Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
zurück. Er wandte sich um und
spähte über die Zinnen hinweg. Die Barbaren waren von der Bresche in der Mauer
abgerückt. Entsetzen hatte sie erfasst – viele hatten sogar die Waffen
fallen gelassen. Aber noch immer waren weitere Tausende hinter ihnen, die
verwirrt und vielleicht sogar durch Qualm und Lärm eingeschüchtert waren, die
aber nicht erlebt hatten, was Slags Waffe anzurichten vermochte. Noch immer
drängten sie sich Ness entgegen. Noch immer fuhren sie mit dem Angriff fort.
    Malden hielt nach Mörget Ausschau. Sobald der
riesenhafte Barbar begriffen hätte, was eigentlich geschehen war, zöge er seine
Truppen sofort zum nächsten Angriff zusammen, das wusste der Dieb ganz genau.
Diesen Mann hielten auch Feuer und Zerstörung nicht auf.
    Es war noch nicht vorbei. Es fing gerade erst an.
    Eiskalte Furcht wühlte in Maldens Eingeweiden, und er
befürchtete, sich zu beschmutzen. Die erste Welle hatten sie zurückgeschlagen,
das stimmte. Slag hatte es vollbracht. Aber nun klaffte ein gewaltiges Loch in
der Mauer. Und Malden sah keine Möglichkeit, ohne den schützenden Wall eine
vernünftige Schlacht zu schlagen.
    Immerhin hatte Ness eine gewisse Hoffnung durch die
andere Armee – auch wenn sie nicht übermäßig groß war. Wer griff die
Nachhut der Barbaren an? Waren es der Burggraf und seine Armee der Freien
Männer? Diese Truppen konnten Mörget unmöglich besiegen, sobald er seine Männer
wieder im Griff hatte. Vielleicht könnte die Nachhut geschwächt werden, aber es
gab nicht die geringste Hoffnung, die Hauptstreitmacht der Ostleute zu überwältigen.
    Malden rieb sich die Stirn. Hier oben auf der
Stadtmauer war es bitterkalt, und der Wind stach wie mit Nadeln in die bloße
Haut. Trotzdem war sein Gesicht ganz feucht. Schweiß rann ihm in den Kragen des
Wamses und sammelte sich im Rücken. Er musste etwas tun. Irgendetwas!
    Er eilte zur Straße hinunter und auf Slag zu, der noch
immer seinen Schlangenkopfstab hielt.
    Â»Willst du mich beglückwünschen?«, fragte der Zwerg.
    Balint untersuchte das eingestürzte Mauerstück, hob
Steinchen und Trümmerbrocken auf und warf sie wieder weg. Malden ergriff sie am
Arm und zerrte sie zu Slag hinüber. »Sicherlich seid ihr beide die besten
Ingenieure, die es je auf dieser Welt gab. Und ihr verdient bereits eine große
Belohnung. Aber ich muss euch bitten, mit der Arbeit fortzufahren. Bereitet
eure Waffe auf den nächsten Einsatz vor! Sobald sich die Barbaren beruhigt
haben, müssen wir sie abermals treffen. Und noch einmal.«
    Die beiden Zwerge starrten mit offenem Mund und weit
aufgerissenen Augen zu ihm hoch.
    Â»Ich weiß, dass ich viel von euch verlange, aber …«
    Malden verstummte. Er wusste genau, was sie erwidern
würden. Und er wollte ihre Antwort auf gar keinen Fall hören. Daher hob er die
Hand, um sie am Sprechen zu hindern.
    Sein Blick fiel auf die Waffe, die gewaltige Bronzeröhre,
die Slag erschaffen hatte. Sie war in ein Haus hineingerollt, hatte die Fassade
zerschmettert und lag zur Hälfte unter geborstenen Balken und Ziegelschutt
begraben.
    Außerdem hatte sie sich selbst zerstört. Lange Risse
schlängelten sich über das Rohr, und die Öffnung klaffte weit auf – das
helle Metall hatte sich wie eine Messingblume nach hinten gewölbt. Noch immer
quoll Rauch aus der Öffnung hervor.
    Selbst einem Menschen mit so geringer Bildung wie
Malden war klar, dass das Gerät nie wieder in Gang gebracht werden konnte. Es hatte seinen Zweck erfüllt, sich
dabei aber selbst vernichtet.
    Â»Das … war es«, sagte er. »Nicht wahr? Es gab nur eine
einzige Salve.«
    Â»Ich hatte dich gewarnt, mein Junge«, seufzte Slag
überaus kleinlaut.
    Malden schloss die Augen. War das Ende gekommen? »Dann
können wir nur hoffen«, murmelte er, »dass Tarness der große General ist, für
den er sich hält.«

Kapitel 118
    Mörget brüllte schmerzerfüllt auf und
erstarrte einen Augenblick lang, unfähig, seinen Angriff fortzuführen. Das
verschaffte Hew die nötige Zeit, um wie eine Krabbe auf dem Rücken
zurückzukriechen. Dies gab Croy Gelegenheit, um Mörget herumzutänzeln und sich
ihm von Angesicht zu Angesicht zu stellen. Er wusste, dass sein Stich den
Barbaren nicht getötet hatte, auch wenn er ziemlich sicher lebenswichtige
Organe durchbohrt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher