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Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück
Autoren: P Maar
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sie ist gerade beim Einkaufen. Jetzt ist der günstigste Zeitpunkt.«
    »Meinetwegen«, sagte das Sams, und sie wuchteten gemeinsam die Maschine vom Tisch, trugen sie durch das Zimmer und den Flur und schleppten sie die Treppen hoch zum Dachboden. Dort setzten sie die Maschine an derselben Stelle ab, an der sie vorher gestanden hatte.
    An der Tür blieb Herr Taschenbier noch einmal stehen und schaute traurig zurück.
    »Bald wird sie so verstaubt sein wie vor einer Woche. Was hat sie mir nun eigentlich gebracht, die Wunschmaschine?«, sagte er. »Nichts! Kein Auto, kein Geld, nichts! Ich habe nicht mehr als vorher.«
    Das Sams lachte und nahm Herrn Taschenbier an der Hand. »Vielleicht hast du falsch gewünscht, Papa«, sagte es. »Du hast immer nur Dinge haben wollen: viel Geld, ein Auto, eine Reise, ein gutes Essen. Vielleicht hättest du anders wünschen müssen.«
    »Anders?« Herr Taschenbier dachte nach. »Das ist wahr. Wenn ich mir gewünscht hätte, dass ich ein bisschen mutiger wäre, dann wäre ich es jetzt auch ohne Maschine. Ich hätte mir auch wünschen können, dass ich ein guter Autofahrer bin. Dann würde ich mir einfach das Geld für ein Auto zusammensparen. Aber ohne Wunschmaschine bin ich zu ängstlich. Ich lerne nie fahren«, sagte er mutlos.

    Das Sams schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Stimmt doch gar nicht, Papa«, sagte es. »Du musst nur immer an das Schwein denken.«
    »An welches Schwein denn?«, fragte Herr Taschenbier erstaunt.
    »An das Schwein aus dem Gedicht, das ich jetzt dichten werde«, sagte das Sams stolz. »Achtung:
    Will man was, ganz stark und fest,
    geht’s auch ohne Wunschmaschine.
    Selbst ein Schwein lernt Violine,
    wenn es nur nicht lockerlässt!«
    Herr Taschenbier musste lachen. »Meinst du das wirklich?«
    »Klar. Was würdest du dir denn zum Beispiel wünschen, wenn die Wunschmaschine noch ginge?«
    »Ich würde wünschen, dass du immer bei mir bleibst«, sagte Herr Taschenbier, ohne nachzudenken. »Das hätte ich gleich am ersten Tag wünschen sollen. Aber ich wollte erst herausfinden, ob du damit auch einverstanden bist.«
    »Dazu ist es jetzt zu spät«, sagte das Sams. »Und was würdest du dir noch wünschen?«
    »Dass mein Freund Mon nicht mehr böse ist und mich wieder besucht.«
    »Und wenn er nun so beleidigt ist, dass er nie mehr kommt?«
    »Nie mehr?«, fragte Herr Taschenbier erschrocken. »Das wäre schlimm. Hoffentlich besucht er mich bald mal wieder. Das wünsche ich mir wirklich ganz stark.«
    »So so, du wünschst es«, sagte das Sams. »Aber das Wünschen nützt nichts ohne Wunschmaschine, ätsch!«
    »Ja, leider.«
    »So, leider. Und warum gehst du nicht einfach zu deinem Freund Mon und sagst ihm, dass du dich falsch benommen hast und dass es dir leidtut?!«
    »Das stimmt! – Aber ich weiß ja gar nicht, wo er wohnt.«
    »Siehst du: Er hat dich schon oft besucht. Aber du weißt nicht einmal, wo er wohnt.«
    Herr Taschenbier überlegte.
    »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte er. »Wenn die Wunschmaschine noch ginge, dann würde ich einfach wünschen, dass ich seine Adresse kenne.«
    Das Sams dachte auch nach. »Vielleicht hat er Telefon. Warum gehen wir nicht einfach in eine Telefonzelle und schauen im Telefonbuch nach, wo er wohnt?!«, sagte es.
    »Du bist schlau! Dass ich da nicht allein draufgekommen bin!«, rief Herr Taschenbier und rannte die Treppen hinunter, so schnell, dass das Sams kaum folgen konnte.
    Herr Mon konnte sich vor Staunen kaum fassen, als Herr Taschenbier und das Sams plötzlich vor seiner Haustür standen. »Mann, Taschenbier, alter Junge!«, rief er aufgeregt. »Du besuchst mich wirklich einmal? Ja, das tust du, wer hätte das gedacht!«
    »Ich war ein bisschen komisch vorgestern, weil ich so aufgeregt war, ich habe das nicht so gemeint ...« Herr Taschenbier fing an, sich umständlich zu entschuldigen.
    »Ach was, wer wird denn nachtragend sein! Bin ich das? Nein, kein bisschen!« Herr Mon schaute den Papagei an und fragte: »Nicht wahr, Herr Kules?«
    Aber Herr Kules saß stumm in seinem Käfig.
    »Ich weiß nicht, was er hat. Aber seit ungefähr einer Stunde hat er kein Wort mehr gesagt. Nur einmal ›Guten Tag‹. Dabei hat er doch vorher ununterbrochen geredet«, flüsterte Herr Mon.
    »Ich glaube, das hängt mit der Wunschmaschine zusammen«, sagte das Sams. »Seit einer Stunde funktioniert sie nämlich nicht mehr.«
    Herr Mon sah das Sams erstaunt an. »Überhaupt nicht mehr? Das ist aber schade. Na, macht auch
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