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Analog 5

Analog 5

Titel: Analog 5
Autoren: H. J. Alpers
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ALLER GEBÜHRENDEN VORSICHT FÜHRT.
    ES IST MÖGLICH, EINE FREMDE KULTUR ALLEIN DURCH DIE BEFRAGUNG EINES IHRER MITGLIEDER VOLLKOMMEN ZU VERSTEHEN. DIE HIERZU NÖTIGE AUSRÜSTUNG STEHT ZUR VERFÜGUNG. SIE SIND MIT IHRER HANDHABUNG VERTRAUT. WÄHREND SIE EINE ENTSCHEIDUNG HINSICHTLICH EINER EIGNUNG DER TELDIER ZUR AUFNAHME IN DIE FÖDERATION TREFFEN, WERDEN WIR ÜBER IHRE EIGNUNG ALS HYPERKAPITÄN UND ERSTKONTAKTSPEZIALIST ENTSCHEIDEN. DIE VERANTWORTUNG LIEGT VOLL UND GANZ BEI IHNEN.
     
    Das System verfügte über sieben Planeten, und die einzige bewohnte Welt, Teldi, war gänzlich von den geborstenen Überresten eines ehemaligen Satelliten umgeben, der die Rochesche Grenze überschritten hatte und in den Gravitationseinfluß des größeren Schwesterplaneten geraten war. Der Planet besaß keine Achsenneigung, und der Orbit des Mondes traf exakt mit dem Äquator zusammen. Die ständig kollidierenden Trümmerstücke, die den Planeten umkreisten, hatten sich noch nicht zu einem stabilen Ringsystem ausgebildet. Als Folge dessen wurde die äquatoriale Landmasse ständig von kleineren Meteoritenschauern heimgesucht, die das Leben für jeden, der über längere Zeiträume im Freien blieb, zu einer recht unsicheren Sache machte.
    „Das war nicht immer so“, sagte Martin und deutete auf eines der Sensordisplays, das sie studiert hatten. „Dieser graue Streifen dort, der ganz von Meteorkratern übersät ist, war einmal ein Flughafenrollfeld, und diese verfallenen Beton- und Schuttaufhäufungen können früher nur Dockanlagen gewesen sein. Bevor der Mond zerschellte, muß diese Kultur ebenso weit entwickelt gewesen sein wie die Erde vor dem Beitritt zur Föderation.“
    „Es könnte auch mehr als ein Mond gewesen sein“, sagte Beth nachdenklich. „Die Orbitalbahnen und die Beschaffenheit der Trümmer sprechen für …“
    „Dieser Unterschied ist rein akademischer Natur“, unterbrach Martin sie. „Wir haben es hier mit einer einst hochstehenden Kultur zu tun, die durch Meteorschauer in Grund und Boden gehämmert wurde, und als Resultat verfügen sie nun über eine primitive Fischfang- und Bauernkultur. Abgesehen von den Siedlungen der Polarregionen, die relativ frei von Meteorschauern sind, scheint die frühere Technologie verloren zu sein. Die Frage ist nun – wo lande ich?“
    Beth rief eine Vergrößerung der Polarsiedlung mit allen vorhandenen Daten ab. Es handelte sich um einen wissenschaftlichen Stützpunkt mit einem kleinen Observatorium, einer nichtnuklearen Energiequelle und einer gut ausgebauten Straße, die offensichtlich eine Nachschubroute war. Eine Kommunikation mit den Bewohnern sollte nicht besonders schwerfallen, dachte Martin, denn die Astronomen dort dürften geistig auf das Auftauchen einer (für sie) extraterrestrischen Rasse vorbereitet sein. Aber sie waren wahrscheinlich nicht typisch für die Gesamtbevölkerung.
    Das Abkommen sollte aber nicht nur die Intellektuellen der Rasse allein betreffen. Er mußte sich mit dem teldischen Gegenstück des kleinen Mannes auf der Straße unterhalten.
    Der Landeplatz, für den sie sich schließlich entschieden, befand sich am Straßenrand, etwa zehn Meilen von der „Stadt“ entfernt, die zwischen den Wänden eines fruchtbaren Tals des Äquatorialkontinents lag.
    „Und nun?“ fragte Beth. „Welche Schutzmaßnahmen werden wir ergreifen?“
    Sie diskutierten mehrere Minuten lang die Möglichkeit eines Einsatzes der Schutzvorrichtungen des Schiffes, solange er sich auf der Oberfläche aufhielt, entschieden sich dann aber dagegen. Er mußte Kontakt mit einem hausbackenen Außerirdischen aufnehmen, und er würde sich selbst kaum einen Gefallen tun, wenn er diesen von Anfang an mit der Zurschaustellung einer Supertechnologie abschreckte.
    „Also gut“, sagte er schließlich. „Mein einziger Schutz wird das Landekraftfeld sein. Ich werde nichts in den Händen halten und lediglich die einteilige Uniform und den Helm mit dem Vergrößerungsvisier tragen, dazu einen Rucksack nach Teldi-Art mit einem Medizinkästchen und den üblichen Vorräten. Was die Kleidung anbelangt, so scheinen die Teldier recht flexibel zu sein, daher kann ich ihnen in dem Aufzug sowohl meine physische Andersartigkeit zeigen als auch die Tatsache, daß ich unbewaffnet bin.
    Der Translator wird in den Krageninsignien verborgen sein“, fuhr er fort. „Und der Helm wird die standardisierte Sensor- und Monitorausstattung haben, dazu einen Scheinwerfer und die Möglichkeit, ohne den
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