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Analog 5

Analog 5

Titel: Analog 5
Autoren: H. J. Alpers
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Translator zu sprechen, damit wir uns auch unterhalten können, ohne von den Teldiern verstanden zu werden. Schafft dein Fabrikator das?“
    Beth nickte.
    „Habe ich etwas vergessen?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Mach dir um mich keine Sorgen“, sagte er linkisch. „Es wird alles glattgehen.“
    Aber sie sagte immer noch nichts. Martin griff behutsam nach ihrer Brille und zog sie ab. Dann klappte er sie zusammen und legte sie auf die Kontrollkonsole.
    „Ich kann jederzeit gehen“, sagte er, doch dann fügte er sanft hinzu: „Aber morgen ist auch noch ein Tag …“
     
    Martin machte kein Geheimnis aus seiner Landung. Er landete nachts im Licht der Außenscheinwerfer, flog aber langsam, damit er nicht mit einem größeren Meteoriten verwechselt wurde. Dann wartete er ängstlich auf eine Reaktion der Einheimischen und der Behörden in der Stadt.
    Mit abnehmender Angst und zunehmendem Unmut wartete er einen ganzen Teldi-Tag später immer noch.
    „Inzwischen hatte ich damit gerechnet, von einer Menge umgeben zu sein“, sagte Martin mit maßloser Verblüffung. „Aber alle sehen mich nur im Vorübergehen an. Ich muß dafür sorgen, daß ich selbst einen ansprechen kann. Ich verlasse jetzt das Landefahrzeug und nähere mich der Straße.“
    „Ich sehe dich“, bestätigte Beth vom Hyperschiff, fügte dann aber noch warnend hinzu: „Die Chancen, daß du in den paar Minuten, während du dich der Stadt näherst, getroffen wirst, sind äußerst gering, aber nicht einmal ein Supercomputer kann die Aufschlagstelle eines jeden einzelnen Meteors exakt vorherberechnen.“
    Besonders nicht die Aufschlagstellen von jenen, die aufgrund von Kollisionen im Orbit abgespalten werden, in einem spitzen Winkel herabfallen und nicht wie üblich mit einer Neigung von dreißig Grad westlich einfallen, dachte Martin. Doch das außergewöhnliche Verhalten der Trümmer um Teldi verblaßte vor dem Gedanken an den ersten Kontakt mit den Teldiern.
    Es würde sich um das Mitglied einer Rasse handeln, die sich vielleicht nur bis in die Anfänge eines Raumfahrtzeitalters entwickelt hatte, aber immer noch in dieser dunklen Polarsiedlung Astronomie betrieb. Eine solche Rasse zog wahrscheinlich die Existenz von Leben im Kosmos in Betracht. Vielleicht existierte diese Vorstellung lediglich in den teldischen Geschichtsbüchern, aber man konnte davon ausgehen, daß ein durchschnittlicher Teldier davon wußte und beim Anblick eines für ihn unbekannten Wesens nicht gleich in Panik geriet, die ihn zu unbedachten und feindseligen Taten verleiten konnte – noch dazu, wenn es sich um einen offensichtlich unbewaffneten Außenweltler wie Martin handelte.
    Das war eine hübsche und beruhigende Theorie gewesen, als sie sie auf dem Schiff diskutiert hatten, aber nun war er gar nicht mehr so sicher.
    „Kannst du jemanden auf der Straße sehen?“
    „Ja. Etwa eine Meile nördlich von dir, bewegt sich in deine Richtung und zur Stadt. Eine Person auf einem Dreirad, das einen zweirädrigen Anhänger zieht. Du wirst es in etwa sechs Minuten zu sehen bekommen.“
    Während der Wartezeit versuchte Martin sich damit zu beruhigen, daß er die Steinwand näher untersuchte, die direkt neben der Straße verlief. Diese zog sich, wie fast alle bedeutenden Straßen auf Teldi, grob von Norden nach Süden, und die Wand beschützte die Reisenden vor Meteoriten, die von Westen herabstürzten.
    Die Wälle waren durchschnittlich vier Meter hoch und bestanden aus Felsen, die aus dem Umland herbeigeschafft worden waren. Die Straßen verliefen selten gerade; meistens waren Kurven angelegt, um einen bereits vorhandenen natürlichen Schutz auszunützen, etwa tiefe Hohlwege oder größere Felsbrocken. Wenn Reisen von Ost nach West oder umgekehrt notwendig wurden, so verliefen die Straßen meist in einem wilden Zickzackkurs, dem eines Segelschiffes nicht unähnlich, das vor dem Wind kreuzt.
    Das Geräusch glich einem kurzen, scharfen Zischen, und plötzlich befand sich etwa in der Mitte zwischen dem Landefahrzeug und der Straße ein glühendes Loch im Boden, um das herum eine weiße Staubwolke aufgewirbelt worden war. Als er den Blick wieder auf die Straße wandte, war der Teldier bereits zu sehen, der sich ihm rasch näherte, wobei er sich immer dicht am Schutzwall hielt.
    Martin ging zum anderen Straßenrand, um ihm aus dem Weg zu gehen. Er wußte nichts über das Bremssystem des Fahrzeugs, und die Gefahr, daß er von dem Fahrzeug überfahren wurde, war größer als die
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