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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz
Autoren: Andre Norton
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knurren. »Die junge Dame hat recht. Wir sind sechs Wesen und haben zwei Computer-Kurskarten. Ich bin dafür, die Entscheidung dem Zufall zu überlassen.« Er wischte seinen Eßnapf aus und hielt ihn dann Andas und Tsiwon entgegen. »Werfen Sie Ihre beiden Kurskarten hinein. Wir werden dann eine ziehen …«
    »Und wer wird ziehen?« fragte Tsiwon, ehe Andas diese Frage stellen konnte.
    Yolyos schloß den Deckel des Eßnapfs und wandte sich an Turpyn. »Können Sie den Roboter, der den anderen repariert hat, so programmieren, daß er eine Karte zieht? Der ist auf alle Fälle unparteiisch.«
    »Ja, das kann ich«, meinte der Veep fast eifrig, so, als habe er befürchtet, daß die anderen nie zu einer Entscheidung kommen würden. »Kommen Sie …«
    Yolyos ging mit seinem Napf auf den Roboter zu. Andas und Tsiwon legten ihre Karten hinein. Nachdem es dem Veep gelungen war, diesen Roboter zu aktivieren, langte eine Metallhand nach einer der beiden Karten. Der Veep beeilte sich, den Mechanismus des Roboters abzustellen und griff dann nach der Karte.
    »Inyanga!« verkündete er.
    Tsiwon konnte nicht sagen, daß das eine unfaire Wahl gewesen war. Trotzdem nahm er seine Karte an sich, in der stillen Hoffnung, doch noch eine Chance zu haben.
    Gepäck hatten sie nicht, aber sie plünderten den Vorratsraum und nahmen alle Konserven mit sich.
    Es dämmerte bereits, als sie über die Rampe in das Schiff kletterten und sich irgendwie Platz in dem kleinen Passagierraum verschafften. Die anderen atmeten erleichtert auf, als Turpyn, Yolyos und Andas zur kleinen Kommandobrücke gingen. Obwohl der Salariki kein Astrogator war, setzte er sich auf dessen Platz. Andas hockte sich in den Sessel, der dicht dahinter stand. Turpyn hatte den Pilotensitz eingenommen. Der Prinz ließ den Veep nicht aus den Augen, während dieser die Computer-Kurskarte in den Schlitz steckte.
    Als die Warnsignale aufheulten, schnallten sie sich fest, um für den Start gewappnet zu sein. Der Andruck war stärker, als Andas erwartet hatte. Als er sich wenig später abschnallte, stellte er einen weiteren Unterschied zu seinen bisherigen Raumflügen fest. Die Ausgleichanlage funktionierte nicht automatisch. Er mußte selbst zusehen, wie er mit ein paar Handgriffen die Schwerelosigkeit seines Körpers ausschalten konnte. Die Zeit, bis ihm das gelang, war qualvoll.
    Yolyos, der zugegeben hatte, auf diesem Gebiet nicht bewandert zu sein, fand sich als erster mit der neuen Situation zurecht. Tsiwon, Grasty und Elys litten am meisten.
    Die Eintönigkeit des Fluges wurde hart. Elys und Tsiwon lagen meistens in ihren Schlafkojen. Die anderen vier – wobei Grasty der unleidlichste war – wechselten sich in den anderen beiden Kojen ab. Das Schiff hatte keinen Zeitmesser, durch den man den Unterschied zwischen Tag und Nacht erkennen konnte. Für sie gab es nur Schlafen, Essen und Dösen – ein Zustand, der immer unerträglicher wurde.
    Grastys ständiges Jammern fiel Andas so auf die Nerven, daß er den winselnden Fleischkloß am liebsten k.o. geschlagen hätte.
    Seit sie den Planeten verlassen hatten, sagte Turpyn sehr wenig oder gar nichts. Wenn er in der Koje lag, schlief er. Mußte er einem anderen Platz machen, saß er mit geschlossenen Augen in seinem Sitz. Andas hatte den Verdacht, daß sich der Veep mit Gedanken beschäftigte, von denen die anderen nichts wissen sollten.
    Der Salariki hatte auch Zeiten, während denen er in Schweigen versank. Andas respektierte das. Doch wenn sich Yolyos unterhalten wollte, babbelte Andas drauflos. Er schämte sich, weil er nie geglaubt hätte, daß er so redselig sein könnte.
    »Haben Sie denn eine Ahnung, was während Ihrer Abwesenheit passiert sein kann?« fragte der Salariki leicht spöttisch.
    Andas hatte sehr wohl darüber nachgedacht. Wenn er erst kürzlich verschwunden war, hatte man wahrscheinlich einen anderen Prinzen gekrönt. Doch was war, wenn ein Androide regierte? Dann mußte er beweisen, daß er der richtige Andas war.
    »Wenn ich nicht vor allzu langer Zeit verschwunden bin, dann muß ich gleich nach der Landung ergründen, was los ist. Zu dieser Erkundung werde ich die Geheimgänge benutzen.«
    »Gibt es zu Ihrem Palast Geheimgänge, die Sie kennen?«
    »Ja. Es ist Glück im Unglück, daß ich diese Gänge kenne. Mein Vater war ein Einsiedler. Er war zwei Jahre lang mit seiner Kusine, der Prinzessin Anneta, Tochter eines früheren Herrschers, verheiratet. Kurz nach meiner Geburt wurde mein Vater bei der
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