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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco
Autoren: Anne Mather
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und lächelte. „Darf ich mir nicht auch einmal freinehmen?"
    „Ich denke schon!" Pauline zog eine Augenbrauen hoch. „Ach übrigens, wann ladet ihr uns eigentlich mal ein. Immerhin ist Ruth jetzt schon fast zwei Monate hier, und Pete und ich waren nicht einmal auf einen Drink bei euch."
    Ruth war peinlich berührt, aber Patrick erwiderte ganz cool: „Das klappt schon irgendwann, Pauline. Du weißt doch, wie das ist, wenn man frisch verheiratet ist."
    „Wie ist das denn?" mischte sich nun John ein. „Das würde mich auch mal interessieren, Patrick."
    Ruth stockte der Atem, und Patrick schnitt ein Gesicht, bevor er ausweichend antwortete: „Eines Tages wirst du's selbst herausfinden."
    „Warum merkt man denn bei dir nichts davon, dass du verheiratet bist?" John stand auf und sah Ruth bedeutungsvoll an, bevor er zu Patrick gewandt fortfuhr: „Wenn Ruth meine Frau wäre, würde ich keine Gelegenheit auslassen, allen Leute zu zeigen, wie glücklich ich bin."
    Auch Patrick hatte sich wieder zu seiner vollen Größe aufge richtet und sah John jetzt von oben herab an. „Aber du bist ja nicht mit Ruth verheiratet, nicht wahr, John? Und vielleicht denkst du hin und wieder einmal daran."
    „Was soll denn das heißen?" John ballte die Hände zu Fäusten.
    Ruth rief: „Jetzt hört aber auf! Bitte, John, vergiss, was Patrick gesagt hat."
    „Siehst du, wie meine Frau um dein Wohlergehen besorgt ist?" Grimmig sah Patrick ihn an.
    „Vielleicht weil sie inzwischen festgestellt hat, dass es dich nicht schert, ob sie sich um dich kümmert oder nicht."
    „Vielleicht ist sie aber auch zu dem Schluss gekommen, dass du Schuld an dieser Situation bist, John."
    „Das ist doch lächerlich!" Auch Pauline war aufgestanden. „Zwei erwachsene Männer streiten sich wie Schuljungen. John, hör mit dem Quatsch auf, und hol mir lieber etwas zu trinken!"
    Patrick umfasste Ruths Handgelenk. „Und du kommst mit mir. Wir machen jetzt einen Ausflug zu den Mond-Wasserfällen."
    Erstaunt sah Ruth ihn an. „Davon hast du mir ja gar nichts gesagt!"
    „Es sollte ja auch eine Überraschung werden." Patrick nahm ihre Badetasche, und Ruth wandte sich schulterzuckend an die anderen. „Sieht so aus, als müsste ich gehen."
    Johns Augen schienen ganz dunkel zu werden. „Pass auf dich auf!"
    „Ich habe mir vom Restaurant einen Picknickkorb packen lassen", sagte Patrick, als Ruth in seinen Jeep stieg.
    „Hört sich gut an."
    Die Straße in die Berge führte teilweise durch den Dschungel und war hin und wieder recht holprig, so dass sich Ruth regelrecht an den Sitz klammern musste. Zwar fuhr Patrick sehr vorsichtig, aber manchen Schlaglöchern konnte er nur ausweichen, indem er das Steuer herumriss. Dabei kamen sie dem Abgrund jedes Mal so nah, dass Ruth sich zwingen musste, nicht ins Tal zu sehen. Um sie abzulenken, machte Patrick sie auf allerlei Interessantes aufmerksam. Hier war ein besonders hübsch gefiederter Papagei und dort ein Baumfarm, und vo n einer Stelle aus hatten sie einen herrlichen Blick auf den See von Maracaibo.
    Je höher sie kamen, desto angenehmer und frischer wurde die Luft. Irgendwann fuhren sie durch ein kleines Bergdorf, dessen Hütten sich an den Fels schmiegten. Als sie den Ort passierten, wurde gerade eine Ziegenherde hindurchgetrieben. Nachdem Patrick den Wagen am Ortsausgang geparkt hatte und ausgestiegen war, rief Ruth ihm verwundert nach: „Wohin gehst du?"
    „Ich bin gleich zurück. Warte hier solange!" Aber den Hinweis hätte er sich sparen können, da Ruth nicht beabsichtigte auszusteigen. Nach der holprigen Fahrt war ihr furchtbar schlecht, und irgendwie tat ihr der Rücken weh. Wenigstens war es hier oben angenehm kühl, und es ging ein leises Lüftchen.
    Bald darauf bog Patrick wieder um die Ecke, und Ruth machte große Augen, als hinter ihm ein venezolanischer Bauer auftauchte, der zwei Pferde am Zügel führte.
    „Willst du nicht aussteigen?" fragte Patrick vergnügt. „Wir haben noch ein Stück Weg vor uns. Aber ich dachte, wir reiten den Rest. Mit den Pferden kommen wir ganz dicht an die Fälle heran und können oberhalb picknicken."
    Bei dem Gedanken zu reiten, wurde Ruth ganz anders. Schon jetzt hatte sie das Gefühl, jeder Muskel würde ihr wehtun. Doch gerade als sie Patrick darauf aufmerksam machen wollte, sah er sie das erste Mal seit Wochen wieder so an wie in jener Nacht, als sie in Puerto Roca angekommen und er noch nicht im Bilde gewesen war. Er hatte sich tatsächlich vorgenommen, ihr
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