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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit
Autoren: Laurell K. Hamilton
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weil der San] etwas mit seiner Hand machte, das wehtat. »Gehen Sie so weit vom Haus weg, bis Sie nach allen Seiten freien Blick haben. Dann kommen Sie zurück und sagen mir, was Sie gesehen haben.«
     
    Ich blickte ihn an. Er winkte mich weg. Ich zuckte die Achseln und ging. Die Hitze drückte wie ein Gewicht auf meine Schultern, aber durch die Trockenheit war es zum Aushalten. Der Knies knirschte ziemlich laut unter meinen Sohlen. Ich nahm die Richtung, die vom Paddock wegführte. Die Pferde rannten noch immer im Kreis wie ein Karussell mit Bremsschaden. Ich fädelte mich zwischen Streifenwagen und neutralen Fahrzeugen hindurch. Der Feuerwehrwagen war schon weg. Ich wunderte mich, warum er überhaupt gekommen war. Wenn man die 911 anruft, kommen manchmal mehr Rettungswagen als nötig, besonders wenn der Anrufer in Panik ist und keine genaueren Angaben macht.
     
    Neben einem Streifenwagen mit still blinkendem Warnlicht blieb ich stehen. Wer hatte die Polizei gerufen? Gab es etwa Zeugen? Wenn ja, warum hatte sie noch keiner erwähnt? Wenn nicht, wer hatte dann Hilfe gerufen?
     
    Ich ging weiter, bis das Rascheln der Grasstauden im Wind lauter war als das Knacken des Polizeifunks. Schließlich drehte ich mich zum Haus um. Ich war ziemlich weit gegangen, wahrscheinlich weiter als nötig. So weit, dass, wenn ich um Hilfe riefe, mich keiner hören würde. Nicht besonders schlau. Ich sollte ein Stück zurücklaufen, aber ich wollte eine Weile Abstand haben. Ich brauchte ein bisschen Einsamkeit und Wind. Ich machte einen Kompromiss. Ich zog die Browning und entsicherte sie, hielt sie einhändig mit dem Lauf zum Boden. Jetzt konnte ich die Einsamkeit genießen und mich sicher fühlen. Obwohl ich ehrlich gesagt nicht wusste, ob das, was wir jagten, sich durch Kugeln, ob silberne oder andere, aufhalten ließ.
     
    Bradley hatte gesagt, ich solle mich umsehen. Die Ranch lag in einem weiten runden Tal oder vielleicht auf einem Plateau, denn wir waren eine Zeit lang bergauf gefahren. Wie auch immer, das Land erstreckte sich nach allen Seiten meilenweit flach und glatt bis an den Rand der Berge. Entfernungen hatten mich hier schon mehrmals verblüfft, also waren die Berge vielleicht viel höher und viel weiter weg, als ich dachte. Es gab keine Bäume. Es gab fast gar keine Pflanzen, die mehr als kniehoch waren. Wer diese Tür aus den Angeln gerissen hatte, war kräftig, kräftiger als ein Mensch. Ich drehte mich einmal langsam im Kreis, suchte die Ebene ab, und nirgendwo war etwas, wohinter sich etwas so Großes verstecken könnte. Die Polizei hatte die Umgebung abgesucht in der Gewissheit, dass der Täter nicht weit gekommen sein konnte. Sie waren in alle Richtungen marschiert und hatten nichts gefunden. Über mir brummte der Hubschrauber, hoch genug, dass er den Wind nicht störte, aber doch so niedrig, dass mir klar war, ich wurde beobachtet. Sie achteten auf alles, was ungewöhnlich war. Ich stand allein hier draußen, und das war ungewöhnlich genug.
     
    Der Hubschrauber kreiste ein paarmal, dann schwirrte er ab, um anderswo zu suchen. Ich schaute über das leere Land. Hier gab es kein Versteck. Wohin war das Monster verschwunden? Wo konnte es sein?
     
    Unter der Erde vielleicht, oder es war geflogen. Wenn es geflogen war, konnte ich bei der Suche nicht helfen, aber wenn es im Boden war ... in einer Höhle oder einem alten Brunnen vielleicht. Ich würde Bradley darauf hinweisen. Und wahrscheinlich hören, dass sie schon selbst daran gedacht hatten. Aber he, ich war hier, um Anregungen zu geben, oder?
     
    Ich hörte etwas hinter mir und fuhr herum. Ich hatte die Browning halb hoch, als ich Detective Ramirez erkannte. Er hatte die Hände seitlich erhoben, weg von seiner Waffe. Ich ließ die Luft raus, die ich angehalten hatte, und steckte die Pistole weg. »Entschuldigung.«
     
    »Ist in Ordnung«, sagte er. Er trug wieder ein weißes Oberhemd, die Ärmel über die kräftigen, braunen Unterarme hochgekrempelt. Der Schlips hatte eine andere Farbe und hing lose wie eine Halskette, die obersten beiden Hemdknöpfe waren offen, sodass man das glatte Grübchen über dem Brustbein sah.
     
    »Nein, ist es nicht. Normalerweise bin ich nicht so schreckhaft.« Ich schlang die Arme um mich, aber nicht weil mir kalt war. Im Gegenteil. Ich wollte dringend in den Arm genommen werden. Beruhigt werden. Edward war für Vieles zu gebrauchen. Nur nicht zur Beruhigung.
     
    Ramirez kam neben mich. Er legte es nicht auf Berührung an, stand
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