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Angst im Paradies

Angst im Paradies

Titel: Angst im Paradies
Autoren: Cathy McAllister
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Flieger gelandet sind?“
    Ich war ein wenig nervös. Ich hatte schon von solchen Fällen gehört.
    „Ach quatsch. Die kommen schon noch. – Schau, da ist meiner, dann kommt deiner bestimmt auch gleich“, beruhigte Liz und schnappte sich ihren dunkelblauen Hartschalenkoffer vom Band. „Uff! – Schwer. Zum Glück sind Rollen dran.“
    Ich verrenkte mir den Hals, dann endlich sah ich meinen alten, braunen Koffer mit dem Donald Duck Aufkleber und ich atmete erleichtert auf. Ich drängte nach vorn, doch kam nicht rechtzeitig dran und der Koffer fuhr vorbei.
    „Mist!“, fluchte ich frustriert.
    „Macht doch nichts, der kommt gleich wieder. – Warte, ich mach das für dich“, bot Liz an und drängelte sich ans Band vor. „Tschuldigung ... kann ich mal ... danke ... oh, sorry!“
    Ich sah meinen Koffer erneut kommen.
    „Da! Da kommt er!“, sagte ich aufgeregt.
    „Hab ihn!“
    Mit einem beherzten Griff zog Liz den Koffer vom Band und schob ihn mir zu. Ich schnappte den Koffer und hievte ihn auf den Trolley.
    „Uff!“
    Als wir die letzte Kontrolle passiert hatten, hielten wir Ausschau nach jemandem von der Reiseleitung. Ich entdeckte ihn zuerst, einen jungen, hochgewachsenen Schwarzen mit einer roten Wollmütze auf dem Kopf. Er hielt ein Schild mit der Aufschrift „Gambia Dream Tours“.
    „Da vorn, der mit der roten Mütze. – Puh, wie kann man bei der Affenhitze auch noch eine Wollmütze aufsetzen?“, fragte ich ungläubig und wischte mir den Schweiß von der Stirn.
    Liz stöhnte.
    „Mann, der muss doch total schmerzlos sein! Dem sein Gehirn muss jate hirn mu schon kochen. Da fällt mir jetzt ein Witz ein. Ist aber nen bisschen rassistisch.“
    „Sei bloß still!“, unterbrach ich sie. „Sonst bekommen wir hier noch Ärger. Die beiden Wachmänner da vorn sehen nicht so aus, als würde ich mich mit denen anlegen wollen.“
    Liz folgte meinem Blick und grinste.
    „Kommt drauf an, was du unter anlegen verstehst. Der Linke könnte mich gern mal verhaften.“
    Sie grinste und ließ den Blick über den muskelgestählten Körper des besagten Wachmannes gleiten.
    Ich verdrehte die Augen.
    „Mit dir kann man wirklich nirgends wo hin“, schimpfte ich. „Das kann ja echt lustig werden.“
    „Sei doch nicht so spießig. Wir sind schließlich hier, um uns zu amüsieren.“
    „Ja, aber ich bin nicht hier, um mir einen Lover zu angeln, sondern um Sonne, Strand und Palmen zu genießen“, erwiderte ich.
    „Das Eine schließt das Andere ja nicht aus, oder?“, sagte sie augenzwinkernd. „Komm, lass uns zu unserem Freund mit der roten Mütze gehen, sonst fährt der noch ohne uns.“
    *
     
    Wir erreichten den jungen Mann. Zwei Familien waren ebenfalls hinzugetreten, die wie wir mit Gambia Dream Tours gereist waren.
    „Willkommen an der Smiling Coast – Willkommen in Gambia“, begrüßte der Gambier unsere Reisegruppe. „Mein Name ist Ibrahim. Ich bin Ihr Reiseleiter.“
    Er schaute auf seine Gästeliste und blickte dann in die Runde.
    „Jemand scheint zu fehlen. Familie Williams?“
    „Hier!“, meldete sich ein rundlicher Mittvierziger, der mit seiner ebenso rundlichen Frau und zwei pummeligen Mädchen im Alter von etwa acht und zehn Jahren angereist war.
    „Hmm“ Ibrahim kreuzte besagten Namen an. „Familie Schmidt? – Aus Deutschland, ah?“
    Herr Schmidt, ein hagerer Mann Mitte dreißig mit Brille nickte.
    „Ja, wir sind über London gereist – war billiger“, bestätigte er.
    Seine Frau, eine unscheinbare Person mit kurzen, schwarzen Haaren hielt ein Kleinkind im Alter von etwa einem Jahr auf dem Arm und ein f&quom und euuml;nfjähriges Mädchen an der Hand.
    „Gut.“
    Wieder ein Kreuz.
    „Mrs. Weber?“
    Ich nickte.
    „Miss O´Neal?”
    “Das bin ich!“, sagte Liz grinsend.
    „Und Mr. Jones? – Fehlt?”
    Ibrahim schaute in die Runde, doch es war kein Mr. Jones anwesend
    „Entschuldigen Sie mich kurz, ich werde nachprüfen, ob er an Bord der Maschine war. Ich komme gleich zurück.“
    Der Reiseleiter verschwand in der Menge. Kurze Zeit später kam er mit einem gut aussehenden Mann zurück, der sich der Gruppe als der vermisste Mr. Jones vorstellte. Er war Ende zwanzig, muskulös und sah aus, wie der typische Sunnyboy. Ein bisschen wie Mike, dachte ich mit einem flauen Gefühl im Magen und senkte hastig den Blick, als er in meine Richtung schaute. Ich fühlte eine unangenehme Hitze in meinen Wangen aufsteigen und ärgerte mich, dass ich tatsächlich errötete wie ein
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