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Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück
Autoren: P Maar
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nicht billig, Polizisten an der Nase herumzuführen!«
    »An der Nase? Aber ich wollte sie gar nicht an der Nase herumführen, ich bin ja selber daran herumgeführt worden. Es tut mir leid, wenn Sie sich herumgeführt fühlen. An der Nase, meine ich«, entschuldigte sich Herr Lürcher.
    »Na gut, wir sehen noch einmal von einer Anzeige ab«, sagte der andere Polizist. »Das ist sowieso immer mit ziemlich viel Schreibkram verbunden. Aber wenn sie sich noch einmal über einen Beamten lustig machen ...«
    »Nie mehr«, sagte Herr Lürcher. »Und schon gar nicht über Sie.«
    Damit gingen die beiden Polizisten wieder nach unten. Nur Herr Lürcher blieb oben auf dem Speicher und schüttelte immer noch fassungslos den Kopf.
    »Das war knapp!«, sagte Herr Taschenbier zum Sams. Sie standen zu Hause in seinem Zimmer. »Hätte ich uns nur zehn Sekunden später hierher gewünscht, hätten sie uns auf dem fremden Speicher entdeckt. Das wäre ziemlich peinlich gewesen, was?«
    »Sieben«, sagte das Sams.
    »Wie bitte?«
    »Jetzt habe ich nur noch sieben Punkte«, sagte das Sams.
    »Dann muss ich wirklich ganz genau wünschen, damit ich nicht noch einen verschwende. Ich wünsche, dass wir beide auf unserem Dachboden direkt vor der Wunschmaschine stehen!«
    »Sechs«, sagte das Sams, und dann standen sie auch schon dort. Herr Taschenbier ging um die Maschine herum, betrachtete sie und wischte ein paar Spinnweben weg. Sie war ziemlich verstaubt.
    »So, nun werde ich sie gleich in Gang bringen«, sagte er voller Vorfreude.
    »Moment, halt, stopp, Papa!«, rief das Sams. »Ich muss dir erst alles erklären, damit du nichts Verkehrtes tust. Was hast du denn vor?«
    »Ist doch klar: Ich werde mir einen Druckknopf an die Maschine wünschen, damit sie funktioniert, dann ...«
    »Halt! Ein Drehgriff ist viel besser. Den kann man leichter einstellen!«
    »Na gut, einen Drehgriff. Dann ...«
    »Es ist aber nicht gut, wenn du dir hier oben einen Drehgriff wünschst.«
    »So, warum?«
    »Wenn die Maschine einmal funktioniert, dann soll man sie möglichst ruhig stehen lassen. Sie ist nämlich sehr empfindlich. Ich weiß nicht, ob du jedes Mal auf den Speicher steigen willst, wenn du einen Wunsch hast.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Herr Taschenbier. »Ich wünsche, dass diese Maschine sofort unten in meinem Zimmer auf dem Tisch steht!«
    »Fünf«, sagte das Sams »Hättest du uns wenigstens gleich mitgewünscht.«
    »Das kann ich ja nachholen. Ich wünsche, dass wir beide unten in meinem Zimmer sind!«
    »Vier«, zählte das Sams, und die beiden standen unten in Herrn Taschenbiers Bett.
    »Siehst du«, sagte das Sams, während es vom Bett sprang, »jetzt hast du wieder ungenau gewünscht. Du hast nicht gesagt, wo im Zimmer wir sein wollen. Gut, dass wir auf dem Bett gelandet sind. Wir hätten auch im verschlossenen Schrank stehen können, das wäre schließlich auch in deinem Zimmer gewesen.«

    Herr Taschenbier aber hörte gar nicht richtig zu. Ihn interessierte mehr die Tischdecke. »Meine beste Tischdecke!«, jammerte er. »Wie die aussieht!«
    Die Wunschmaschine stand nämlich so schmutzig und staubig auf dem Tisch, wie sie vorher oben auf dem Speicher gestanden hatte. Gerade kletterte eine dicke Spinne an einer Spinnwebe hoch, die vom Trichter der Maschine herabhing, und verschwand irgendwo im Gehäuse.
    »Prr«, machte Herr Taschenbier und schüttelte sich. »Ich wünsche, dass sofort aller Schmutz hier im Zimmer verschwunden ist und die Maschine genauso glänzt und strahlt wie am Anfang, als ich sie bekommen habe!«
    »Drei«, sagte das Sams vorwurfsvoll, als aller Schmutz aus dem Zimmer verschwunden war und die Maschine sauber und glänzend auf dem Tisch stand.
    »Jetzt muss ich aber aufpassen, dass ich keinen Fehler mache«, sagte Herr Taschenbier besorgt. »Viele Punkte sind ja nicht mehr übrig. Ich glaube, jetzt hab ich’s: Ich wünsche, dass diese Maschine einen Drehgriff hat, mit dem man sie an- und abstellen kann.«
    »Zwei«, sagte das Sams.
    »Was ist denn, wo bleibt denn der Griff? Ich sehe ja gar keinen«, rief Herr Taschenbier aufgeregt.
    »Geh doch mal um die Maschine herum«, sagte das Sams. Und wirklich entdeckte Herr Taschenbier an der anderen Seite der Maschine einen Metallhebel, der vorher nicht da gewesen war. Neben dem Hebel brannte ein kleines rotes Lämpchen.
    »Was soll denn das Licht bedeuten?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Das ist das Zeichen, dass die Maschine startbereit ist«, erklärte das Sams.
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