll mich bloß nicht blamieren, das ist mein einziger Wunsch.

Samstag, 29. März
    In zwei Stunden geht es los!
    Lilly und ich haben uns zurechtgemacht. Ich trage Minirock und Top, Lilly knallenge Jeans mit Glitzersternen am Po.
    Sie hat von Patti Make-up mitgebracht und wir haben uns geschminkt. Von wegen Schlupflider, meine liebe Paula! Der blaue Lidschatten sieht total cool aus und meine Brille verstärkt das noch. Lilly hat sich pinke Hot Lips gemalt und die sehen toll zu ihrer Zahnspange aus.
    Zeit zum Reden hatten wir auch. Das mit Klaus hat mir keine Ruhe gelassen.
    Lilly druckste ein bisschen rum.
    »Naja … ich habe es mir noch mal überlegt. Er repariert verstopfte Klos. Er holt morgens Brötchen. Er macht Mama gute Laune. Und er spendiert uns den Hip-Hop-Kursus, hat er gesagt.«
    » WAS ?!«
    »Klaus ist selber begeisterter Tänzer. Er sagt, wenn wir zur Tanzschule gehen, machen wir jedenfalls keinen Blödsinn.«
    Stimmt! 4:0 für Klaus. Er kann bleiben, wenn er sich anständig benimmt, haben Lilly und ich entschieden. Wenn nicht, sehen wir weiter.
    »Und bist du nun in Hendrik verliebt?«, fragte ich vorsichtig.
    Lilly schüttelte energisch den Kopf.
    »Der hat ’ne Freundin in München, in die ist er voll verknallt. Und er ist treu wie ein Cockerspaniel, das merkt man. Also selbst wenn ich wollte: keine Chance!« Dann sagte Lilly noch: »Aber Melissa und Hendrik sind wirklich total in Ordnung. Die hätten mich niemals verraten, das haben beide geschworen.«
    Aha! Dann haben Hendrik und ich von jetzt an ein kleines Geheimnis. Allerdings wird das wohl auch das einzige Geheimnis zwischen uns bleiben. Schade.
    Am liebsten würde ich jetzt ein bisschen heulen. Aber die Wimperntusche ist nicht wasserfest und ich werde bestimmt nicht wie ein Zombie zu meiner ersten Tanzstunde erscheinen.
    Außerdem müssen wir jetzt los.

Sonntag, 30. März
Meine erste Tanzstunde
    Das klingt wie »Mein schönstes Ferienerlebnis«. Und irgendwie war es auch so, bloß witziger.
    Zuerst wollte Mam uns gar nicht aus dem Haus lassen.
    »Wie seht ihr denn aus?«, rief sie entsetzt. Und dass sie das geahnt hätte und dass wir das ganze Zeug ratzfatz wieder abwischen sollen.
    Aber Papa wollte uns hinfahren und Zuspätkommen ist für ihn noch viel schrecklicher als pinker Lippenstift. Deshalb durften wir los.
    Till war vor lauter Aufregung schon eine Stunde zu früh da. Er sah richtig süß aus, mit Gel im Haar. Und ohne Kommunionsanzug, zum Glück.
    John hatte aus Protest gegen irgendwelchen Kleiderzwang seine älteste Jeans angezogen. Gegen Hendrik sah er nun aus wie ein Penner und das war ihm ziemlich peinlich. Selbst schuld.
    An der Decke des Tanzsaals funkelten Discokugeln. Sven, der Tanzlehrer, war die Fröhlichkeit in Person. Wir sollten uns alle paarweise gegenüber stellen: ich und Till, Lilly und John, Melissa und Hendrik und alle anderen.
    »Wir starten mit dem romantischsten aller Tänze: dem Blues!«, rief Sven
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