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Ange Pitou, Band 2

Titel: Ange Pitou, Band 2
Autoren: Alexander Dumas
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der Kopf von Flesselles, der zweite der von Losme, der dritte der von de Launay.
    Der eine erhob sich auf den Stufen des Stadthauses, der andere in der Mitte der Rue de la Tixanderie, der dritte auf dem Quai Pelletier.
    Durch ihre Stellung bildeten sie ein Dreieck.
    O! Balsamo! Balsamo! murmelte der Doktor mit einem Seufzer, symbolisiert man mit einem solchen Dreieck die Freiheit?
    Und Billot und Pitou nach sich ziehend, entfloh er durch die Rue de la Vannerie.
    An der Ecke der Rue Blanche-Mibray traf der Doktor einen Fiaker; er winkte ihm, zu halten, und stieg ein.
    Billot und Pitou nahmen bei ihm Platz.
    Nach dem College Louis-le-Grand, sagte Gilbert. Und er warf sich in den Hintergrund des Wagens und versank in eine tiefe Träumerei, in der ihn Billot und Pitou nicht störten.
    Man fuhr über den Pont-au-Change, schlug den Weg durch die Rue de la Cite und die Rue Saint-Jacques ein und gelangte zum College Louis-le-Grand.
    Ganz Paris schüttelte ein Schauer. Die Kunde hatte sich nach allen Seiten verbreitet, die Gerüchte von den Ermordungen auf der Greve vermischten sich mit den glorreichen Erzählungen von der Einnahme der Bastille; man sah die verschiedenen Eindrücke, welche die Geister ergriffen, sich wiederspiegeln auf den Gesichtern ... Blitze der Seele, die sich nach außen verrieten.
    Gilbert hatte den Kopf nicht an den Wagenschlag gehalten, kein Wort hatte er gesprochen. An den Huldigungen des Volks findet sich immer auch eine lächerliche Seite, und Gilbert sahseinen Triumph von dieser Seite an. Dann kam es ihm dennoch vor -- wie sehr er sich auch angestrengt hatte, das Blutvergießen zu verhindern -- als ob einige Tropfen von dem vergossenen Blut auf ihn zurückspritzten.
    Der Doktor stieg vor der Thüre des College aus, und hieß Billot ihm folgen. Pitou blieb bescheiden im Fiaker.
    Sebastian war noch im Krankenzimmer; bei der Meldung der Ankunft des Doktors Gilbert führte ihn der Vorsteher persönlich ein.
    Billot, der, so wenig er auch Beobachter war, den Charakter des Vaters und des Sohnes kannte, betrachtete aufmerksam die Szene, die unter seinen Augen vorging.
    So sehr der Knabe in der Verzweiflung sich schwach und reizbar gezeigt hatte, ebenso ruhig und zurückhaltend zeigte er sich in der Freude. Als er seinen Vater sah, erbleichte er, und es versagte ihm die Sprache. Ein leiser Schauer lief über seine Lippen.
    Dann warf er sich Gilbert mit einem einzigen Freudenschrei um den Hals und hielt ihn schweigend in seinen Armen.
    Der Doktor erwiderte mit demselben Schweigen dieses stille Umfangen. Nur schaute er seinen Sohn, nachdem er ihn umarmt hatte, lange an mit einem mehr traurigen als freudigen Lächeln.
    Ein geschickterer Beobachter als Billot würde sich gesagt haben, es walte ein Unglück oder ein Verbrechen zwischen diesem Knaben und diesem Manne ob.
    Der Knabe war weniger zurückhaltend gegen Billot. Sobald er etwas andres sehen konnte, als seinen Vater, der seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hatte, lief er auf den guten Pächter zu, umschlang dessen Hals mit seinen Armen und sagte: Sie sind ein braver Mann, Herr Billot, Sie haben mir Wort gehalten, und ich danke Ihnen.
    Ho! Ho! Herr Sebastian, rief Billot, das ist nicht ohne Mühe abgegangen; Ihr Vater war hübsch eingesperrt, und man mußte nicht wenig Schaden anrichten, ehe man ihn herausbringen konnte.
    Sebastian, fragte der Doktor mit einer gewissen Besorgnis, bist du gesund?
    Ja, mein Vater, antwortete der junge Mann, obgleich Sie mich im Krankenzimmer finden.
    Gilbert lächelte und sagte: Ich weiß, warum du hier bist.
    Der Knabe lächelte ebenfalls.
    Fehlt es dir hier an nichts? fuhr der Doktor fort.
    An nichts, durch Ihre Fürsorge.
    Mein lieber Freund, ich will dir also immer dieselbe, dieselbe und einzige Ermahnung geben: arbeite!
    Ja, mein Vater.
    Ich weiß, daß dieses Wort für dich kein leerer Schall ist; wenn ich das glaubte, so würde ich es dir nicht mehr sagen.
    Mein Vater, es ist nicht an mir, Ihnen hierauf zu antworten, erwiderte Sebastian. Es ist an Herrn Berardier, unserem vortrefflichen Vorsteher.
    Der Doktor wandte sich gegen Herrn Berardier um, und dieser bedeutete ihm, er habe ein paar Worte mit ihm zu sprechen.
    Warte Sebastian, sagte der Doktor.
    Und er ging auf den Vorsteher zu.
    Mein Herr, fragte Sebastian teilnehmend den Pächter, sollte Pitou ein Unglück widerfahren sein? Der arme Junge ist nicht bei Ihnen.
    Er ist vor der Thüre in einem Fiaker.
    Mein Vater, sagte Sebastian, wollen Sie
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