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Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses
Autoren: Elizabeth Peters
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schöne Zeit. Sie können Cyrus telegraphieren, wenn Sie Ihre Entscheidung getroffen haben.«
    Da sie erkannte, daß alles zu diesem Zeitpunkt Wesentliche gesagt worden war, erhob sie sich. »Wenn ich einen weiteren Beweggrund für mein Jawort brauchte, Mrs. Emerson, wäre es sicherlich die Möglichkeit einer Vertiefung meiner Freundschaft zu Ihnen. Sie sind wirklich die beste …«
    »Viele Leute waren bereits so freundlich, mir das zu sagen«, versicherte ich ihr.
    Als wir uns zum Abendessen trafen, erzählte ich Emerson und den Kindern alles. Emerson mußte sich noch einen weiteren Whiskey-Soda genehmigen, bevor er sich beruhigte und seinen Kommentar abgab.
    »Peabody, deine unglaubliche Direktheit versetzt mich noch jedes Mal in Erstaunen! Was wird Vandergelt sagen, wenn er erfährt, daß du dich in seine privaten Angelegenheiten einmischst?«
    »Wenn alles gutgeht, wird Mr. Vandergelt froh und dankbar sein«, sagte Ramses. Ich glaube, er war leicht amüsiert. »Mrs. Jones ist eine bemerkenswerte Frau. Sie wäre eine interessante Bereicherung für die Gesellschaft von Luxor.«
    »Stimmt«, sagte Nefret, während sie Sekhmet streichelte. Sie war zweifellos amüsiert (Nefret, meine ich). »Gut gemacht, Tante Amelia. Ich mag Mrs. Jones, und ich hoffe, daß sie Mr. Vandergelt zum glücklichsten aller Männer macht!«
    »Hmhm«, sagte Emerson. »Ich hoffe, daß deine Einmischung in die Angelegenheiten der Frasers ein gleichermaßen glückliches Ergebnis hervorbringt. Du hattest keine Gelegenheit, mit Donald Fraser zu sprechen …«
    »Du befindest dich im Irrtum, Emerson. Etwas dermaßen Wichtiges hätte ich niemals versäumt. Vor zwei Tagen habe ich mit Donald gesprochen, an dem Morgen, als ich in Luxor war.«
    »Oh, gütiger Himmel!« Emerson sah mich beinahe ehrfürchtig an. Nachdenklich fügte er hinzu: »Ich hätte viel darum gegeben, eure Unterhaltung belauschen zu dürfen.«
    »Ich habe mich mit sehr viel Feingefühl an ihn gewandt«, versicherte ich ihm. »Ich wies lediglich darauf hin, daß das mindeste, was er tun könnte, nachdem ihm die göttliche Fügung die außerordentliche Gunst erwiesen habe, die beiden von ihm geliebten Frauen zu einem einzigen Körper … äh … Menschen verschmelzen zu lassen, darin bestünde, unangenehme Angewohnheiten abzulegen, die die aristokratische Dame vielleicht stören könnten. Übermäßiges Essen und Trinken, zu wenig Bewegung und … und solche Dinge.«
    »Ein hervorragender Vorschlag«, sagte Emerson. »Hast du ihm ebenfalls eine Auswahl entsprechender Literatur empfohlen?«
    »Selbstverständlich.« Ich hielt es für klüger, so zu tun, als wüßte ich nicht, worauf er hinauswollte. »Es ist absolut notwendig, den Geist und den Körper zu trainieren.«
    Emerson nickte ernst, aber ein gewisser Glanz in seinen saphirblauen Augen warnte mich, daß ich besser das Thema wechselte. Nefret hatte sich mit geöffnetem Mund vorgebeugt, David hatte seine Augen weit aufgerissen, und Ramses … Nun, nur der Himmel wußte, was sich hinter seiner Stirn abspielte!
    »Mens sana in corpore sano«, zitierte ich. »Genauso, wie Donald sich anstrengt, seine Frau zufriedenzustellen, wird sie sich auch bemühen, ihm zu gefallen. Vermutlich wird die Phantasie verblassen; er wird in Enid alle Attribute der von ihm verehrten Prinzessin wiederfinden, und sie wird nicht länger vorgeben müssen, Tasherit zu sein. Auch wenn sie es vielleicht als reizvoll empfindet … Entschuldigung, Ramses. Hast du etwas gesagt?«
    Ramses hob sein Glas zu einem Toast. »Ich wollte bloß sagen: Du hast wie immer recht, Mutter.«
Aus Manuskript H:
    An jenem Abend feierten sie ihr eigenes Fest auf der Dahabije und saßen auf Deck, so daß der Geruch der verbotenen Zigaretten nicht in Ramses’ Zimmer hing. Das Segel war eingeholt worden; der Mond ließ die Nacht taghell erscheinen. Nefret saß neben Ramses, griff nach dem Whiskey, den sie sich »ausgeliehen« hatte, und verteilte ihn auf drei Gläser.
    »Er schmeckt noch scheußlicher als die Zigaretten«, entschied sie nach einem ausgiebigen Schluck.
    »Ich mag ihn auch nicht besonders«, gab Ramses zu.
    »Warum wolltest du dann immer welchen trinken?« fragte David neugierig.
    »Du weiß genau, warum. Auch Mutter hat mich verstanden. Es war trotzdem eine wirklich rührende Geste.«
    David lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Vielleicht gibt sie jetzt zu, daß du ein Mann bist, und läßt dich tun, was du möchtest – sogar Zigaretten rauchen!«
    Ramses
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