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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan
Autoren: Laura Broschat
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aufzuheben, doch er war nicht mehr da. Verwirrt suchte ich den Boden ab. Er hatte vor wenigen Sekunden noch genau an dieser Stelle gelegen. Da war ich mir sicher… Hatte ich etwa schon Halluzinationen?
    ››Suchst du zufällig den hier?‹‹ Eine tiefe Stimme ertönte direkt neben meinem Ohr und ich zuckte erschrocken zusammen und sah auf. Meinen Schrei hatte ich mir zum Glück noch verkniffen. Vor mir stand der Junge, welcher mich vorhin vor Alejandros Anmache gerettet hatte und welcher sich schon zwei Tage lang in meiner Bucht aufhielt. Der Junge hielt mir meinen Schlüssel entgegen und lächelte freundlich. Etwas überrumpelt starrte ich ihn an und stand langsam auf. Nach einer Weile nickte ich stumm und nahm den Schlüssel entgegen. Der Junge hingegen sah mich einfach an und es wirkte leicht unheimlich.
    ››Danke‹‹, murmelte ich leise und kam mir dabei total dämlich vor.
    ››Kein Problem‹‹, erwiderte er grinsend. Hatte ich es mir nur eingebildet oder hatte er mir gerade zugezwinkert? Da ich nicht wusste wie ich reagieren sollte, drehte ich ihm einfach den Rücken zu und öffnete mein Fahrradschloss und steckte den Schlüssel wieder in meine große Tasche. ››Du bist das Mädchen aus der kleinen Bucht‹‹, ertönte die tiefe Stimme wieder hinter mir. Widerwillig drehte ich mich zu ihm herum und musterte ihn. Er sah wirklich gut aus mit seinen etwas längeren dunkelblonden Haaren, welche heute Abend sorgfältig mit Gel hoch gestylt waren, und den warmen braunen Augen. Faszinierend waren seine vollen geschwungenen Lippen, welche sich mit Sicherheit perfekt zum Küssen eigneten… Moment was dachte ich hier eigentlich? Reiß dich mal zusammen Andy!
    ››Und du bist der Junge aus meiner Bucht‹‹, entgegnete ich mit fester Stimme. Der fremde Junge begann zu lachen. Es war ein offenes und freundliches Lachen und es regte in mir das Bedürfnis mit ihm zusammen zu lachen. Doch ich riss mich zusammen.
    ››Deine Bucht ist wirklich wunderschön. Ich hoffe du hast nichts dagegen das meine Freunde und ich und dort oft aufhalten.‹‹ Ich hatte mich wirklich nicht getäuscht. Er war nett. Auf meine Menschenkenntnis war also noch Verlass.
    ››Nein, ist schon okay. Es sind schon vorher ab und zu ein paar Touristen vorbei gekommen. Solange ihr nicht allen Hotelgästen Bescheid sagt dorthin zu gehen, habe ich nichts dagegen.‹‹ Wieder lächelte der Junge und nickte. Ich schob mein Fahrrad aus dem Ständer und setzte mich auf den Sattel. ››Naja ich muss dann auch wieder los. Und noch einmal danke, dass du mir vorhin geholfen hast. Das hätte nicht jeder getan.‹‹
    ››Hab ich gerne gemacht.‹‹ Er lächelte mich freundlich an und ich erwiderte es automatisch und fuhr dann langsam los. ››Wie heißt du eigentlich? Ich bin Ryan‹‹, rief der Junge mir hinterher. Grinsend drehte ich mich herum.
    ››Ich heiße Andy‹‹, rief ich über meine Schulter und radelte dann weiter durch die dunklen Straßen. Irgendwie war dieser Ryan süß. Das musste ich mir eingestehen. Außerdem war er wirklich nett, was heute eine sehr seltene Eigenschaft bei Jungen war. Er schien eines der seltenen Exemplare zu sein.
     
    Ryans Sicht:
     
    Ich erwachte in meinem großen Hotelbett und mein Schädel brummte ein wenig. Ich hatte gestern mit Shane und Jake eindeutig zu viel getrunken. Ich hatte am Ende nicht mal mehr mitgezählt und wann wir nach Hause sind wusste ich auch nicht mehr. Ich wusste nur, dass dieses süße Mädchen – Andy – gegen 12 weggefahren war und wir danach noch ordentlich gefeiert hatten.
    Seufzend sah ich auf mein Handy. Es war schon um 11. So lange schlief ich normalerweise nicht. Seufzend setzte ich mich auf und rieb mir meine Stirn. Eine Weile blieb ich so sitzen und versuchte das Brummen in meinem Kopf zu ignorieren, doch es gelang mir nicht wirklich. Stöhnend quälte ich mich in mein Bad und schluckte zwei Aspirin.
    Sicher ist sicher.
    Dann ließ ich mir ein Bad ein und entspannte mich eine halbe Stunde in der Badewanne. Man tat das gut! Nach meinem Bad fühlte ich mich wieder einigermaßen lebendig und ich zog mich an. Nun war es schon fast 12 Uhr also konnte ich auch gleich zum Essen gehen. Vielleicht waren die anderen ja schon unten. Obwohl ich mir vorstellen konnte, dass Jake und Shane noch halb tot im Bett lagen. Ich kannte die beiden ziemlich gut. Wir hatten schon viele solche Abende zusammen verbracht. Besonders natürlich vor der Zeit der Mädels.
    Im Essensaal
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