Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)

Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)

Titel: Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)
Autoren: Wolfgang Schorlau
Vom Netzwerk:
Gleichzeitig stellen sie ihre Motorräder ab. Plötzlich liegt eine unheilvolle Stille über allem.
    Sie stehen im Halbkreis vor ihnen.
    Plötzlich schwingt einer eine Fahrradkette, der Anführer zieht einen Baseballschläger hervor.
    Auf einmal geht alles sehr schnell.
    Kimi spürt, wie sich Schweißperlen an seiner Stirn bilden.
    Seine Hände verkrampfen sich zu Fäusten.
    Vasile begreift als Erster.
    »He, he, he«, ruft er und hebt die Hände.
    Er geht mit erhobenen Händen auf die Männer zu. Der Anführer schlägt so schnell zu, dass Kimi es kaum sieht. Der Schlag trifft Vasile seitlich an der Schläfe, und sein Kopf kippt zur Seite, als wolle er abfallen. Dann bricht Vasile zusammen und bleibt liegen. Einer der Wikinger holt aus, und die Fahrradkette trifft ihn in die Seite. Ein schnauzbärtiger Rocker tritt ihm auf den Kopf. Vasile krümmt sich im Staub.
    Jetzt rennen die Wikinger los, und brüllen etwas, was Kimi nicht versteht. Sie schwingen die Fahrradketten und Knüppel. Er dreht sich um, sucht die Eingangstür zum Wohnblock. Sie sind zu viele. Sie passen nicht alle zugleich rein. Adrian ruft ihm etwas zu, aber Kimi versteht ihn nicht. Er will nur weg. Endlich ist er durch die Tür. Er rennt mit den anderen den Flur entlang, in ihr Zimmer. Adrian schafft es als Letzter. Er dreht den Schlüssel um und ruft Kimi und Viktor zu: »Das Bett, schnell das Bett.« Zu dritt wuchten sie eines der Betten hochkant und drücken es gegen die Tür. Sie pressen sich mit ihren Körpern dagegen.
    Durch die Tür hören sie die Wikinger schreien. Und sie hören Kollegen schreien. Dumpfe, klatschende Geräusche, schreckliche Geräusche. Laute Schreie. Ein gellender Schrei. Plötzlich Stille. Dann ein Stoß gegen die Tür, der das Bett davor erschüttert. Sie werfen sich gegen die Matratze und pressen sie mit aller Kraft gegen die Tür. Ein zweiter Schlag lässt den Türrahmen splittern. Kimi sieht, wie sich ein schwarzer Stiefel aus den Holzresten zieht und erneut zutritt. Noch einmal splittert das Holz. Der nächste Tritt reißt das Schloss aus der Fassung. Sie haben keine Chance. Kimi weiß es, trotzdem drückt er, so fest er kann. Dann hängt die Tür schräg im Rahmen. Drei Wikinger werfen sich gegen das Bett.
    Sie sind stärker.
    Die Matratze rutscht nach unten und drückt gegen ihre Füße. Dann kippt das Metallgestell über ihnen weg. Kimi springt zur Seite.
    Der Anführer und ein weiterer Wikinger betreten den Raum. Der Zweite schwingt die Fahrradkette, schlägt und triff Kimi am Arm. Erst spürt er nichts, sieht nur das zerrissene Hemd und das blutende Fleisch darunter. Und dann spürt er den sengenden Schmerz. Eine blutige Spur zieht sich vom Oberarm bis zum Ellbogen. Der Schläger holt erneut aus, zielt diesmal auf seinen Kopf. Kimi lässt sich fallen, die Kette trifft seinen Rücken. Er spürt, wie seine Haut aufplatzt und das Blut sein Hemd durchnässt. Atmen. Er denkt nur noch ans Atmen und wie er unters Bett kommt. Weg hier. Die Ader an der Stirn pocht. Wo ist Adrian? Wo sind die anderen? Seine Schulter, sein Rücken, die Wunden brennen, es riecht nach Staub und Milben, er hört die Schreie und Schläge, das Klatschen und Prügeln. Das Bett. Er schiebt sich unter die Matratze. In die Stille, ins Dunkel.
    Er sieht, dass der Chef der Bande und ein weiterer Rocker Adrian direkt vor dem Waschbecken festhalten. Der Rocker reißt Adrian an den Haaren zurück, knallt seinen Kopf auf den Rand des Waschbeckens, reißt ihn an den Haaren zurück, stößt seinen Kopf erneut mit voller Wucht gegen das Becken. Wieder und wieder. Kimi fühlt sich wie betäubt. Adrian. Er will schreien, sich rühren, aber kein Muskel bewegt sich. Wieder klatscht Adrians Kopf aufs Waschbecken. Sie bringen ihn um. Ich muss etwas tun. Sein Freund. Noch einmal stößt der Kopf gegen das Becken, da gibt es nach, zerbricht in zwei Teile. Sie lassen Adrian los. Bewusstlos fällt er vornüber, bleibt liegen.
    Von irgendwo hört Kimi einen Befehl. Plötzlich erstirbt das Klatschen und Schreien. Viktor stöhnt, Vasile wimmert. Toma schreit: Raus. Alle raus. Schnell. Alle zur Arbeit. Alle in den Bus. Sofort. Neue Arbeitsstelle. Sonst machen die Deutschen weiter.
    Kimi kriecht unter dem Bett hervor. Sein Arm brennt wie Höllenfeuer. Er geht zu Adrian. Der Kopf seines Freundes besteht nur noch aus Blut und Fleisch. Lebt er noch? Er braucht einen Arzt. Ein Rocker reißt ihn am Arm hoch und stößt ihn zur Tür. Der Schmerz explodiert in seinem Arm. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher